2. Liga

Es geht voran – auch im Fall Kostic

Das Trainingslager am Chiemsee ist vorüber, in dieser Woche beginnt der VfB Stuttgart mit dem Feinschliff für die kommende Zweitligasaison – taktisch und personell.


Baldiges Wiedersehen wahrscheinlich: Filip Kostic (li.) und der Hamburger SV.

Ein bisschen sind sie noch gelaufen am Sonntagmorgen, dann in den Bus eingestiegen und nach Stuttgart zurückgekehrt. Das Trainingslager des VfB Stuttgart in Grassau am Chiemsee ist Geschichte, nun dürfen sich die Profis ein wenig erholen, bevor es am Mittwoch weiter geht mit der Vorbereitung auf die kommenden Zweitligasaison. Und weil die bereits am 8. August (20.15 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli beginnt, werden die Fragen dringlicher.


Wann ist der Kostic-Transfer perfekt?

Der VfL Wolfsburg ist raus aus dem Poker um Filip Kostic, der den VfB auf jeden Fall verlassen wird. „Wir arbeiten sauber“, sagte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs am Sonntag – genervt von Berichten über Streitigkeiten mit den Beratern des Serben. Kostic hatte sich ohnehin klar positioniert, er will zum Hamburger SV. Das Problem dabei: Lange war der HSV nicht bereit, die vom VfB geforderte Ablösesumme zu zahlen. „Wir wollen einen Wechsel nicht blockieren“, sagte am Samstag in Grassau VfB-Sportvorstand Jan Schindelmeiser, „aber wir wollen unsere Bedingungen erfüllt sehen.“ Weil der VfB bereits Transfererlöse erzielt hat, ist er nicht auf eine schnelle Einigung aus, sondern will mindestens 15 Millionen Euro erlösen. Am Sonntag hat der HSV angeblich ein verbessertes Angebot vorgelegt, nun geht es um die Details, Anfang der Woche könnte der Deal dann endlich perfekt sein. Am Sonntagabend wurde bekannt, dass Kostic in Hamburg bereits einen Termin für den Medizincheck hat.


Wann kommen neue Spieler?

Vom Kostic-Verkauf ist der VfB zwar nicht abhängig, er erhöht aber den Handlungsspielraum. Und womöglich kommt dann auch in die eine oder andere Personalie Bewegung, die der Club hinter den Kulissen bereits vorbereitet hat. Zwar betont Jan Schindelmeiser stets, der Kader werde zum Saisonstart sicher nicht sein endgültiges Gesicht haben (die Transferperiode läuft noch bis 31. August), Trainer Jos Luhukay hofft aber auf schnelle Zugänge, um die Mannschaft optimal auf die ersten Spiele im August vorbereiten zu können. „Der Kader ist noch nicht so, wie wir uns das vorstellen“, sagte er am Samstag, „deshalb wird noch einiges passieren.“ Schindelmeiser hat Handlungsbedarf in Sachen Torgefahr ausgemacht. Ein Stürmer sowie Offensivoptionen für die Außenbahnen sollen auf jeden Fall noch kommen.


Gibt es schon eine Stamm-Elf?

Das Testspiel am Freitag gegen Spartak Moskau (1:0) musste wegen eines Gewitters nach der ersten Hälfte abgebrochen werden – und lieferte dennoch wertvolle Hinweise. Zum Beispiel auf eine mögliche Stamm-Elf für die Zweitligasaison. Zwar sagte Luhukay: „Ich will noch einiges offen lassen.“ Der Coach gab aber auch zu, dass viele aus der Startelf vom Freitag auch Kandidaten für das erste Ligaspiel sind: „Das war in die Richtung, in die unsere Gedanken gehen. Mitch Langerak stand als neue Nummer eins im Tor, davor spielten unter anderem Jean Zimmer, Timo Baumgartl, Anto Grigic, Christian Gentner, Alexandru Maxim und Simon Terodde. Stehen Regisseur Maxim und Stürmer Terodde im Team, bevorzugt Luhukay ein 4-3-3-System, ansonsten sagt er über die möglichen Grundordnungen: „Ich passe das System an die Qualitäten der Spieler an.“


Welche Chancen haben die jungen Spieler?

Inwiefern dabei auch die vielen jungen Spieler eine Rolle spielen, die bislang in der Vorbereitung mitgemischt haben, bleibt abzuwarten. Immerhin: Luhukay ist begeistert vom Einsatzwillen der Talente, die in großer Zahl beim 4:0-Testspielsieg am Samstag gegen den tschechischen Erstligisten FC Brünn. „Die Mannschaft hat sehr erwachsen gespielt“, sagte der Trainer, der den Talenten aber auch Kevin Großkreutz, Toni Sunjic, Emiliano Insua und Florian Klein zur Seite gestellt hatte. Trotz der positiven Eindrücke ist die eine oder andere Ausleihe eines jungen Spielers denkbar.


Wie geht es weiter bis zum Saisonstart?

„Von Mittwoch an starten wir mit neuer Frische in die sechste Vorbereitungswoche und arbeiten am Feinschliff“, kündigte Jos Luhukay noch in Grassau an. Parallel sollen die noch zu verpflichtenden neuen Spieler integriert werden. Am Samstag (16.30 Uhr) steht in Weinstadt gegen Ligakonkurrent SpVgg Greuther Fürth der letzte Test an, einen Tag danach (ab 11 Uhr) präsentiert sich die Mannschaft beim Saison-Opening rund um die Mercedes-Benz-Arena.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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