Bundesliga

Die Ehemaligen ärgern



Wenn der VfB auf Schalke trifft, dann ist das auch auf den verschiedensten Ebenen ein Wiedersehen mit einigen alten Bekannten - von Sportdirektor über Trainer bis Spieler.

Die Vorzeichen sind anders als in den beiden vergangenen Partien. Startete der VfB gegen Augsburg und Fürth jeweils als Favorit in das Spiel, so lautet die tabellarische Bezeichnung der Begegnung am Samstag beim FC Schalke Platz vier gegen Rang zwölf.

Folglich ist die Vorgabe eine andere, folglich spricht Christian Gentner auch davon, den Gegner "ärgern" zu wollen. Schließlich strebt der Revierklub Großes an: denn in der Champions League will S04 auch in der kommenden Saison wieder spielen und Tabellenplatz vier berechtigt zur Qualifikationsrunde zu diesem Wettbewerb.

Dementsprechend motiviert ist die Mannschaft des Trainers Jens Keller. "Die Jungs sind alle geil darauf, nächste Saison wieder Champions League zu spielen", sagt beispielsweise dessen Mittelfeldspieler Jermaine Jones und wird zudem folgendermaßen auf der Homepage der Schalker zitiert: "Wir spielen jetzt zu Hause gegen Stuttgart und wollen Platz vier verteidigen, das ist doch klar."
Und genau das will der VfB dem Revierklub so schwierig wie möglich machen und die Schalker im Optimalfall sehr ärgern, was Joel Matip auch bewusst ist: "Stuttgart kommt nicht zum Sightseeing ins Ruhrgebiet. Unsere Gegner werden nicht nach Gelsenkirchen reisen, um mit dem Bus durch die Stadt zu fahren. Sie wollen Fußball spielen."

Manager, Trainer, Torhüter, Stürmer – ehemalige VfBler

Auf Seiten des Champions-League-Anwärters darf Julian Draxler am Samstag derweil nicht spielen, denn er fällt gelbgesperrt aus. Dafür rechnet sich Farfan Chancen für eine Rückkehr nach seinem Muskelfaserriss aus und Atsuto Uchida ist wohl trotz seiner Gehirnerschütterung aus dem 1:0-Sieg gegen Mönchengladbach am vergangenen Freitag einsetzbar.

Schalke 04 wird allerdings unabhängig von der Startformation mit großem Selbstvertrauen antreten. Schließlich kehrte die Mannschaft von Jens Keller im Anschluss an ein kurzes Leistungstief nach der Winterpause wieder auf den Erfolgsweg zurück und stabilisierte sich jüngst. Sechs Spieltage in Serie Platz vier sind das Ergebnis.

Dieses fiel beim Hinspiel zugunsten des VfB aus, der die Schalker mit 3:1 besiegte, wobei Vedad Ibisevic alle drei Tore erzielte. Damals gab noch Huub Stevens die Anweisungen an der königsblauen Seitenlinie. Nun sitzt Jens Keller auf dem Trainerstuhl der Schalker – und auch deswegen ist dieses Rückspiel für den VfB ein Treffen mit alten Bekannten. Denn durch den Revierklub zieht sich auf verschiedenen Ebenen ein Personalstrang mit VfB Vergangenheit: unter anderen waren Manager, Trainer, Torhüter und Stürmer früher für den Klub mit dem roten Brustring tätig.

Da ist zum einen Ciprian Marica, der im Hinspiel noch den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt hatte, nun aber seit der Rückkehr von Klaas-Jan Huntelaar wohl eher auf der Bank Platz nehmen wird. Jens Keller wird dies auf jeden Fall, doch über seine Position wird derzeit trotz des Erfolgs viel diskutiert.

Schalke will Platz vier halten

Stefan Effenberg wurde jüngst als möglicher Nachfolger gehandelt, doch Horst Heldt, der Sportdirektor und ein weiterer ehemaliger VfBler sagt dazu: "Mein erster Ansprechpartner ist Jens Keller. Er genießt eine hohe Anerkennung im Verein. Den Spielern macht es viel Spaß, mit ihm zu arbeiten."



Das bestätigen dann auch Aussagen von den Profis, wie die von Jermaine Jones: "Der Trainer leistet super Arbeit und hat sein Konzept eingebracht. Unter ihm hat die Mannschaft dazugelernt." Und unter ihm festigte Timo Hildebrand seinen Platz im Schalker Tor. Der Keeper wurde mit dem VfB 2007 Deutscher Meister, kehrte in dieser Saison einen Spieltag vor dem Hinspiel in die Startformation zurück und absolvierte seither jede Partie für den Revierklub.

Und auf der Facebook-Seite von Timo Hildebrand gaben die Fans schon nach dem Sieg am vergangenen Freitag das Ziel für die Partie am vorletzten Spieltag aus: "Bis nächste Woche in der Veltins-Arena beim letzten Heimspiel der Saison gegen den VfB Stuttgart. 3 Punkte und wir sind in der CL Quali", schrieb beispielsweise Markus Langer und der User Paul Boonk postete: "Timo jetzt ein Sieg gegen Stuttgart und die CL-Quali ist durch. Haut noch mal rein."

Schalke 04 will unbedingt Platz vier halten und wird dafür alles geben. Der VfB will hingegen auf dem Weg nach Berlin den Favoriten und damit die Ehemaligen, zu denen auch noch Sead Kolasinac (Spieler), Gerhard Zuber (Sportdirektor) und Reiner Kübler (Betreuer) zählen, ärgern. Er will wieder Selbstvertrauen tanken und Erfolge einfahren. Insofern bleibt zu hoffen, dass auf Schalke nicht nur das Vorzeichen, sondern auch das Ergebnis anders als bei den vergangenen zwei Partien sein wird.

Quelle: vfb.de


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