Bundesliga

Badstuber-Wechsel zum VfB kurz vor dem Abschluss

Die letzten Details scheinen besprochen, noch am Donnerstagabend soll der Medizincheck anstehen. Der vermeintliche Königstransfer des VfB Stuttgart steht kurz bevor.

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Wird in Stuttgart zum Medizincheck erwartet: Abwehrspieler Holger Badstuber

Lange hatte sich die Suche nach einer Verstärkung für die Innenverteidigung des VfB Stuttgart hingezogen. Lange dauerten auch die Verhandlungen mit dem zuletzt heißesten Kandidaten. Doch nun steht die Einigung kurz bevor. Holger Badstuber jedenfalls soll nach Informationen unserer Zeitung noch am Donnerstagabend den obligatorischen Medizincheck beim VfB Stuttgart absolvieren. Sollte dieser ohne Beanstandung über die Bühne gehen, fehlt allerdings noch die endgültige Einigung und die Unterschrift des 28-Jährigen unter den Vertrag, der vermutlich einige einsatzbezogene Komponenten enthält. Im nächsten Training an diesem Samstag (nicht öffentlich) könnte der Abwehrspieler dann zur Mannschaft stoßen.

Badstuber war zur Rückrunde der vergangenen Saison vom FC Bayern an den FC Schalke 04 ausgeliehen worden. Sein Vertrag beim Rekordmeister ist danach nicht verlängert worden. Grund für das Ende seiner Zeit beim FC Bayern war nicht unbedingt das sportliche Potenzial des Innenverteidigers – daran gab es selten Zweifel. Als „fantastischen Spieler“ bezeichnete zum Beispiel Ex-FCB-Coach Pep Guardiola den Innenverteidiger. Unter Louis van Gaal gelang Badstuber einst der Durchbruch zu den Profis. Vielmehr sprach die Verletzungshistorie des gebürtigen Memmingers gegen ein weiteres Engagement beim Rekordmeister, dem nur allerhöchste Ansprüche genügen. Badstubers Weg zurück zu alter Stärke ist dagegen längst nicht zu Ende.

Fünf schwere Blessuren mit langen Ausfallzeiten verhinderten in den vergangenen Jahren, dass sich Badstuber als feste Größe bei den Münchnern und in der deutschen Nationalmannschaft etablieren konnte. Darunter waren zwei Kreuzbandrisse und ein Knöchelbruch. Es gibt Statistiken, wonach Badstuber nur rund die Hälfte der seit 2009 möglichen Einsätze absolviert hat. All die Verletzungen sorgten auch dafür, dass die Personalie in Stuttgart kontrovers diskutiert wurde. Für Sportvorstand Jan Schindelmeiser und seine Kollegen überwogen die Chancen offenbar die Risiken. Zumal Badstuber ablösefrei zu haben ist. Wahrscheinlich ist ein Vertragswerk, das ein gewisses Grundgehalt garantiert und bei Erreichen einer bestimmten Anzahl von Einsätzen einen ordentlichen Nachschlag verspricht. Auf die rund 4,5 Millionen Euro, die der 28-Jährige zuletzt bei den Münchnern verdient haben soll, wird er in Stuttgart allerdings nicht kommen.

Für Badstuber spricht seine Erfahrung

Für Badstuber spricht neben der Tatsache, dass er nicht aus einem Vertrag herausgekauft werden muss, sein fußballerisches Potenzial, seine Erfahrung von 129 Bundesliga-, 37 Champions-League- und 31 Ländespielen sowie die Tatsache, dass der VfB gerne noch deutschsprachige Spieler in seiner Multi-Kulti-Truppe hätte. Was dazu kommt: Holger Badstuber hat eine VfB-Vergangenheit. Er wuchs in Rot an der Rot auf und kickte von 2000 bis 2002 in der Stuttgarter Jugend. Dann ging es zum FC Bayern, wo er sich von der Nachwuchsabteilung zu den Profis hocharbeitete. 2010 wurde er mit dem deutschen Team in Südafrika WM-Dritter. In den vergangenen Wochen hat er sich in München mit individuellen Einheiten fit gehalten.

Badstuber hatte sich nach der vergangenen Saison auch intensiv mit einem Wechsel ins Ausland beschäftigt. Nun ist seine Wahl aber wohl auf den VfB gefallen. In Stuttgart wäre seine Aufgabe klar: Die Abwehr benötigt weiteren Halt. Sie war große Schwachstelle im Jahr des Abstiegs und auch in der Zweitligasaison nicht immer über jeden Zweifel erhaben. Als gesetzt gilt Timo Baumgartl, dazu stehen die Innenverteidiger Benjamin Pavard, Marcin Kaminski und Jérôme Onguéné im Kader. Letzterer fehlte verletzungsbedingt im zweiten Trainingslager im Stubaital und ist ein Kandidat für eine Ausleihe.

Badstuber wäre nach Orel Mangala, Dzenis Burnic, Anastasios Donis, Chadrac Akolo, Ron-Robert Zieler und Ailton der siebte Neuzugang des VfB Stuttgart in der noch bis 31. August laufenden Transferperiode. Gesucht wird weiter nach einem Mann für die rechte Abwehrseite.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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