Bundesliga

Niederlage beim HSV

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Es lief die 13. Minute, als die große Herausforderung zu einer riesigen wurde: Schon früh in der Partie beim Hamburger SV erlitt das Team Hannes Wolf bei seinem Vorhaben, erstmals in dieser Saison in einem Auswärtsspiel zu punkten, durch einen unberechtigten Platzverweis gegen Dzenis Burnic einen herben Rückschlag. Der VfB steckte diesen aber ebenso weg wie das kurz darauf folgenden Führungstor der Gastgeber. Doch obwohl Daniel Ginczek in der 55. Minute per Handelfmeter den Ausgleich erzielte, stand der Verein mit dem Brustring am Ende mit leeren Händen da.

Ausgangslage

Die Mannschaft von VfB Cheftrainer Hannes Wolf trat gestärkt durch die positiven Erlebnisse in den jüngsten beiden Partien zum Auswärtsspiel in Hamburg an. Immerhin hatte der VfB zuletzt zweimal gewonnen und dabei sechs Tore erzielt: erst in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim 1. FC Kaiserslautern (3:1), dann im Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg (3:0). Beim Hamburger SV gab es dagegen für die Fans zuletzt weniger Grund zur Freude. So holte das Team vom einstigen VfB Jugendtrainer Markus Gisdol, das im DFB-Pokal bereits in der ersten Runde ausgeschieden war, in den vergangenen acht Bundesligaspielen nur einen Punkt, beim 0:0 im Heimspiel gegen Werder Bremen. Mit sieben Punkten aus zehn Spielen stand der HSV vor dem Duell gegen den VfB auf Platz 16 und lag damit sechs Punkte hinter dem bisherigen Tabellenzwölften aus Stuttgart.

Personal

Hannes Wolf musste seine Startelf im Vergleich zu der beim Heimsieg gegen den SC Freiburg auf einer Position umbauen. Denn Santiago Ascacibar hatte in dieser Partie seine fünfte gelbe Karte der aktuellen Saison gesehen und war deshalb für das Duell beim HSV gesperrt. Für ihn rückte Dennis Aogo in die Startelf und spielte zusammen mit Dzenis Burnic im defensiven Mittelfeld. Es war die einzige Veränderung.

HSV-Coach Markus Gisdol veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Hertha BSC gleich auf drei Positionen. So begannen diesmal die in Berlin allesamt in der zweiten Hälfte eingewechselten Aaron Hunt, Tatsuya Ito und Jann-Fiete Arp. Für sie mussten Rick van Drongelen, André Hahn und Bobby Wood zunächst auf der Bank Platz nehmen. Ebenfalls von Anfang an liefen wieder die beiden ehemaligen VfB Spieler Filip Kostic und Gotoku Sakai auf.

