Bundesliga

"Wir müssen präziser und zielstrebiger sein"

Zum Auftakt der Trainingswoche spricht der VfB Sportvorstand Fredi Bobic über die Partie gegen Mönchengladbach und die Reaktionen darauf.

Hallo Herr Bobic, wie ordnen Sie mit etwas Abstand die Niederlage im Heimspiel gegen Gladbach ein?
Fredi Bobic: "Wir hatten uns für dieses Spiel einiges vorgenommen. Wollten den Zuschauern ein gutes Spiel liefern und nach den 3 Unentschieden in Serie unbedingt wieder ein Heimspiel gewinnen. Und ich bleibe auch dabei, dass die Mannschaft bis zum 0:1 gleichwertig war. Danach hatten wir zwar noch Chancen zum Ausgleich, aber leider auch unseren Faden etwas verloren. So ging die Niederlage am Ende in Ordnung."

Was war letztendlich ausschlaggebend?
Fredi Bobic: "Wir waren über die 90 Minuten nicht aggressiv genug, Gladbach wirkte frischer und schneller im Kopf. Deshalb waren sie auch präziser und zielstrebiger in ihrem Spiel. Genau das alles erwarte ich aber auch von unserer Mannschaft. Ich möchte sehen, dass sie mit allem, was sie hat, versucht ein Gegentor zu verhindern, und dass sie mit gleicher Willensstärke selbst unbedingt ein Tor machen möchte. Das fehlte mir in diesem Spiel ein wenig."

War das für Sie bessere Tagesform, oder sehen Sie die Gladbacher derzeit in der Entwicklung weiter als den VfB?
Fredi Bobic: "Natürlich hätten wir einen Gegner, den wir auf Augenhöhe sehen, gerne geschlagen. Das war unser Ziel am Freitag, und das haben wir nicht erreicht. Die Enttäuschung darüber ist nachvollziehbar. Die Kritik ebenso. Was mir aber teilweise in der Nachbetrachtung fehlt, ist eine seriöse Einordnung. Es ist richtig, dass beide Vereine 2011 um den Klassenverbleib gekämpft haben. Aber Fakt ist auch, dass wir seitdem 15 Millionen Euro Transferüberschüsse erzielt haben und erzielen mussten. Die Borussia hat dagegen mit gut über 13 Millionen Euro fast den gleichen Betrag in die Mannschaft investiert und konnte wachsen. Kontinuität und stetiger Aufbau zahlen sich am Ende aus."

Kontinuität ist das, was auch Sie beim VfB wollen, und daher werben Sie um Geduld. Die scheint aber in diesem Geschäft wohl nur dann vorhanden zu sein, wenn die Ergebnisse stimmen. Was hat sich denn seit dem Trainerwechsel verändert?
Fredi Bobic: "Das mit der Geduld ist ja so eine Sache. Aber ich kann doch nicht heute einen Apfelbaum pflanzen, sagen, das ist die richtige Entscheidung, und nach wenigen Wochen erwarten, dass ich reife Äpfel ernten kann. Wir haben in den 10 Spielen unter unserem Trainer mit 4 Siegen und 4 Unentschieden 16 Punkte geholt. Das bedeutet Tabellenplatz 7 in diesem Zeitraum. Natürlich ärgern wir uns auch jetzt noch über zu viele Unentschieden. Das sind Punkte, die uns jetzt vor allem für ein ruhiges Arbeiten fehlen. Denn in der heutigen Zeit ist es leider so, dass sich in der Welt alles noch schneller dreht, als es früher schon der Fall war. Geduld scheint da nicht reinzupassen. Aber dennoch muss ich doch auch sehen, was entwickelt werden soll und wie gearbeitet wird."

Werfen wir noch einen Blick voraus. Samstag um 18:30 Uhr geht’s auswärts gegen den FC Schalke. Was erwarten Sie da?
Fredi Bobic: "Wir haben jetzt eine Woche Zeit, um uns auf dieses Spiel vor 60.000 Zuschauern vorzubereiten. Ich erwarte, dass die Mannschaft dort als Einheit auftritt und allen zeigt, dass sie etwas mitnehmen möchte."

Quelle: vfb.de


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