Kommentar zum VfB-Trainer

Kramny – die richtige Entscheidung

Es ist nicht nur für die Mannschaft des VfB Stuttgart besser, an Jürgen Kramny festzuhalten, sondern auch für die Vereinsführung. Ein Kommentar zur Trainerentscheidung in Stuttgart von Peter Stolterfoht.


Sieg und Beförderung: Doppelter Grund zum Jubeln für VfB-Trainer Jürgen Kramny. Am
Sonntagmittag verkündete Robin Dutt (rechts) die Entscheidung der Vereinsführung.

Am Samstagabend durfte in der Mercedes-Benz-Arena mal wieder von einer besseren Zukunft geträumt werden. Vielleicht war der 3:1-Erfolg über den VfL Wolfsburg diesmal tatsächlich der Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen dem VfB Stuttgart und einem neuen Cheftrainer, zu dem Jürgen Kramny einen Tag später ernannt wurde.

Natürlich sind auch an dieser Personalie Zweifel erlaubt. Doch eines steht schon jetzt fest: Es ist ganz sicher nicht falsch, Jürgen Kramny zu befördern. Er hat die Mannschaft in den letzten Spielen eindeutig besser gemacht. Sein Ansatz, die Abwehr zu stabilisieren und auf schnelle Angriffe zu setzen, ist – um mit dem glücklosen Vorgänger Alexander Zorniger zu sprechen – in dieser Situation alternativlos. Und, ganz wichtig: die Mannschaft hat innerhalb kurzer Zeit unter Kramny eine positive Entwicklung genommen. Aber nicht nur der Trainer setzt auf die richtige Taktik, der Sportvorstand Robin Dutt ebenfalls – allerdings auch gezwungenermaßen.

Jetzt einen neuen Trainer zu präsentieren, wäre für Dutt persönlich ein zu hohes Risiko gewesen. Noch so ein Fehlgriff der Kategorie Zorniger würde den Manager seinen Posten kosten. Mit der Entscheidung zu Gunsten von Kramny lässt sich Dutt nun auch die Hintertür einen Spalt weit offen, im Frühjahr noch einmal auf der Trainerposition reagieren zu können, sollte der Abstieg unmittelbar bevorstehen. Dieser letzten Option hätte sich Dutt beraubt, wenn nun ein Mann von außen geholt worden wäre. Aber der Abstieg ist ja seit Samstagabend nicht mehr das ganze große Thema beim VfB. Es darf schließlich wieder geträumt werden – mindestens eine ganze Winterpause lang.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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