Historie

"Die Zeit unter Jürgen Sundermann prägt mich bis heute"

Vor 40 Jahren ist der VfB schon einmal in die Bundesliga aufgestiegen. Wir blicken mit einem der damaligen Protagonisten auf die Saison 1976/1977 zurück. Heute: Helmut Dietterle



In der Saison 1976/1977 ist dem VfB schon einmal der Aufstieg in die Bundesliga gelungen. Gemeinsam mit den Protagonisten von damals erinnern wir uns an die Spielzeit vor 40 Jahren und stellen Ihnen in dieser Saison bei jedem Heimspiel einen der Aufstiegshelden vor. Zwischen Weihnachten und Neujahr veröffentlichen wir auf www.vfb.de die Geschichten, die im bisherigen Saisonverlauf zu den Heimspielen in der stadion aktuell erschienen sind.

Helmut Dietterle, seit mehr als 25 Jahren als Fußballtrainer im östlichen Teil Württembergs im Einsatz, hat schon verschiedene Vereine in eine höhere Spielklasse geführt. Der Grundstein für den Erfolg des Aufstiegsexperten im Amateurfußball ist dabei aber immer derselbe: „Die Zeit unter Trainer Jürgen Sundermann beim VfB prägt mich bis heute“, erklärt er, „losgelöst von der Taktik habe ich einiges von ihm übernommen, vor allem wie man das Gemeinschaftsgefühl und die Kampfbereitschaft einer Mannschaft sowie die Identifikation mit dem Verein und dem Umfeld fördert.“

Alle haben sich reingebissen

Denn gerade die Art, wie Jürgen Sundermann das VfB Team in der Saison 1976/1977 geführt habe, hat aus Sicht von Helmut Dietterle den Ausschlag für eine erfolgreiche Saison mit dem Aufstieg als Krönung gegeben. „Jürgen Sundermann hat es fertiggebracht, eine leidenschaftlich spielende Mannschaft zu entwickeln, die sich voll und ganz mit der Stadt und der Region identifiziert. Ihm ist es gelungen, dass sich alle in die Sache reingebissen haben und unbedingt aufsteigen wollten“, sagt er, „zudem hatten wir so einen ausgeprägten Teamgeist, dass du dich auch als Einwechselspieler nie hintendran gefühlt hast.“

Wer sollte das wohl besser wissen als Helmut Dietterle. Denn nachdem der heute 65-Jährige 1974 als 23-Jähriger vom VfR Aalen zum VfB gewechselt war, avancierte er beim Bundesligisten prompt zum Stammspieler. Doch so grandios seine Bundesligakarriere damals begann, so jäh wurde sie auch bald gestoppt. Beim Spiel gegen den Hamburger SV erlitt er in der Rückrunde einen Achillessehnenriss, der ihn erst ein Jahr komplett außer Gefecht setzte und ihn später immer wieder zu kürzeren Pausen zwang.

So auch in der Aufstiegssaison. Zwar kam Helmut Dietterle in den ersten sieben Spielen stets zum Einsatz, die Nachwehen der Verletzung bremsten ihn dann aber aus. Sie kosteten ihn den Stammplatz und stellten ihn vor einen schwierigen Weg zurück ins Team. „Die Mannschaft war ja sehr stark besetzt. Zudem waren alle hoch motiviert und engagiert, da war es für mich nach der Verletzung nicht einfach, mich wieder in die Truppe reinzukämpfen“, erinnert sich Helmut Dietterle. Es gelang ihm trotzdem. Am Ende standen in der Aufstiegssaison 16 Einsätze zu Buche. Doch das ist nur die nackte Zahl. Sein Anteil am Aufstieg, da sind sich die Beteiligten einig, ist genauso groß wie von jedem anderen auch. Ein Teamgeist, wie er im Buche steht – und der vor 40 Jahren zum Aufstieg führte.

Das ist Helmut Dietterle

Geburtsdatum: 2. Juni 1951
Geburtsort: Neuler
Vereine als Spieler: Viktoria Wasseralfingen, VfR Aalen, VfB Stuttgart
Bundesligaspiele/-tore: 42/2
Frühere Vereine als Trainer: VfB Stuttgart (Co-Trainer und A-Jugendtrainer), TSG Hofherrnweiler, VfR Aalen, Sportfreunde Dorfmerkingen, Heidenheimer SB, TSV Crailsheim, Normannia Gmünd, TSV Essingen
Aktuelle Position: Trainer der SF Dorfmerkingen (Landesliga)


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