UEFA Europa League

Varna als Warnung



Der VfB trifft im ersten Pflichtspiel 13/14 auf Botev Plovdiv. Die Begegnungen mit dem bulgarischen Klub werden nicht einfach, wie die Spiele gegen Varna 2008 zeigen.

Die erste Runde der UEFA Europa League in der Saison 08/09 stellt eine Warnung dar. Damals war der VfB nach 80 Minuten im Rückspiel gegen den bulgarischen Vertreter Cherno More Varna ausgeschieden. Doch dann trafen Thomas Hitzlsperger (81.) sowie Mario Gomez (90.) in der Mercedes-Benz Arena und der Klub mit dem roten Brustring qualifizierte sich nach dem 2:1 im Hinspiel für die nächste Runde. Doch schon der Spielverlauf des zweiten Aufeinandertreffens zeigt, dass es damals "keinesfalls einfach" war, wie Fredi Bobic vor dem Abflug nach Bulgarien an diesem Mittwoch sagte. Das werde es auch diesmal nicht, ergänzte der Sportvorstand und warnte mit dem Vergleich aus dem Jahr 2008 vor dem bulgarischen Fußball im Allgemeinen, der "gut und technisch sauber" ist.

Das Sportmagazin Kicker betitelte einen Artikel auf seiner Online-Plattform nicht umsonst mit "Plovdiv kopiert Barcelona". Das wiederum machte den bulgarischen Klub verständlicherweise stolz, sodass Botev auf der Vereinshomepage auf den Artikel verwies. Der Hintergrund: Botevs Trainer Stanimir Stoilov hospitierte unter dem damaligen Coach Frank Rijkaard beim FC Barcelona und versucht dementsprechend die Spielweise der Katalanen auf seine Mannschaften zu übertragen. 2006 schaffte er als erster bulgarischer Trainer den Einzug in die UEFA Champions League, damals noch mit Levski Sofia.

Plovdiv mit gutem Saisonstart

Gegen den Hauptstadtklub hat er vor kurzem mit Botev Plovdiv zum Auftakt des bulgarischen Fußball-Oberhauses A-Liga mit 2:1 gewonnen. Am vergangenen Spieltag folgte ein 7:1 gegen Pirin Goze Deltschev, womit das Team die Tabelle nach zwei Spieltagen anführt. Die Mannschaft von Stanimir Stoilov setzt sich aus jungen, frischen und erfahrenen Spielern zusammen, sie tritt diszipliniert auf, verfügt über eine gute Ordnung in den Partien. Darüber hinaus ist sie spielerisch stark. "Wir gehen mit dem nötigen Respekt in die Partie und diese Aufgabe wird auch kein Selbstläufer", sagte Fredi Bobic daher nicht ohne Grund. Der Sportvorstand weiß aber auch: "Eines ist klar: wir müssen Plovdiv in zwei Spielen bezwingen." Und das liegt nicht nur daran, dass die bulgarische Mannschaft als anfällig gilt, wenn sie unter Druck gesetzt wird. Hinzu kommt nämlich, dass die Geschwindigkeit in der A-Liga nicht so hoch wie in der Bundesliga ist und der VfB als Favorit in das Duell geht. Aber es ist dennoch zu bedenken, dass Botev andererseits auch schon vier Pflichtspiele in der UEFA Europa League und zwei in der Liga bestritten hat, der VfB hingegen noch keines.

Tiefpunkt 2010

1912 wurde der Klub gegründet, zweimal gewann er die bulgarische Meisterschaft (1929 und 1967), genauso oft den Pokalwettbewerb in dem osteuropäischen Land (1962 und 1981). Den größten internationalen Erfolg feierte Plovdiv in der Spielzeit 62/63, als es in das Viertelfinale des Europapokals einzog.

Der Tiefpunkt folgte in der Saison 09/10, als Botev aufgrund finanzieller Probleme in die dritte bulgarische Spielklasse verbannt wurde. Doch binnen lediglich zwei Jahren kehrte der Klub just im Jahr des 100-jährigen Bestehens in die höchste Liga zurück, qualifizierte sich am Ende der vergangenen Spielzeit als Aufsteiger gleich für den internationalen Wettbewerb und auch der Start in die aktuelle Saison deutet zumindest auf eine weitere Steigerung hin. "Die geben Gas", hatte Fredi Bobic am Tage der Auslosung gesagt und bezog sich dabei auch auf neue Geldgeber für den Klub.

In der UEFA Europa League musste Plovdiv indes bereits in der ersten Qualifikationsrunde einsteigen und spielte sich nach drei Siegen und einem Unentschieden gegen Astana (1:0 und 6:0) sowie Zrinjski (1:1 und 2:0) in die aktuelle Runde gegen den VfB. Das Hinspiel in Burgas steigt an diesem Donnerstag von 20.30 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MESZ) an, die zweite Begegnung wird eine Woche später um 20.20 Uhr in Großaspach angepfiffen, weil die Mercedes-Benz Arena aufgrund der Vorbereitungen für das Robbie-Williams-Konzert nicht bespielbar ist.

Nicht einsetzbar aufgrund von Verletzungen und Blessuren sind derzeit einige Profis des VfB. Acht Spieler blieben in Stuttgart, darunter Martin Harnik (Hüftprobleme), Christian Gentner und Sercan Sararer (beide muskuläre Probleme). "Der eine oder andere fällt aus, aber das ist nichts Außergewöhnliches zu diesem Zeitpunkt", sagte Fredi Bobic und ergänzte: "Aber wir haben ohnehin einen Kader, der diese Aufgabe bewerkstelligen muss. Das ist ganz klar."



Quelle: vfb.de


Mummi [Linked Image]