Hannover: "Nicht so viel, was dagegen spricht"
Stendel befeuert die Trainerdebatte - Sobiech fehlt

Hannover 96 könnte am Wochenende als Absteiger feststehen, will in Ingolstadt aber den positiven Trend der vergangenen Wochen fortzusetzen. Ein Tor-Garant der jüngsten Partien allerdings muss wohl passen. Derweil wird die Frage, wer künftig als Coach fungiert, weiter diskutiert.


Vier Punkte aus zwei Spielen - Interimscoach Daniel Stendel hat ohne Frage einen erfolgreichen Einstand als Bundesligatrainer bei Hannover 96 gegeben. Mit erfrischendem Offensivfußball überzeugten die Niedersachsen. Nun gilt es, den Schwung aus der Partie in Berlin (2:2) und dem Sieg gegen Gladbach (2:0) auch auswärts beim Aufsteiger FC Ingolstadt zu bestätigen. "Wir wollen den Fans etwas wiedergeben und uns allein auf unsere Aufgabe am Samstag fokussieren", beschreibt Stendel die Herangehensweise. Dabei bekommen es die "Roten" mit einem zweikampfstarken Gegner zu tun, der in seiner Debütsaison nie in Abstiegsgefahr geriet und den Klassenerhalt quasi geschafft hat. Die Elf von Stendel dagegen kann schon vor dem Anpfiff als Absteiger feststehen, sollte Werder Bremen im Freitagsspiel beim Hamburger SV gewinnen.

Schwer wiegt der verletzungsbedingte Ausfall von Stürmer Artur Sobiech (Wade), der als Torgarant unter Stendel mit zwei Toren neues Selbstvertrauen tanken konnte. Spannend, ob für ihn der zunächst von Stendel nicht berücksichtigte, dann am Rücken verletzte Hugo Almeida eine neue Bewährungschance erhält. Die unter der Woche angeschlagenen Manuel Schmiedebach (Knie) und Kenan Karaman (Oberschenkel) sind einsatzbereit.
Zwei Teenager machen einen guten Eindruck

In Ingolstadt wird sich nun zeigen, ob die vier Punkte nur Zufall waren oder ob der Trend mit einem weiteren Erfolgserlebnis fortgesetzt und der Gang ins Unterhaus erleichtert werden kann. Stendel: "Ich freue mich für die Mannschaft, dass es derzeit so gut funktioniert." Besonders hervorgetan haben sich in den beiden Spielen unter seiner Leitung zwei Teenager: Auf dem rechten Flügel sorgte Noah-Joel Sarenren-Bazee für Belebung, während im defensiven Mittelfeld der ebenfalls 19-jährige Waldemar Anton gegen Gladbach mit einem Tor und einem souveränen Auftritt gegen Lars Stindel oder Raffael sogar zum "Spieler des Spiels" im kicker avancierte. "Ich kenne die Spieler bereits sehr lang. Dass es so positiv läuft, konnte jedoch keiner erwarten. Wenn das Vertrauen da ist, sieht man, was möglich ist", sagte Stendel über seine beiden neuen Trümpfe.
Bleibt Stendel Trainer?

Über das Spiel in Ingolstadt hinaus interessiert in Hannover weiterhin lebhaft die Frage, ob Stendel in Liga zwei die Mission Wiederaufstieg anzuvertrauen wäre. Der 42-Jährige, für den nominell zunächst eine Rückkehr ins Nachwuchsleitungszentrum vorgesehen war, befeuert die Debatte mit einer interessanten Feststellung. "Es gibt nicht so viel, was dagegen spricht, dass ich mir andere Sachen zutraue", so Stendel zur Zukunftsperspektive nach seiner Zeit als Sechs-Spiele-Coach.


Quelle: www.kicker.de