DER TOP-EINKAUF SPRICHT ÜBER HEIMAT, EHE, ZAHNLÜCKE UND DAS STURM-DUELL
Füllkrug: „Ich kann auch MIT Artur spielen“

Zurück nach Hause. Für 2,2 Millionen Euro holte Hannover 96 Torjäger Niclas Füllkrug (23) aus Nürnberg. Der Ricklinger traf sich mit BILD. „Fülle“ spricht über Heimat, Ehe, Zahnlücke und das Sturm-Duell mit Artur Sobiech.
Das Interview.
BILD: Immer noch glücklich bei 96?

Füllkrug: „Klar! Mir geht es gut. Wir haben Erfolg, also bin ich glücklich.“
Auch ohne Tor? Einige rechnen Ihnen jetzt schon die torlosen Minuten vor...
Füllkrug: „Da mache ich mir gar keinen Druck. Letzte Saison habe ich gut getroffen, gegen Fürth ein Assist aufgelegt. Auf Dauer will ich natürlich Tore schießen. Aber als Stürmer gibt es noch andere wichtige Aufgaben.“
Was fehlt Ihnen noch?
Füllkrug: „Ich hatte in Hannover zwar diese Umfeld-Integration nicht wie andere Spieler, vor allem wenn sie aus dem Ausland kommen. Hannover ist meine Heimatstadt. Aber auf dem Platz muss alles erst zusammenwachsen. Das geht nicht so schnell, dauert auch sicher noch ein paar Wochen.“
Wie sehen Sie den Zweikampf mit Artur Sobiech?
Füllkrug: „Bisher gar nicht. Es ist verletzungsbedingt ja noch gar kein Zweikampf. Erst bin ich ausgefallen, dann Artur. Es war bisher klar, wer spielt. Ich bin auch gespannt, ob es den Zweikampf dann gibt. Es wird uns guttun, wenn Artur wieder gesund ist. Wichtig ist der Erfolg der Mannschaft. Ob ich dann außen spiele, von der Bank komme oder gar nicht spiele, ist erst mal unwichtig. Auf Dauer setzt sich die Qualität meistens durch. Ob ich die Qualität habe, wird sich zeigen...“
Können sie beide auch zusammenspielen?

Füllkrug: „Ja, ich denke schon, dass das gehen würde. Wir sind beide Mittelstürmer, aber vom Typ schon ein Stück verschieden. Aber ich kenne die Überlegungen vom Trainer nicht.“
Wie sehr genießen Sie es, wieder in der Heimat Hannover zu sein?
Füllkrug: „Bis jetzt noch gar nicht, muss ich ehrlich sagen. Ich bin noch nicht so zur Ruhe gekommen. Und in erster Linie bin ich hier, um Fußball zu spielen und Erfolg zu haben. Und nicht, weil Hannover meine Heimat ist. Klar war das auch ein großes Argument für meine Entscheidung. Aber das Wichtigste war die sportliche Perspektive von 96. Ich will mich nicht mit 23 auf die faule Haut legen und sagen: ‚Jetzt ist die Karriere durch.‘“
Ihre Ehefrau Lisa kommt auch aus Hannover...

Füllkrug: „Stimmt, wir sind beide aus Ricklingen, kennen uns schon aus der Grundschule.“
Also eine Sandkasten-Liebe. Ehe mit 23 ist trotzdem eher ungewöhnlich...
Füllkrug: „Wir sind jetzt fünf Jahre zusammen. Wenn es die Richtige ist, dann merkt man das. Ich bin davon überzeugt.“
Fülle oder Lücke, welcher Spitzname ist Ihnen lieber?

Füllkrug: „Geht beides, ist mir eigentlich ganz egal. In Bremen haben alle Lücke gesagt, die Jungs hier sagen Fülle.“
Einige Kollegen tragen noch mit 25 Zahnspange, sie haben diese Lücke...
Füllkrug: „Ich hatte auch mal eine Zahnspange. Die Lücke wurde geweitet, damit genug Platz für ein Implantat entsteht. Als die Lücke dann groß genug war, war ich schon Profi.“
Und die Lücke wurde Ihr Markenzeichen...

Füllkrug: „Die Leute haben es positiv gesehen. Ich bin so mit meiner Frau zusammengekommen. Sie hat mich quasi so lieben gelernt. Da habe ich gedacht: ‚Okay, mich stört‘s auch nicht.‘ Es kann aber sein, dass ich das morgen machen lasse, wenn ich heute Nacht einen Geistesblitz kriege.“


Quelle: www.bild.de