Sein erstes Interview auf Deutsch | Uffe Bech (1,70 m): „Meine Größe ist ein Vorteil“

Nach schwierigem Start ist Uffe Bech (22/gesprochen „Beck“) endlich bei 96 angekommen. Gegen Hertha spielte der Däne erstmals über 90 Minuten.

BILD: Sie haben angekündigt, das Interview auf Deutsch zu geben. Richtig?

Bech: „Ja, das machen wir. Ich hatte in der Schule fünf Jahre Deutsch. Und wenn man wie hier in Hannover jeden Tag mit Deutschen spricht, geht es sehr schnell.“

BILD: Wie gefällt Ihnen Hannover?

Bech: „Eine sehr schöne Stadt, ich bin wirklich positiv überrascht. Ich habe viele Jahre in Kopenhagen gelebt. Hannover ist für mich wie ein kleines Kopenhagen. Sehr schön, sehr grün, Wasser im Zentrum, sehr schöne Einkaufsstraßen. Und Hannover ist auch preiswerter als Kopenhagen (lacht).“

BILD: Sie sind mit 1,70 m der kleinste 96-Spieler...

Bech: „Ja, an guten Tagen bin ich 1,70 m (lacht). Manchmal auch nur 1,69 m.“

BILD: Ist Ihre Größe Vor- oder Nachteil?

Bech: „Es ist nicht einfach, mich auf dem Platz wegzuschieben, weil ich einen starken Körper habe. Durch meine geringe Größe bin ich sehr beweglich und wendig, kann schnell die Richtung wechseln. Ich sehe meine Größe als Vorteil.“

BILD: Aber ein Kopfball-Ungeheuer wird nicht mehr aus Ihnen.

Bech: „Dafür haben wir andere im Team wie Salif Sané (lacht). Aber hoch springen kann ich auch.“

BILD: Wie groß sind die Unterschiede zwischen dänischer Superligaen und Bundesliga?

Bech: „Das Tempo in Deutschland ist höher. In den Trainingsspielen war es trotzdem nicht schwer für mich am Anfang. Doch dann habe ich mich vor dem Bundesliga-Start verletzt. Danach musste ich durch eine harte Phase.“

BILD: Mit der dreiwöchigen Suspendierung als Tiefpunkt.

Bech: „Ich will darüber nicht mehr reden, blicke nur nach vorn. Aber es war lehrreich und hat mich stärker gemacht. Ich wusste immer, dass ich zurückkomme. Nach der Sache hatte ich nur noch im Kopf: Du musst arbeiten, arbeiten, arbeiten.“

BILD: Wirklich? Kein Frust?

Bech: „Manchmal gibt es in deiner Karriere Phasen, da klappt alles. Aber in den schlechten und harten Zeiten lernst du am meisten über dich.“

BILD: Wie ist das Verhältnis zu Michael Frontzeck?

Bech: „Gut! Er hat mir gesagt, dass alles vergessen sein wird, wenn ich zurückkomme. Und so ist es. Es gibt keinerlei Probleme.“

BILD: Zuletzt standen Sie in der Startelf. Sind Sie endgültig bei 96 angekommen?

Bech: „Ich habe zwei Elfer rausgeholt. In Hamburg konnte ich mithelfen, dass wir gewinnen. Ich will immer mehr, ich will endlich zu Hause gewinnen, ich will aber auch in Gladbach drei Punkte holen. Und ich will dem Trainer zeigen, dass er mich in jedem Spiel von Anfang an aufstellen kann.“

BILD: Wie wichtig ist Landsmann Leon Andreasen für Sie?

Bech: „Gerade am Anfang war er sehr wichtig, er hat mir sehr geholfen. Ab und zu gibt er mir noch wichtige Ratschläge.“

BILD: Sie wurden nicht für die EM-Play-offs der Dänen gegen Schweden nominiert. Hoffen Sie trotzdem noch auf die EM?

Bech: „Natürlich. Ich drücke die Daumen und hoffe, dass wir uns für die EM qualifizieren. Ich habe drei Länderspiele und wäre gern bei der EM dabei. Dafür arbeite ich. Die Nationalmannschaft kann wieder ein Thema werden, wenn ich bei 96 regelmäßig spiele und gute Leistungen bringe. Das ist Voraussetzung.“


Quelle: www.bild.de