Besonderes Spiel für den Trainer
In Offenbach spielte Stendel erstmals für 96
Am Montag spielt Hannover 96 in der ersten Runde des DFB-Pokalwettbewerbs bei Kickers Offenbach. Für Trainer Daniel Stendel ist es ein ganz besonderes Spiel. Denn bei den Offenbacher Kickers hat am 
10. September 1999 Stendels Beziehung zu den „Roten“ begonnen.

Hannover. Heute ist Offenbach ein Viertligist, damals spielten die Hessen wie 96 in der 2. Liga. Die „Roten“ hatten kurz vorher einen Stürmer vom FC Gütersloh verpflichtet, und zwar für 150 000 Euro. Daniel Stendel hieß der Angreifer, dem ein Einsatz damals noch zu früh erschien. „Doch Trainer Branko Ivankovic hat zu mir gesagt, dass ich zumindest auf der Bank dabei sein soll“, sagt Stendel, der sich noch gut an die Situation erinnern kann. 89 Minuten schaute er von draußen zu, bevor er für Markus Kreuz eingewechselt wurde. Die „Roten“ gewannen mit 2:0, der Rest der Geschichte ist bekannter als der Beginn: Stendel lief noch weitere 183-mal für Hannover auf, erzielte 43 Tore und schaffte mit dem Verein 2002 den Aufstieg in die 1. Liga, bevor er 2006 für kurze Zeit zum FC St. Pauli wechselte.

Das Pokallos hat dafür gesorgt, dass Stendel alte Erinnerungen auffrischen konnte. Doch mittlerweile ist der 42-Jährige auch über die Gegenwart des Montag-Gegners bestens informiert. Wer sich die Tabelle der Regionalliga Südwest anschaut, kommt erst einmal ins Stutzen. Am vergangenen Spieltag gewann Kickers Offenbach mit 3:2 gegen Astoria Walldorf, liegt aber trotzdem auf dem letzten Platz. Mit ungewöhnlichen fünf Punkten. Genauer gesagt: minus fünf Punkten.

Wegen eines Insolvenzantrages ist der OFC mit neun Punkten Abzug in die Saison gestartet. Mit zahlreichen Spendenaktionen und Benefizspielen hat der Traditionsclub – eine gute, alte Skandalnudel des deutschen Fußballs – versucht, sich zu retten. Das Ende dieser Geschichte ist noch offen. Zusätzliche Pokaleinnahmen sind in Offenbach deshalb mehr als willkommen.


Quelle: www.haz.de