08.05.2015

Ab jetzt ist jedes Spiel ein Endspiel: Am Samstag (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER) empfängt Hannover 96 den SV Werder Bremen. Die Roten wollen die Defensivschwäche der Hanseaten nutzen, ...

... um drei entscheidende Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu holen.

Der Geist der Klosterpforte
Es war wohl die beliebteste Frage der Journalisten im Kurz-Trainingslager der Roten: Wird der Geist der Klosterpforte die Negativserie von Hannover beenden? Michael Frontzeck fand darauf eine eindeutige Antwort: "Wir müssen das Ding selbst anpacken und nicht auf den Geist der Klosterpforte hoffen." In der Tat rührt die Frage nicht von irgendwoher, denn die Roten waren bereits in der Saison 2013/2014 zu Gast in Harsewinkel und fuhren in den danach folgenden Partien vier Siege und ein Unentschieden ein. Womöglich ein gutes Omen für die 21 Feldspieler und drei Torhüter, die von Dienstag bis Donnerstag in der Klosterpforte nicht nur für das Spiel gegen den SV Werder Bremen geschuftet, sondern auch noch einmal alle Kräfte für den Saisonendspurt gebündelt haben. Belohnt wurden sie dafür von zahlreichen 96-Fans, die ihre Mannschaft bei der Rückkehr aus Ostwestfalen trotz diesigen Regenwetters herzlich und mit Fangesängen empfangen haben. Eine schöne Geste, die dem Team am Samstag hoffentlich dabei helfen wird, sich drei Punkten gegen die Hanseaten zu sichern.

#NiemalsAllein: Bei der Rückkehr aus der #Klosterpforte wurde unser Team von zahlreichen #H96-Fans empfangen. 👍 pic.twitter.com/0SRMkGM725
— Hannover 96 (@Hannover96) 7. Mai 2015

Statistiken machen Mut
Wie im 3:3-Hinspiel sollte die Frontzeck-Elf im Nordduell auf ihre Offensive setzen, denn Bremen weist mit 37 Gegentoren in 15 Gastspielen einen negativen Ligahöchstwert auf. Im Dezember ließen sich die Roten an der Weser in letzter Sekunde noch zwei wichtige Punkte entreißen, die jetzt schmerzlich vermisst werden. Umso wichtiger wird es sein, am Samstag vor heimischem Publikum einen Sieg zu holen. Mit Torgelegenheiten und sehenswerten Treffern haben immer mehr 96-Spieler wie zum Beispiel Salif Sané beim 2:2 gegen den VfL Wolfsburg gezeigt, worauf es ankommt: Nicht aufzugeben, zu kämpfen und einfach mal den Abschluss zu suchen. Denn jeder Versuch kann sich am Ende in Form eines Treffers auszahlen und immens wichtig sein. Frontzecks Aufruf aus der Vorwoche, aus allen Winkeln auf das gegnerische Gehäuse zu schießen, hat also Früchte getragen und sollte weiter beherzigt werden. Interessant und durchaus erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass Werder bislang insgesamt 59 Gegentreffer kassierte und damit die zweitschlechteste Abwehr der Bundesliga-Saison stellt – zehn Gegentore fielen dabei aus der Distanz.




Verletzungssorgen und Europaträume
Auch den Bremern ist die Situation, auf einem Abstiegsplatz zu stehen, nicht unbekannt: Nach dem schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte fand sich Werder nach dem 3:3-Unentschieden im Hinspiel auf Platz 17 der Tabelle und somit einem direkten Abstiegsplatz wieder. Nach dem Trainerwechsel - Viktor Skripnik löste im Oktober Robin Dutt ab - musste sich das Team erst einmal neu sortieren. Das gelang ihnen auch durchaus gut: Nach einer souveränen Rückrundenausbeute von 25 Punkten stehen die Hanseaten aktuell auf Platz sieben der Bundesligatabelle und dürfen sich Hoffnung auf das europäische Geschäft machen – eine begrüßenswerte Entschädigung für die misslungene Hinrunde. Glaubt man vor der kommenden Partie jedoch der jüngeren Geschichte, könnte Hannover den 200. Heimsieg klarmachen: Die letzten drei von vier Begegnungen im eigenen Stadion gegen die Bremer gewannen die Roten. Auch personell wird Skripnik noch an einer mögliche Sieger-Elf tüfteln müssen: Während Jannik Vestergaard nach seiner Verletzung aus dem Nordderby gegen Hamburg unter der Woche wieder voll im Training mitmischte, fehlten Felix Kroos, Alejandro Gálvez, Santiago Garcia, Luca Caldirola und Özkan Yildirim verletzungsbedingt. Fraglich ist zudem auch der Einsatz von Sebastian Prödl, der mit Fieber und Erkältungssymptomen aussetzte. 96-Chefcoach Frontzeck kann derweil aus den Vollen schöpfen: Bis auf die Langzeitverletzten sind alle Mann fit – auch der zuvor gelbgesperrte Lars Stindl, der übrigens im Hinspiel traf. Wer am Ende das glücklichere Händchen mit der Aufstellung haben wird, sehen am kommenden Samstag 49.000 Zuschauer in der HDI Arena.
sg

So könnten die Mannschaften spielen:

Hannover 96: Zieler – Schmiedebach, Marcelo, Schulz, Albornoz – Sané, Andreasen – Kiyotake, Stindl, Prib - Joselu

Werder Bremen: Casteels - Gebre Selassie, Prödl, Lukimya, Sternberg - Fritz, Bargfrede - Hajrovic, Junuzovic - di Santo, Selke


Quelle: www.hannover96.de