2. Liga

Wolfs Mut wird belohnt

VfB-Trainer Hannes Wolf setzt beim 4:0-Sieg gegen Greuther Fürth auf die richtigen Spieler – und beschert damit auch sich selbst ein überragende Heimpremiere.


Hannes Wolf macht gegen Fürth alles richtig.

Hannes Wolf gab sich wirklich alle Mühe, sich das Lausbuben-Lachen zu verkneifen, aber es gelang ihm nicht. Das Torfestival seiner beiden erstmals aufgebotenen Akteure Carlos Mané und Benjamin Pavard gegen Greuther Fürth konnte selbst der Coach kaum fassen. Man könnte da auch von einem goldenen Händchen sprechen, das der Trainer beim 4:0 in seinem ersten VfB-Heimspiel hatte. Was für ein wunderbarer Einstand in Stuttgart!

Im ersten Spiel unter Wolf hatte es ein 1:1 in Bochum gegeben – kein Ergebnis, für das man sich schämen muss. Allerdings betreute Wolf da den VfB erst wenige Tage und bot deshalb jene Elf auf, die der Interimstrainer Olaf Janßen am Spieltag zuvor auf Feld geschickt hatte. Vor der Partie gegen Greuther Fürth aber hatte der erst 35 Jahre alte Fußballlehrer mehr als eine Woche Zeit, mit seiner Mannschaft zu trainieren und sich Gedanken über sie zu machen. Das Ergebnis gegen Fürth, es trägt also nicht zuletzt seine Handschrift.

Wolf will, dass seine Mannschaft gepflegten Fußball spielt

Wolfs Hauptanliegen ist es, dass seine Männer Fußball spielen und mutig sind. Mutig war auch seine Entscheidung, die beiden torhungrigen Debütanten aufzustellen und auch Berkay Özcan für den verletzten Simon Terodde ins Sturmzentrum zu schicken, obwohl dieser eigentlich kein gelernter Mann für diese Position ist. Wolf probiert etwas aus, er spielt mit Variationsmöglichkeiten und tüftelt mit Akribie an einer neuen Spielphilosophie für den VfB. Gegen Greuther Fürth sah es schon sehr, sehr gut aus. „Wir haben viel von dem gesehen, was wir sehen wollten“, sprach Wolf.

In Stuttgart fühlt er sich wohl – auch wenn es dort für ihn arbeitsintensiv ist. „Ich bin erst zwölf Tage hier, aber es fühlt wie sechs Wochen an“, sagt der Trainer, dessen Wechsel von Borussia Dortmunds U 19 zum Zweitligisten VfB mit gemischten Gefühlen in Stuttgart aufgenommen wurde. Es sei mutig und erfrischend, einem so jungen Trainer eine Chance zu geben, hieß es einerseits. Zum anderen glaubten Skeptiker, ein unerfahrener Coach sei nicht gerade das, was der VfB in der zweiten Liga mit ihren Kampf- und Krampf-Duellen tatsächlich benötigt.

Man brauche einen Trainer, der Spaß und eine Aufbruchstimmung vermittele, meinte der VfB-Aufsichtsratschef Martin Schäfer nach Wolfs Verpflichtung. Gegen Fürth lagen Wunsch und Wirklichkeit ganz nah beieinander – doch Hannes Wolf warnt: „Jetzt soll bloß keiner abheben.“

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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