UEFA Europa League

Eine Geste für verärgerte Fans


Rückschlag: Nach einigen unattraktiven Auswärtsfahrten muss der VfB (Tunay Torun/gegen Genk) ausgerechnet in Rom ohne Fans auskommen.

Ärgerlich ist das alles. Ärgerlich – und kostspielig. Zumindest für jene Fans des VfB Stuttgart, die ihren Trip zum Rückspiel in der Europa League am 14. März bei Lazio Rom privat gebucht haben. Und das sind Hunderte, wenn nicht Tausende. Nach der Entscheidung durch die Europäische Fußball-Union (Uefa), die Begegnung unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen, können sie ihre Reisen nun stornieren, auf den Kosten bleiben sie aber sitzen. Immerhin: Der VfB überlegt sich eine Geste für finanziell geschädigte Fans. „Wir werden keine Flüge ersetzen, aber wir überlegen, was wir für die Selbstbucher machen können“, sagt Sportdirektor Fredi Bobic.

Joachim Schmid, der Vorsitzende des Fanclubs Rot-Weiße Schwaben Berkheim, ist einer der Betroffenen. Schmid hat privat vier Flüge für 485 Euro sowie drei Hotelzimmer gebucht. Zumindest das Geld für die Flüge kann er abschreiben. „Allein in unserem Fanclub haben 60 Personen Eintrittskarten beantragt, die meisten haben auch schon ihre Anreise gebucht“, sagt Schmid – und klagt die Uefa an: „Die wussten schon vergangene Woche, dass Geisterspiele drohen. Da hätten sie uns Fans warnen können. So werden viele Unschuldige bestraft.“ Die Reisen von rund 200 Fans, die über den VfB gebucht haben, werden kostenfrei storniert.

VfB reist mit Mini-Delegation nach Rom

Wegen rassistischer Entgleisungen zahlreicher Lazio-Fans im Europa-League-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach hat die Uefa zwei Geisterspiele und eine Geldstrafe von 40.000 Euro gegen den italienischen Erstligisten verhängt. Lazio kündigte Einspruch an. Auf große Gnade darf der Verein, der unter Bewährung steht, nicht hoffen. Bestenfalls wird die Strafe auf ein Spiel verkürzt, doch auch dann wäre der VfB betroffen: Die Partie ist die erste, für die der Ausschluss der Fans gilt.

Der VfB selbst wird mit einer Mini-Delegation nach Rom reisen: Spieler, Trainer- und Betreuerstab, die Sportdirektoren, der Vorstand sowie Mitglieder des Aufsichts- und des Ehrenrats. Letztere bilden die spärliche Kulisse beim Bankett, das ungeachtet der Strafe stattfindet. Darüber hinaus wird der VfB sein ihm zustehendes Kartenkontingent für Funktionäre nicht ausschöpfen.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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