Kommentar zum VfB-Abstieg

Schwäbischer Trümmerhaufen

Der Abstieg des VfB ist das Ergebnis einer langen Fehlentwicklung. Letztlich fehlt es auf allen Ebenen an Qualität, kommentiert unser Redakteur Carlos Ubina.


Da kann man nur noch niederknien - der VfB hat sich in die Zweite Liga gespielt.

Der Abstieg des VfB Stuttgart ist besiegelt. 41 Jahre Erstklassigkeit sind jetzt Geschichte, die zweite Liga ab der nächsten Saison die bittere Realität. Und wer zynisch sein will, kann behaupten: der VfB hat über die vergangenen Jahre viel dafür getan, um an diesen Tiefpunkt zu gelangen. Zuletzt hat die Mannschaft aber nichts mehr dagegen getan. Auch nicht beim 1:3 in Wolfsburg. Die Vorstellung in der VW-Stadt schloss sich an die leblosen Auftritte der Wochen zuvor an. Keine Aggressivität, keine Kompaktheit, keine Chance. Das so ersehnte Wunder von Wolfsburg ist nicht mehr als eine Illusion geblieben.

Auch die letzten Maßnahmen von Trainer Jürgen Kramny haben nicht mehr gegriffen. Ausgelaugt vom ewigen Abstiegskampf wirkten viele Profis in den letzten Saisonspielen, hilflos Kramny, der nun nach Albert Sing 1975 als der zweite VfB-Trainer dasteht, der den Absturz nicht verhindern konnte. Letztlich muss man aber ebenso bescheinigen, dass die Stuttgarter nicht mehr erstligatauglich sind. Sie haben mit 75 die meisten Gegentore in 34 Spielen hinnehmen müssen, 15 davon nach Kontern – ein Negativrekord seit der Datenerfassung.

Zudem gab es sieben Eigentore in einer Saison zuvor noch nie in der Bundesliga. Doch der VfB hat auch das geschafft – und nun liegt der einst so stolze Club gedemütigt am Boden. Entscheidungen müssen also her, um sich wieder aufzurappeln und neu zu orientieren. Wie schnell das überhaupt gehen kann, ist eine der großen Fragen der Zukunft – und die beginnt nun am 5. August mit dem Zweitligastart drei Wochen früher als ursprünglich geplant, denn die Erstligisten legen später los.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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