27.07.2016 | 08:56 Uhr | Dirk Tietenberg
HANNOVER 96
Was bleibt übrig von
 Stendels Talente-Show?
Sie kamen fast aus dem Nichts. Waldemar Anton, Noah Sarenren-Bazee und am Ende noch Fynn Arkenberg tauchten im Finale der Abstiegstournee als neue Helden auf. Die 96-Fans bejubelten Daniel Stendels Talente-Show, obwohl das Bundesliga-Drama bereits im Abstieg geendet hatte. In der zweiten Liga, so die Hoffnung, würden endlich 96-eigene Nachwuchskräfte durchstarten.
HANNOVER. Vor dem Saisonstart in neun Tagen ist nicht mehr viel geblieben von dem positiven Jugendwahnsinn. Nun ist auch klar, dass der 19-jährige Sarenren-Bazee nach seiner Hüftoperation nicht nur mehrere Wochen fehlen wird.

96-Geschäftsführer Martin Bader war gestern immerhin halb zufrieden: „Er hat keine Probleme mit dem Knorpel.“ Nach der Hüftoperation in Laatzen rechnet Bader allerdings „mit drei Monaten, er muss ja auch erst wieder richtig trainieren“.
Die 96-Rakete könnte frühestens am ersten November-Wochenende in Braunschweig wieder zünden. Dann hat 96 zwei Drittel der Hinrunde hinter sich. Die Hoffnung: Bis dahin hat sich der neue Star Martin Harnik vorne rechts im 4-3-3-System festgespielt. Wo soll die 96-Rakete dann landen?

Anton hingegen ist zwar fit, wirkt aber nicht frisch. Trainer Stendel hätte den 20-Jährigen gern auch im Mannschaftsrat gesehen. Aber die Spieler wählten alle fünf Ratsmitglieder aus dem Kreis der erfahrenen Profis. Was aber nicht weiter wild ist für Anton. Stendel baut „Waldi“ weiter auf. Dafür kritisiert der Trainer ihn auch. „Du musst auch was sagen“, ermahnte Stendel ihn. Anton muss sich mit seinen 20 Jahren jetzt schon mehr Gehör verschaffen, weil 96 ohne Salif Sané (aktuell Grippe) keinen Abwehrchef hat. Mit der Rolle des Lautsprechers tut sich Anton noch schwer. Aber bei ihm gilt: Er bleibt ein Hoffnungsträger aus dem 96-Talente-Trio.

Sarenren-Bazee machte unter Stendel fünf, Anton sechs Spiele. Als rechter Verteidiger kam für die letzten beiden Bundesliga-Duelle Arkenberg (20) dazu. Der schnelle Havelser machte seine Sache ordentlich und bekam einen Profivertrag, aber seinen Platz in der Startelf ist er los.

Oliver Sorg ist erst mal gesetzt als rechter Verteidiger. Dazu kommt ein neuer Rivale: Stendels Idee mit Marius Wolf als offensivem rechten Verteidiger verfestigt sich. Da bleibt kaum Spielraum für die junge rechte 96-Raketenseite mit Sarenren-Bazee und Arkenberg.


Quelle: www.neuepresse.de