10.12.2015 / Vorbericht
Einen sicheren Tabellenplatz anpeilen

Am kommenden Samstag (ab 15.30 im LIVETICKER) trifft Hannover 96 auswärts auf die TSG 1899 Hoffenheim. Der 16. Spieltag ist für die 96er ein wichtiger, denn mit einem Sieg könnte sich das Team von Trainer Michael Frontzeck ein weiteres Stück von den Abstiegsrängen absetzen. Doch auch die Hoffenheimer stehen unter Druck: Als Schlusslicht der Bundesliga muss endlich ein Erfolg her.

Gutes Gefühl zurück holen
Mit viel Rückenwind ist Hannover 96 am vergangenen Freitagabend in das Auswärtsspiel auf Schalke gegangen. Aber genau dieser hielt in der Partie nur etwa 15 Minuten an und fehlt nach dem Abpfiff und der damit einhergehenden 1:3-Niederlage gegen die Knappen nun für das kommende Spiel beinah komplett. Dabei täte eine positive Brise gerade jetzt in der Auswärtspartie gegen die TSG 1899 Hoffenheim gut. Die Baden-Württemberger sind direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Mit einem Sieg würden die 96er die unteren Ränge ein weiteres Stück hinter sich lassen - mit Platz 14 und 14 Punkte verharrt die Frontzeck-Elf noch immer in der Nähe der Abstiegsränge. Der überzeugende 4:0-Sieg gegen den FC Ingolstadt vor zwei Wochen sollte der erste Schritt in Richtung Mittelfeld sein, ohne weitere Punkte vor der Winterpause bleibt er jedoch ohne große Auswirkungen. Durch gute Auswärtsleistungen in der bisherigen Saison keimt jedoch die Hoffnung auf, dass auch als Gast in Hoffenheim durchaus die Möglichkeit besteht, Zähler zu ergattern. "Die Mannschaft weiß, was sie leisten muss, um ein Bundesligaspiel zu gewinnen", stärkt Cheftrainer Michael Frontzeck bei der Pressekonferenz am Donnerstag diese Hoffnung. Außerdem wäre ein Erfolg in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena nicht nur für den Tabellenstand wichtig, sondern könnte zunächst ein gutes Gefühl mit sich bringen, welches die Mannschaft mit in die Vorbereitung der Rückrunde nehmen kann. Denn als abschließendes Spiel der Hinrunde steht nämlich noch die Begegnung mit dem FC Bayern München auf dem Plan, was auf jeden Fall verspricht, ein schweres Duell zu werden. Doch zurück zu Hoffenheim. Die Bilanz gegen die Stevens-Elf spricht eine eindeutig negative Sprache: Bisher entschied 96 keine einzige der sieben Partien in Sinsheim für sich, schaffte bislang lediglich zwei Unentschieden. Für einen so wichtigen Dreier am Wochenende muss diese Serie endlich durchbrochen werden. "Wir sollten versuchen unser Spiel durchzubringen", betont Frontzeck.

Bundesligaschlusslicht Hoffenheim
Die Ausgangslage der TSG Hoffenheim ist jedoch deutlich schlechter als die der Roten. Seit drei Spieltagen stehen die Kraichgauer nun auf dem letzten Tabellenplatz und haben momentan nur zehn Punkte auf dem Konto. Auch unter dem neuen Trainer Huub Stevens blieben die 1899er noch erfolgslos – in fünf Spielen gab es noch keinen Sieg. Somit ist das Schlusslicht der Bundesliga nunmehr seit acht Spieltagen sieglos. Der Rückstand auf einen sicheren Tabellenrang beträgt bereits vier Punkte - ein Sieg gegen Hannover 96 wäre für die Stevens-Elf enorm wichtig. Aber der Trainer der Roten warnt: "Hoffenheim hat einen besseren Kader, als der Tabellenstand aussagt." Besonders aufpassen müssen die 96er vermutlich auf Hoffenheims Top-Stürmer Kevin Volland. Der deutsche Nationalspieler traf in dieser Saison bereits fünf Mal und bereitete ebenso oft einen Treffer vor: In der Offensive also unverzichtbar für die TSG.

Einschränkungen bei der Kaderplanung
In Fronzecks Angriffsreihe wird es hingegen eng. Nach dem Ausfall von Uffe Bech, der an einer Nervenreizung an den Rippen leidet, muss der 96-Chefcoach nun auch auf seinen Stürmer Artur Sobiech verzichten. Im Spiel gegen den FC Schalke verletzte sich der Pole, zog sich eine Distorsion im Sprunggelenk zu. Fraglich bleibt auch der Einsatz Leon Andreasens. Der zuletzt wichtige Mittelfeldmann fehlte am Mittwoch auf Grund eines Magen-Darm-Virus beim Mannschaftstraining. Ob er am Samstag wieder fit sein wird, ist noch nicht sicher. Außerdem wird der 96-Trainer vermutlich auch auf seinen offensiven Mittelfeldspieler Felix Klaus (ebenfalls Magen-Darm-Virus) und Rechtsverteidiger Oliver Sorg (Schlag aufs Knie) verzichten müssen. "Es ist elementar wichtig 100 Prozent fitte Spieler auf den Platz zu haben", erklärt Frontzeck die Situation, aber ist sich auch sicher, dass der Trainerstab "eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen" wird. Die Hoffenheimer können hingegen mit einem nahezu kompletten Kader antreten. Die zuvor pausierenden Ermin Bicakcic (Magen-Darm-Virus) und Eduardo Vargas (Hüftprobleme) kehren wahrscheinlich zurück in die Mannschaft. Unsicher sind die Einsätze von Kevin Kuranyi, der aufgrund von Rückenproblemen unter der Woche nicht komplett trainieren konnte und von Steven Zuber, der am Dienstag die Übungseinheit nach Schmerzen im Sprunggelenk abbrechen musste.

Ein Nervenspiel
Ein spannendes Duell um wichtige drei Punkte ist also am Samstag zu erwarten – "Es ist sicherlich ein Nervenspiel", wie Michael Frontzeck es passend beschreibt. Für beide Mannschaften wäre ein Erfolg am Wochenende enorm wichtig. Punkte im Gepäck könnten den zuletzt verlorenen Rückenwind wieder auffrischen, um im letzten Hinrundenduell gegen die Münchner mit einer breiteren Brust aufspielen zu können. Generell ist ein Auswärtsdreier für die 96er ein wichtiger Schritt in Richtung eines sicheren Tabellenplatzes.
ir

So könnten sie spielen:

TSG 1899 Hoffenheim: Baumann - Strobl, Schär, Süle, J.-S. Kim - Schwegler, Polanski - Elyounoussi, Nad. Amiri, Zuber - Volland

Hannover 96: Zieler - Sakai, Marcelo, C. Schulz, Albornoz - Schmiedebach, S. Sané - Andreasen, Gülselam, Karaman - Erdinc