Was erwartet den VfB in Liga 2?

Bochum statt Bayern, Düsseldorf statt Dortmund und das Topspiel am Montagabend - sollte der VfB Stuttgart absteigen, wird sich für die Schwaben einiges ändern. Hier geben wir einen Überblick über die 2. Bundesliga.



Es wäre der Super-GAU für den VfB - in sportlicher wie in finanzieller Hinsicht - und es wäre die größte Enttäuschung für die Fans der Roten seit Mitte der 1970er Jahre - der Abstieg des Clubs aus Bad Cannstatt in die Zweitklassigkeit. Und dass sich dieses "wäre" am Samstagnachmittag nach dem Saisonfinale in ein "ist" verwandelt, ist mehr als wahrscheinlich.

Daher wird es höchste Eisenbahn, sich auch mal in der 2. Bundesliga umzuschauen und eine mögliche Zukunft der Schwaben im Bundesliga-Unterhaus aufzuzeigen.

VfB gegen Bayern oder Dortmund wäre dann erst mal Geschichte, die Topspiele würden die Schwaben gegen Hannover oder den FC St. Pauli bestreiten - und diese werden nicht am Samstagabend angepfiffen. Auch in Sachen Derby gäbe es die eine oder andere Neuerung.

Was den VfB Stuttgart in der 2. Bundesliga erwartet, erfahren Sie hier.


Die Rahmendaten der 2. Bundesliga

In der 2. Bundesliga spielen - wie in der 1. Bundesliga - 18 Teams. Somit tritt jedes Team pro Saison 34 Mal an, 17 Mal in der Hinrunde, 17 Mal in der Rückrunde.

Die ersten beiden Mannschaften steigen am Ende der Saison in die 1. Bundesliga auf, der Dritte spielt in der Relegation gegen den Tabellen-17. der 1. Bundesliga.

Die letzten beiden Teams steigen in die 3. Liga ab, der Tabellen-16. muss in die Relegation gegen den Dritten der 3. Liga.


Wann wird in der 2. Bundesliga angepfiffen?

An normalen Spieltagen - das heißt an Spieltagen ohne Feiertage oder englische Wochen - gibt es in der 1. Bundesliga ein Freitagabendspiel, das um 20.30 Uhr angepfiffen wird, am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) folgen dann fünf Partien, das Topspiel der Woche findet am Samstagabend um 18.30 Uhr statt, am Sonntag folgen die zwei übrigen Partien (15.30 Uhr und 17.30 Uhr).

Die Anstoßzeiten in der 2. Bundesliga sehen da schon ganz anders aus. Der "normale" Spieltag wird mit drei Freitagsspielen um 18.30 Uhr eröffnet. Es folgen zwei Partien am Samstag, die um 13 Uhr angepfiffen werden. Am Sonntag gibt es drei Spiele (Anpfiff: 13.30 Uhr). Das Topspiel der 2. Bundesliga findet am Montag um 20.15 Uhr statt.

Sollte der VfB also absteigen, werden die Stuttgarter wohl des Öfteren am Montagabend ran müssen, beziehungsweise dürfen.


Wie sieht es mit möglichen Derbys aus?

Steigt der VfB ab, kommt es zum einzig "wahren" Derby gegen den Karlsruher SC. Somit hätte die 2. Bundesliga in der Saison 2016/17 zwei Hochrisiko-Spiele mehr. Das letzte Mal, als die beiden Teams in der 1. Bundesliga aufeinandertrafen, war übrigens in der Saison 2008/09. Das Hinspiel in Stuttgart gewann der VfB 3:1, das Rückspiel konnten die Schwaben ebenfalls für sich entscheiden - mit einem 2:0 in Karlsruhe.

Das "kleine" Derby gegen den SC Freiburg wäre erstmal auf Eis gelegt, da die Freiburger bekanntlich als Zweitliga-Meister den Aufstieg schon perfekt gemacht haben.

Rein geografisch betrachtet könnte es noch zu dem einen oder anderen weiteren Derby kommen. So könnte der VfB auf den 1. FC Heidenheim und den SV Sandhausen treffen.

Gegen den Rekordmeister aus München würde der VfB Stuttgart im Falle eines Abstiegs höchstens noch im DFB-Pokal antreten. Doch ein anderes Süd-Derby käme wieder zustande, und zwar gegen den TSV 1860 München.


Rekorde in der 2. Bundesliga

Die Ewige Tabelle der 2. Bundesliga wird angeführt von Alemannia Aachen (1481 Punkte, zurzeit Regionalliga West), gefolgt von Greuther Fürth (1429, zurzeit 2. Bundesliga), Fortuna Köln (1376, zurzeit 3. Liga), Greuther Führt (1372, zurzeit 2. Bundesliga), dem FC St. Pauli (1280, zurzeit 2. Bundesliga) und den Stuttgarter Kickers (1264, 3. Liga). Übrigens: Der VfB Stuttgart, der bekanntermaßen zwei Spielzeiten im Bundesliga-Unterhaus verbrachte (1975-1977), rangiert mit 133 Punkten auf dem 86. Platz.

Die meisten Zweitliga-Meisterschaften konnten der 1. FC Nürnberg und der SC Freiburg mit jeweils vier Titeln für sich verbuchen. Hannover 96, der Karlsruher SC, Arminia Bielefeld, VfL Bochum, Hertha BSC und der 1. FC Köln folgen mit jeweils drei Meistertiteln. Der 1. FC Saarbrücken, Darmstadt 98, Schalke 04 und der 1. FC Kaiserslautern konnten je zwei Mal eine Zweitliga-Saison als Erster beenden.

Fortuna Köln hält den Rekord der längsten Zweitliga-Zugehörigkeit am Stück: Von 1984 bis 2000 spielten die Kölner ununterbrochen in der 2. Bundesliga.

Hertha BSC hält den Rekord der besten Saisonbilanz in der 2. Bundesliga: In der Spielzeit 2012/13 erreichten die Hauptstädter mit 22 Siegen, zehn Unentschieden und zwei Niederlagen insgesamt 76 Punkte.

Horst Hrubesch hält den Rekord der meisten erzielten Tore in einer Saison: In der Spielzeit 1977/78 gelangen ihm für Rot-Weiss Essen 42 Treffer.

Hertha BSC hält den Rekord der meisten erzielten Tore einer Mannschaft in einer Saison: 123 Treffer in der Spielzeit 1980/81.

An allen 34 Spieltagen auf einem Aufstiegsplatz zu stehen gelang bislang lediglich einer Mannschaft: Dem Karlsruher SC in der Saison 2006/07.

Höchster Sieg in der 2. Bundesliga: Das 11:0 von Arminia Bielefeld gegen Arminia Hannover in der Saison 1979/80.

Das torreichste Spiel in der 2. Bundesliga: Das 7:6 des 1. FC Kaiserslautern gegen den SV Meppen am 34. Spieltag der Saison 1996/97.

Die meisten Tore in einer Partie erzielte in der Saison 1976/77 ein gewisser Ottmar Hitzfeld für den VfB Stuttgart gegen den SSV Jahn Regensburg. Hitzfeld traf ganze sechs Mal ins gegnerische Tor, am Ende stand es 8:0.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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