Spielverlauf
3. Minute Die erste Chance des Spiels hat der VfB – und die ist gleich eine richtig gute: Nach einem flachen Pass von Berkay Özcan in die Spitze setzt sich Daniel Ginczek gegen HSV-Verteidiger Kyriakos Papadopoulos durch und stürmt auf Christian Mathenia zu. Der HSV-Keeper gewinnt jedoch das Duell gegen den VfB Stürmer und kann den Schuss zur Ecke parieren.
9. Minute Nun kommt auch der HSV erstmals gefährlich in den VfB Strafraum. Nach Zuspiel von Filip Kostic kann Aaron Hunt sechs Meter vor dem Tor aus sehr spitzem Winkel abschließen. Dzenis Burnic kann jedoch noch seinen Fuß in den Schuss reinstrecken und den Ball ans Außennetz lenken.
13. Minute Herber Rückschlag für den VfB: Dzenis Burnic, der in der vierten Minute bereits nach einem Foulspiel die gelbe Karte gesehen hatte, muss mit Gelb-Rot vom Platz. Die Situation der zweiten gelben Karte: Beim einem Zweikampf mit Aaron Hunt berührt der VfB Spieler den Hamburger leicht – eine äußerst harte Entscheidung von Schiedsrichter Guido Winkmann, dafür eine Karte zu zeigen.
20. Minute Es kommt doppelt bitter für den VfB: Bei einem von Aaron Hunt nicht allzu scharf geschossenen Freistoß aus 25 Metern rutscht Ron-Robert Zieler der Ball, der kurz vor ihm einmal aufsetzt, durch die Hand. Der Ball geht an den Pfosten, fliegt von dort aus dem VfB Keeper ans Schienbein und prallt dann ab ins Tor – der VfB liegt 0:1 zurück.
28. Minute Nach einem schnellen Angriff über die linke Seite passt Filip Kostic den Ball in die Mitte zu Dennis Diekmeier. Der Hamburger kommt aus elf Metern frei zum Abschluss. Ron-Robert Zieler kann den nicht allzu platziert geschossenen Ball jedoch parieren. Schon drei Minuten zuvor hat der VfB Schlussmann sein Team mit einem guten Reflex vor dem 0:2 bewahrt, nachdem sich Jann-Fiete Arp an der Strafraumgrenze gegen mehrere VfB Spieler durchgesetzt und aus 15 Metern abgezogen hatte.
45. Minute +1 Sekunden vor dem Pausenpfiff ist Ron-Robert Zieler noch einmal gefragt: Nach einem Pass von Aaron Hunt kann Tatsuya Ito rund fünf Meter vor dem Tor aus sehr spitzem Winkel schießen – doch der VfB Keeper pariert in dieser Situation genauso wie vier Minuten zuvor den Schuss von Filip Kostic aus 18 Metern, bei dem der Ball kurz vor ihm aufsetzte.
55. Minute Der VfB erzielt in Unterzahl den Ausgleich! Daniel Ginczek nagelt einen Elfmeter mit einem knallharten Schuss souverän ins Netz. Den Elfmeter hatte es erst gegeben, nachdem sich Video-Assistent Günter Perl eingeschaltet hatte. Die Szene, die zum Elfmeter führte: Nach einem in den Strafraum geflankten Freistoß von Dennis Aogo ist Hamburgs Dennis Diekmeier mit der Hand am Ball. Schiedsrichter Guido Winkmann entscheidet zunächst auf Eckball.
65. Minute Und wieder geht der HSV in Führung: Am Ende einer Kombination im Mittelfeld flankt Dennis Diekmeier von der rechten Seite den Ball präzise auf den auf Höhe des langen Pfostens angestürmt kommenden Filip Kostic. Der ehemalige VfB Spieler ist vor Andreas Beck am Ball und köpft zum 2:1 ein.
69. Minute Vier Minuten nach dem 2:1 erzielt der HSV das 3:1. Jann-Fiete Arp setzt sich im Strafraum gegen mehrere VfB Verteidiger durch und schießt den Ball flach ins lange Eck.
76. Minute Mit einer starken Parade verhindert Ron-Robert Zieler, als Filip Kostic alleine auf ihn zugestürmt kommt, den vierten Treffer für den HSV. Und auch fünf Minuten später ist er bei einem abgefälschten Freistoß von Aaron Hunt wieder zur Stelle – die letzte gefährliche Situation des Spiels.

Fazit

Auch nach dem sechsten Auswärtsspiel in dieser Saison muss der VfB ohne Punkte die Heimreise antreten. Der unberechtigte Platzverweis gegen Dzenis Burnic, wegen dem der VfB (inklusive Nachspielzeit) mehr als 80 Minuten lang in Unterzahl spielen musste, spielt dabei eine große Rolle. Ebenso sind aber auch individuelle Fehler und ein in einzelnen Situationen fehlerhaftes Defensivvervahlten, wodurch es zu drei Gegentoren kam, Gründe für die Niederlage. Ron-Robert Zieler leistete sich zwar beim 0:1 einen riesigen Patzer, hielt danach aber seine Mannschaft mit einigen starken Paraden im Spiel und bewahrte sie am Ende vor einer noch deutlicheren Niederlage. Positiv ist, wie sich der VfB trotz der Rückschläge durch den Platzverweis und das frühe Gegentor ins Spiel zurückkämpfte und zum Ausgleich kam. Weniger erfreulich dagegen, dass das Team von Hannes Wolf dem nach dem Ausgleich wieder größer werdenden Druck der Hamburger nur wenige Minuten standhielt.

Quelle: vfb.de


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