11/05/2015 / Vorbericht
Serie gegen Hertha fortsetzen?

Am Freitagabend (ab 20.30 Uhr im LIVETICKER) trifft Hannover 96 im Flutlichtspiel auf Hertha BSC. Beide Mannschaften wollen einen Sieg mit in die Länderspielpause nehmen und somit ihre Tabellensituation verteidigen.

Devise: Bilanz weiter ausbauen
Fünfeinhalb Jahre – so lange ist es her, dass Hannover 96 eine Partie gegen Hertha BSC verlor. Und die Erfolgsserie soll auch am Freitagabend nicht reißen. Nach dem 2:1 - Auswärtssieg gegen den Hamburger SV und drei Punkten im Rücken kann die Elf von Cheftrainer Michael Frontzeck mit Selbstbewusstsein gegen die Berliner antreten und versuchen ihren aktuellen Tabellenplatz 14 zu verteidigen. "Auch durch die Begeisterung vom letzten Spieltag hat die Mannschaft große Lust auf das Spiel gegen die Berliner", weiß der Chefcoach der Roten bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Mit dem Erfolg am letzten Wochenende konnten sich die 96er ein Stück weit aus dem Tabellenkeller entfernen, dennoch ist die Situation weiter sehr eng. "Du darfst dir keine Schwächephase erlauben, weil der Gegner dann immer in der Lage ist zu zustechen", analysierte Frontzeck die momentane Konstellation in der Bundesliga. Damit spielt der 51-Jährige auf die erste Hälfte in Hamburg und die zweite Halbzeit gegen Frankfurt an. Das Ziel soll sein, eine konstante Leistung über die gesamten 90 Minuten abzurufen. Auf welches Personal Frontzeck für das Spiel zurückgreifen wird, ist noch offen. "Jeder Spieler ist immer eine Option für mich", lässt der Coach der Roten die Startelf-Frage noch unbeantwortet.

Karaman zurück, Kiyotake noch fraglich
Fest steht aber schon, dass Kenan Karaman seinen Muskelfaserriss auskuriert hat und dem 96-Trainer zur Verfügung steht. In seinem Abschlusstest am Mittwoch habe der türkische U21-Nationalspieler einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. "Ich werde ihn mir in den zwei noch offenen Trainingseinheiten angucken und dann schauen, ob er schon eine Alternative für den Kader ist.", gab Frontzeck am Donnerstag bekannt. Ein Problem könnte hingegen der Fuß von Mittelfeldmotor Hiroshi Kiyotake werden. Im Spiel gegen den HSV hatte der japanische Nationalspieler einen Schlag auf seinen im Sommer operiert Fuß bekommen. "Kiyotake ist die letzten beiden Tage behandelt worden", erklärte Frontzeck die Lage in der Pressekonferenz, "ich hoffe, dass es für Kiyo kein Problem wird am Wochenende." Und mit dieser Hoffnung ist der Coach der Roten sicherlich nicht allein, denn der 25-Jährige Mittelfeldmann ist für die 96er enorm wichtig: In seinen letzten sechs Spielen war der Japaner an gleich sechs Toren beteiligt. Beim Planen des Kaders für das Spiel muss Frontzeck jedoch nicht nur mit einem fraglichen Einsatz von Kiyotake rechnen, sondern auch weiter auf seine Langzeitverletzten Edgar Prib (Syndesmoseanriss), Charlison Benschop (Muskelfaserriss) und Andre Hofmann (Patellasehnenentzündung) verzichten.

Kalou ist fit
Auch Pal Dardai wird am Freitagabend nicht auf einen kompletten Kader zurückgreifen können. Besonders schmerzhaft sind sicherlich die Ausfälle seiner Stürmer Vedad Ibisevic (Rot-Sperre), Julian Schieber (Knorpelschaden) und Sami Allagui (Knorpelschaden). Da kam die Nachricht, dass Salomon Kalou für die Begegnung unter Flutlicht fit sein wird, gerade recht. Am letzten Wochenende hatte sich der Hertha-Angreifer eine Platzwunde am Kopf und eine Gehirnerschütterung zugezogen, trainierte unter der Woche aber schon wieder ohne Einschränkungen. Zu den angeschlagenen Stürmern gesellen sich in der Verletztenliste der Berliner allerdings noch einige weitere Spieler. Mit den ausfallenden Kraft (Kapselverletzung in der Schulter), Pekarik (Schulteroperation), Stark (Leistenzerrung) und Ben-Hatira (im Aufbautraining) bleiben dem Chefcoach der Hertheraner nicht mehr viele Möglichkeiten seine Elf personell zu verändern.

Stabile Mannschaft der Berliner
Eine Veränderung wäre aber nach der herbe 4:1 – Niederlage gegen Gladbach am vergangenen Wochenende vermutlich nicht von Nachteil. Große Auswirkungen auf die Situation der Berliner hatte dieser kleine Rückschlag jedoch nicht, denn die Hauptstädter stehen in der Tabelle sehr gut dar: Mit fünf Siegen in elf Spielen belegen sie zurzeit den sechsten Tabellenplatz liegen damit momentan noch auf internationalem Kurs. "Die Berliner haben nicht umsonst 17 Punkte. Die haben sie nicht gestohlen, sondern die haben sie sich erspielt.", weiß auch 96-Coach Michael Frontzeck. Das Erfolgsrezept der Dardai-Elf scheint der Zusammenhalt zu sein. Der resultiert sicherlich auch aus den wenigen Veränderungen, die in der Sommerpause vorgenommen wurden. Der Trainer der Roten unterschätzt die Berliner jedenfalls nicht: "Die Mannschaft hat wenig an Potential verloren. Sie ist in den letzten Jahren gewachsen und spielt daher sehr stabil. Es wird sicherlich kein einfaches Spiel."

Kein einfaches, aber ein spannendes Spiel, können die mehr als 40.000 Fans also bei der Begegnung am Freitagabend erwarten. Nicht nur das Flutlicht wird einiges zu einer knisternden Stimmung beitragen, sondern auch die Mannschaften selbst werden versuchen, ihr Übriges zu tun. Denn am liebsten möchten wohl beide Teams mit einem Sieg in die bevorstehende Länderspielpause starten.

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So könnten sie spielen:

Hannover 96: Zieler - H. Sakai, Marcelo, C. Schulz, Albornoz - Schmiedebach, S. Sané - Andreasen, Kiyotake, Klaus - A. Sobiech

Hertha BSC: Jarstein - Weiser, S. Langkamp, Lustenberger, Plattenhardt - Skjelbred, Darida - Haraguchi, Baumjohann, Stocker - Kalou