Hannover: "Dann haben wir komplett den Faden verloren"
Kiyotake sieht 96 in "katastrophaler Situation"

Die Hoffnungen auf den Klassenerhalt schwinden in Hannover nach dem klaren 1:4 in Bremen mehr und mehr - selbst beim Hoffnungsträger. 96-Spielmacher Hiroshi Kiyotake will dennoch nicht aufgeben.


Die ständigen Wechsel in System und Spielanlage machten diesmal auch vor ihm nicht Halt. Beim richtungweisenden Spiel in Bremen fand sich Hiroshi Kiyotake im 4-2-3-1 der Hannoveraner plötzlich zunächst in vorderster Linie wieder. Der Japaner, designierter Spielmacher und als Dreh- und Angelpunkt ein Hoffnungsträger für mehr Spielkultur, versuchte, mit seinem Landsmann Hotaru Yamaguchi hinter ihm postiert, von dort aus einige Akzente für den Tabellenletzten zu setzen.

Vergebens - bereits nach 35 Minuten war das Experiment beendet. Früh nämlich holte Trainer Thomas Schaaf beim Zwischenstand von 0:2 Yamaguchi vom Platz, brachte Adam Szalai als echten Stürmer und beorderte Kiyotake zurück in die angestammte Position auf der Zehn. "Man hatte das Gefühl, dass es wie gegen Wolfsburg geht", hatte der 26-Jährige in den ersten Minuten im Weserstadion zunächst den Eindruck gewonnen, dass in diesem Schlüsselspiel gegen den Abstieg vielleicht etwas geht für 96. "Wir haben gar nicht einmal so schlecht gespielt", so Kiyotake über Parallelen zum guten Auftakt, der auch gegen den VfL vier Tage zuvor gelungen war, "dann aber haben wir wieder unnötige Tore kassiert." Vier an der Zahl am Ende, genauso viele wie zuvor beim 0:4 gegen Wolfsburg.

So blieb nur die Bewunderung Kiyotakes für einen herausragenden Spieler in den Reihen des Gegners Werder: "Die Energie, die ein Claudio Pizarro mitbringt, ist extrem stark." Zur Leistung der eigenen Mannschaft fand der Nationalspieler klare Worte: "Wir haben komplett den Faden verloren." Aufgeben will er dennoch neun Spieltage vor Saisonende trotz des Sieben-Punkte-Rückstands auf den Relegationsplatz nicht: "Die Situation ist katastrophal, aber wir müssen weitermachen."


Quelle: www.kicker.de