Einzelkritik zum VfB-Sieg in Freiburg

Nur drei Spieler können nicht vollends überzeugen

Mario Gomez ist und bleibt der Punktegarant für den VfB Stuttgart. In der Partie beim SC Freiburg trifft er doppelt, der VfB gewinnt. Und fast die ganze Mannschaft überzeugt. Fast. Unsere Einzelkritik.

[Linked Image]
Der VfB Stuttgart freut sich über den Auswärtssieg beim SC Freiburg.

Doppel-Torschütze Mario Gomez und Christian Gentner beleben die VfB-Offensive, Holger Badstuber und Benjamin Pavard ziehen hinten die Mauer hoch. Beim 2:1 (1:0) gegen den SC Freiburg zeigt der VfB neben seinen gewohnten Stärken aber auch Schwächen.

Vor allem drei Spieler kommen nicht an die Leistung ihrer Kollegen heran. Was am Ende aber nicht weiter ausschlaggebend ist.

[Linked Image]
Ron-Robert Zieler (Note 3) Lange Zeit war der Torhüter beschäftigungslos. Nach 53 Minuten wurde Zieler dann kalt erwischt, als ihn Nils Petersen mit einem Lupfer zum 1:1 überwand. Dabei war der Schlussmann ohne Abwehrchance. Traumtage für einen Torhüter sehen anders aus.

[Linked Image]
Andreas Beck (2) Der Blondschopf hielt die rechte Seite dicht und machte in seinem schnörkellosen Spiel wenig Fehler. Nach der fünften gelben Karte (Foul an Janik Haberer) ist Beck für das HSV-Spiel gesperrt. Setzte sich vor dem 2:1 durch Gomez klasse durch und schlug eine zielgenaue Flanke auf den alten Weggefährten.

Holger Badstuber (2) In einer starken VfB-Viererkette war der 28-Jährige der Chef im Ring. Badstuber dirigierte die Abwehr, steuerte Ideen für den Spielaufbau bei und war in den Zweikämpfen bissig und clever. In dieser Form wäre ein möglicher Abgang des Ex-Nationalspielers nach Saisonende ein herber Verlust.

[Linked Image]
Benjamin Pavard (2) Der Franzose ließ im Zusammenspiel mit Partner Badstuber in der Innenverteidigung wenig anbrennen. War auch gegen den starken Nils Petersen meist Herr der Lage. Als der Freiburger Torjäger nach einem Ballverlust von Thommy im Mittelfeld beim 1:1 zuschlug, war der technisch wie spieltaktisch starke Pavard aufgerückt und daher machtlos.

[Linked Image]
Emiliano Insua (3) Der Argentinier stand hinten meist sicher und nutzte die sich bietenden Räume für den ein oder anderen Ausflug die Linie entlang. Insua, der unter der Woche in einem Interview bereits von der Europa League geträumt hatte, spielte engagiert und besser als in den Spielen zuvor. Wurde wie die Kollegen beim 1:1, das über seine Seite fiel, kalt erwischt.

[Linked Image]
Dennis Aogo (3) Als 17-Jähriger begann der Linksfuß seine Profikarriere in Freiburg – und führte sich in der alten Heimat in Diensten des VfB gleich gut ein: Ein gut getimter Freistoß landete auf dem Kopf von Mario Gomez, der zum 1:0 einnickte (4.). Es war Aogos vierter Assist der Saison, alle gelangen ihm mit ruhendem Ball. Stellte zudem gut die Räume zu und belebte im ersten Durchgang mit Insua die linke Seite.

[Linked Image]
Santiago Ascacibar(2): Wo der Ball ist, ist der Argentinier nicht weit. Durch seine Laufarbeit boten sich den Freiburgern im Mittelfeld kaum Räume. Ein guter Sechser – zu einem sehr guten fehlt ihm noch ein wenig mehr Offensivdrang.

Erik Thommy (4): Der kleine Mittelfeldwusler konnte nicht an seine zuletzt starken Leistungen anknüpfen. Thommy ging im Angriffsspiel des VfB etwas unter; seine Flanken und Standards waren aber gewohnt gefährlich. Leitete mit einem unnötigen Abspielfehler den Freiburger Ausgleich durch Nils Petersen ein (53.) und musste sieben Minuten später für Chadrac Akolo weichen.

[Linked Image]
Christian Gentner(2): Der Kapitän störte den Freiburger Spielaufbau sehr früh, was den Gastgebern überhaupt nicht behagte. Weil er vorne wie hinten zu finden war und die Bälle immer wieder klug verteilte, verdiente er sich in der ersten Halbzeit die Bestnote. Nach der Pause wurde Gentner mehr attackiert – und hatte einen entsprechend schwereren Stand.

[Linked Image]
Mario Gomez (2): Am Mittag wurde der 32-Jährige in die Nationalmannschaft berufen, am Abend erzielte er für den VfB beide Tore – vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw. Man konnte von einem gelungenen Arbeitstag für Mario Gomez sprechen.

[Linked Image]
Daniel Ginczek (4): Von der Torquote seines Sturmpartners Mario Gomez (sechs Treffer in den vergangenen sechs Spielen) kann Daniel Ginczek im Moment nur träumen. Der Angreifer wartet nun schon seit fünf Spielen auf ein Erfolgserlebnis. In Freiburg ackerte der 26-Jährige gewohnt viel, es fehlt ihm im Moment jedoch der Zug zum Tor und auch das Glück im Abschluss.

Chadrac Akolo (4): Immerhin eine halbe Stunde Spielzeit bekam der zuletzt ins zweite Glied gerutschte Kongolese, um Werbung in eigener Sache zu machen. Viel gelingen wollte ihm trotz aller Bemühungen aber nicht.

Marcin Kaminski (in der 77. Minute für Ginczek) Gewann nach seiner Einwechslung jeden Zweikampf und half mit, die Führung über die Zeit zu retten

Ohne Bewertung: Orel Mangala.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


Mummi [Linked Image]