Günther Schäfer

"Kampf. Herz. Leidenschaft."



Immer und ewig – das gilt für das VfB Urgestein Günther Schäfer in jedem Fall. Vor der Partie gegen Schalke spricht er über seinen „Herzensverein“ und den Abstiegskampf.

Fast auf den Tag genau ist Günther Schäfer nun 40 Jahre Mitglied beim VfB. Am 1. Mai 1975 trat der ehemalige Verteidiger und zweimalige Deutsche Meister dem Verein für Bewegungsspiele bei und bestritt während seiner vielen Jahre in Bad Cannstatt 331 Bundesligapartien für den VfB. Passenderweise sind es nun noch vier Spiele bis zum Klassenerhalt, also ein Spiel für jedes Jahrzehnt seiner VfB Mitgliedschaft. Im Interview spricht der heutige Leiter der VfB Fußballschule daher über ewige Treue zu seinem Herzensverein, das immer wiederkehrende Kribbeln eines Profifußballers vor dem Spiel sowie die Gründe, warum die aktuelle Mannschaft nicht absteigt.

Hallo Günther, Du warst VfB Profi, Fanbeauftragter sowie Assistenztrainer und bist nun Leiter der Fußballschule. Für immer und ewig weiß-rot – das würdest Du unterstreichen, oder?
Günther Schäfer: „Absolut. Das wird sich auch niemals ändern – egal was passiert. Der VfB ist mein Herzensverein, schon als Kind habe ich ihn durch meine Eltern liebgewonnen.“

Der VfB ist Dein Herzensverein, der Stuttgarter Raum Deine Herzensregion. Zumindest hast Du bis auf Deine drei Jahre bei Arminia Bielefeld immer hier gelebt. Denkst Du manchmal, dass Du etwas verpasst hast?
Günther Schäfer: „Nein, das denke ich nicht. Ich bin in Waiblingen geboren und habe immer im Remstal gelebt. So konnte ich immer in der Nähe meines Lieblingsclubs sein. Nach Bielefeld bin ich auch nur gegangen, weil ich beim VfB nicht mehr spielen konnte, es aber für die erste Liga noch gereicht hat und ein Angebot von der Arminia vorlag. Das war aber keine Entscheidung gegen den VfB, sondern für die Bundesliga. Danach bin ich jedoch gleich wieder zurückgekehrt.“

Welche Argumente bringst Du denn immer an, warum es Dir hier so gut gefällt?
Günther Schäfer: „Das Remstal ist wunderschön. Mir gefallen auch die vielen Grünflächen, ich bin oft mit dem Hund draußen und in den Wäldern unterwegs. Es ist ein sehr schönes Fleckchen – und der VfB ist eben in der Nähe.“

Und was hat Dich immer stolz gemacht in Bezug auf Deinen VfB?
Günther Schäfer: „Ich war stolz, immer für meinen Herzensverein zu spielen. Das war sehr, sehr wichtig für mich. Wenn man dann zudem noch mit seinem Heimatverein Erfolge feiern kann, ist das noch schöner.“

Du kannst nun zwar aus einer gewissen Entfernung auf den grünen Rasen blicken, aber bist natürlich ein Kenner des Profifußballs. Dort herrscht immer dieser ewige Druck. Spornt das an oder hemmt das?
Günther Schäfer: „Das spornt an. Druck hast du aber ohnehin immer, bei jedem Spiel, egal in welcher Tabellenregion du dich gerade befindest. Im Mitteldrittel kämpfst du um die Europa League-Plätze. Vorne hast du den Druck, Meister zu werden und hinten eben den, die Klasse zu halten. Bei mir gab es kein Spiel, bei dem ich davor nicht das Kribbeln im Bauch hatte. Ein gewisser Druck ist auch vonnöten, um die Höchstleistung abzurufen, um zu 100 Prozent konzentriert zu sein. Druck muss immer da sein.“

Die aktuelle Mannschaft steht derzeit gewaltig unter Druck und kämpft um den Verbleib in der Bundesliga. Welche Eigenschaften sind im Abstiegskampf letztlich immer die entscheidenden?
Günther Schäfer: „Kampf. Herz. Leidenschaft. Der hundertprozentige Siegeswille – und zu wissen, dass man alles in der Hand hat. Man muss sich auf niemand anderen verlassen. Es ist das Schönste im Leben, alles selbst in der Hand zu haben. Nicht umsonst gibt es den Spruch: Wenn man sich auf andere verlassen muss, dann ist man verlassen.“

Nun sind es noch vier Spiele bis zum Klassenerhalt. Warum kann der VfB in Bezug auf die Zukunft auch in der kommenden Saison noch sagen: immer und ewig erste Liga?
Günther Schäfer: „Weil wir es selbst in der Hand haben. Weil wir in den vergangenen Spielen eine gute Präsenz auf dem Platz hatten, die mich sehr zuversichtlich stimmt. Wir haben außerdem eine Mannschaft, die es vom Potenzial her kann, und wir haben einen Trainier, der weiß, wie sich eine Mannschaft im Abstiegskampf präsentieren muss und wie er sie dafür anzusprechen hat. Und wir halten die Liga wegen unserer Fans. Was sie in der gesamten Saison an Unterstützung beigetragen haben, ist bewundernswert. Ihnen ist es zu wünschen, dass der VfB in der Bundeliga bleibt.“



Quelle: vfb.de


Mummi [Linked Image]