UEFA Europa League

Bitterer Ausflug nach Norwegen



Es sollte nicht sein. Der VfB erspielte sich bei Molde FK zahlreiche Torchancen, verwertete diese jedoch nicht und wurde dafür bestraft. Die Mannschaft von Bruno Labbadia verlor beim norwegischen Klub mit 0:2 (0:0).

Der VfB Cheftrainer veränderte seine Startformation gegenüber dem 2:0-Erfolg in Nürnberg auf drei Positionen. Für Gotoku Sakai, der sich im Abschlusstraining an der Leiste verletzte, William Kvist und Raphael Holzhäuser liefen Antonio Rüdiger, der in der Europa League debütierte, Zdravko Kuzmanovic und Tamas Hajnal vor etwa 200 mitgereisten VfB Fans im Aker-Stadion von Beginn an auf. Das hieß, der Kapitän Serdar Tasci konnte nach seiner schweren Prellung oberhalb des rechten Knies vor den 7.000 Zuschauern mitwirken.

Im Spiel waren es die Norweger, die sich die erste Torchance erspielten. Pape-Pate Diouf zog von der Strafraumgrenze aus ab, aber Sven Ulreich hatte keine Probleme (4.).

Traoré trifft den Pfosten

Die gefährlichere Torchance verbuchte zwei Minuten später aber der VfB: Antonio Rüdiger hatte über die rechte Außenbahn einen Angriff eingeleitet, Vedad Ibisevic geflankt und Moldes Keeper Espen Pettersen nicht gut abgewehrt, ehe Ibrahima Traoré schnell reagierte, aber nur den Pfosten traf und das Ziel auch mit dem Nachschuss knapp verfehlte. Auf der Gegenseite klärte anschließend Antonio Rüdiger vor Pape-Pate Diouf, der von Daniel Chima angespielt wurde, nachdem sich dieser auf der rechten Außenbahn der Norweger gegen die VfB Defensive durchgesetzt hatte (11.). Eine Minute später kam der Molde-Stürmer dann aber an den Ball, schoss diesen jedoch über das Tor von Sven Ulreich.

Das zweite Gruppenspiel der beiden Mannschaften in der Europa-League-Saison 12/13 begann schwungvoll, sowohl Molde als auch der VfB suchten druckvoll den Weg zum Tor – mit leichten Vorteilen für die Heimmannschaft nach etwas mehr als einer Viertelstunde, denn auch Magnus Eikrem war in der 18. Spielminute im Strafraum zum Abschluss gekommen. Der Ball rollte nach seinem Versuch aber rechts am VfB Tor vorbei.

VfB mit einem Chancen-Plus

Nach etwas mehr als 24 Minuten zeigte der VfB die nächste Offensivaktion, als sich Cristian Molinaro über die linke Seite durchspielte und Tamas Hajnal bediente. Der Schuss des Ungarn rollte knapp am linken Pfosten des Heimtores vorbei.

Der VfB Mittelfeldakteur war auch an der nächsten Chance beteiligt, als er sich nach einem Zuspiel von Vedad Ibisevic schön drehte und Martin Harnik freispielte. Der Österreicher zog ab, doch auch er traf nicht zur Führung (34.).

Der VfB hatte mittlerweile wieder mehr vom Spiel, stand besonders in der Innenverteidigung gut und übertrumpfte die Heimmannschaft nun auch bei den Torchancen. Doch der nächste Versuch von Tamas Hajnal endete erneut nicht mit einem Tor (37.). Folglich pfiff der Schiedsrichter Kristo Tohver aus Estland beim Stand von 0:0 zur Pause.

"Torchancen konsequenter nutzen"

"Die Mannschaft muss konsequenter mit ihren Chancen umgehen, und wir haben Molde das eine oder andere Mal noch zu leicht durchkommen lassen", sagte der Sportdirektor Fredi Bobic in der Halbzeit. "Wir haben genügend Chancen für eine Auswärtsmannschaft, und wenn wir eine reinmachen, dann platzt vielleicht auch der Knoten."

In der ersten Aktion nach dem Wiederanpfiff tat er dies aber nicht, denn auch Vedad Ibisevic verfehlte das Tor des Molde FK (46.). In der 54. Minute konnte Espen Pettersen den Ball nach einem Versuch von Martin Harnik nur nach vorne abwehren, doch ein Molde-Verteidiger klärte vor Tamas Hajnal. Sekunden später flog zudem ein Schuss von Zdravko Kuzmanovic aus etwa 25 Metern knapp am Tor vorbei.

Eiskalte Norweger

Das Übergewicht des VfB reichte bislang nicht, und es kam nach knapp einer Stunde noch schlimmer.

Denn Molde war mit der ersten nennenswerten Gelegenheit seit 40 Spielminuten erfolgreich, als der für den verletzten Pape-Pate Diouf noch vor der Halbzeit eingewechselte Jo-Inge Berget mit dem Kopf zur Führung der Norweger traf (58.).

In der nächsten Aktion hatte der VfB dann zweimal Glück, denn nach einer Freistoß-Flanke prallte der Ball nach dem Versuchen von Daniel Chima erst an den linken und nach dem von Jo-Inge Berget direkt im Anschluss noch an den rechten Pfosten des Tores von Sven Ulreich (66.). Zwei Minuten später setzte Bruno Labbadia mit einem Doppelwechsel auf neuen Schwung: Cacau und Raphael Holzhauer kamen für Ibrahima Traoré und Tamas Hajnal.

Molde zieht sich noch weiter zurück

Es wurde jedoch zunehmend schwieriger für den VfB, sich Möglichkeiten zu erspielen, denn Molde zog sich nun immer weiter zurück und lauerte noch mehr auf Konter, als es der vom ehemaligen Manchester-United-Torjäger Ole Gunnar Solskjær trainierte Klub bis dahin ohnehin schon getan hatte.

Dennoch erzielte Molde anschließend noch einen Treffer durch Daniel Chima. Die Referees ließen diesen aber nicht zählen, denn sie hatten auf Abseits entschieden (79.).

In der 82. Minute ersetzte Arthur Boka Antonio Rüdiger, und der Ivorer holte etwa 120 Sekunden später auch gleich einen Freistoß raus. Vedad Ibisevic peilte vom linken Strafraumeck direkt das Tor an, doch der Ball flog über dieses hinweg.

Erfolgreicher war auf der anderen Seite erneut Molde: Der VfB musste immer weiter aufmachen, somit ergaben sich automatisch Konterchancen für den Heimklub, und Daniel Chima erhöhte auf 2:0 (88.). Dabei blieb es, und der VfB musste trotz zahlreicher Chancen in der ersten Hälfte mit einer Niederlage das Aker-Stadion verlassen - auch weil die Mannschaft von Bruno Labbadia nach der Pause nicht mehr an die Leistung der ersten 45 Minuten anknüpfen konnte.

Quelle: vfb.de


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