Noten für die Roten

Unterm Strich zu wenig

Der VfB Stuttgart kann auch in Hamburg nicht gewinnen und muss eine 1:3-Niederlage einstecken. Hier gibt es unsere Einzelkritik für die Akteure der Schwaben.

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Der VfB Stuttgart hat sein Auswärtsspiel beim HSV mit 1:3 verloren.

Bei der 1:3 (0:1)-Niederlage in Hamburg erreicht kaum ein VfB-Spieler Normalform. Auch der frühe Platzvereis für Dzenis Burnic dient kaum als Entschuldigung.

Am Ende des Tages stehen die Stuttgarter auch im fünften Auswärtsspiel der Bundesliga-Saison noch ohne etwas Zählbares da, während sich der Hamburger SV nach acht sieglosen Spielen wieder etwas Luft im Tabellenkeller verschaffen kann.

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Ron-Robert Zieler (Note 4): Die Szene aus der 20. Minute wird noch lange an dem Torhüter kleben. Einen harmlosen Freistoß von Aaron Hunt bugsierte er selbst ins Tor. Danach hatte der 28-Jährige noch einige gute Rettungsaktionen und verhinderte hinter einer miesen Abwehr Schlimmeres . Bei den weiteren Gegentoren war Ron-Robert Zieler machtlos.

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Emiliano Insua (5): Der Argentinier musste gegen den schnellen und wendigen Tatsuya Ito antreten – und hatte Schwierigkeiten, sofern der Linksverteidiger überhaupt am Mann war. Vor dem zweiten Gegentor bekam Emiliano Insua auch keinen Zugriff – und schon segelte die Flanke auf den Kopf von Filip Kostic. Nach vorne lief fast nichts, was auch dem Spiel in Unterzahl geschuldet war.

Timo Baumgartl (5): Zuletzt wurde der Innenverteidiger häufiger gelobt, doch in Hamburg wirkte er im ersten Abschnitt unkonzentriert und fahrig. Nach der Pause trat der Abwehrspieler etwas energischer auf. Allerdings zeigte er vor dem dritten Gegentor durch Jann-Fiete Arp, wie man es im Strafraum gegen einen Stürmer nicht macht.

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Benjamin Pavard (4): Behielt als Einziger im Abwehr-Schwimmverein des VfB noch halbwegs die Übersicht. Der frisch ins französische Nationalteam Berufene konnte aber auch nicht verhindern, dass die Gastgeber schon nach 45 Minuten mehr Torschüsse (9) und Ballbesitz (70 Prozent) verzeichnen konnten als jemals zuvor in dieser Saison. Vor dem 1:3 durch Jann-Fiete Arp (69.) verlor er den entscheidenden Zweikampf.

Ailton: Der Brasilianer kam in der 82. Minute für Chadrac Akolo und wurde nicht mehr bewertet.

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Andreas Beck (5): War als rechter Außenverteidiger gegen den Ex-Stuttgarter Filip Kostic in Hälfte eins völlig überfordert. Stand meist falsch und verlor dann auch noch fast jedes Laufduell. Nach vorne ohne jeglichen Impuls. Verschuldete dann auch noch das 1:2, als er Kostic nicht am Köpfen hindern konnte.

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Dennis Aogo (4): Der frühere Hamburger führte die VfB-Elf als Kapitän auf das Feld und spielte im defensiven Mittelfeld. Er stemmte sich gegen die HSV-Angriffe – und auch gegen die Niederlage. In der 63. Minute rettete Dennis Aogo nach einem Eckball auf der Linie. Großartig Struktur brachte aber auch er nicht mehr ins Stuttgarter Spiel.

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Dzenis Burnic (ohne Bewertung): Gegen den SC Freiburg profitierte der VfB entscheidend von der frühen Roten Karte des Gegners, dieses Mal war er selbst schon nach zwölf Minuten dezimiert. Weil Dzenis Burnic zweimal höchst fragwürdig Gelb kassierte und folglich vom Platz flog. Er wird dem VfB im kommenden Spiel gegen seinen Stammverein Borussia Dortmund fehlen – und dem VfB gehen langsam die Sechser aus.

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Chadrac Akolo (4): Der Kongolose setzte immer wieder zu Dribblings. Er tat sich aber schwer, da der Angreifer entweder keine Anspielstation fand oder von vornherein auf sich allein gestellt war. Nach dem Platzverweis für Dzenis Burnic (13.) rückte Chadrac Akolo von der Mitte auf den linken Flügel und war auch in der Defensive stark gefordert.

Orel Mangala (4/67. für Özcan): Kurz nach seiner Einwechslung fiel das 1:3, das Spiel war damit entschieden. War fortan nur noch bemüht, Schlimmeres zu verhindern.

Takuma Asano (5): Wie soll man einen Offensivspieler beurteilen, der so gut wie keine Offensivaktion hat. Der Japaner bewegte sich häufig in Räume, in die der Ball nicht gelangen konnte. Die Schnelligkeit des „Jaguars“ kam auf diese Weise selten zum Tragen. In der Defensivarbeit war er nachlässig. Douglas hatte viele Freiheiten über seine Seite.

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Berkay Özcan (4): So schnell kann’s gehen: Vor einer Woche beim 3:0 gegen den SC Freiburg nach zwei Torvorlagen noch der gefeierte Held, war es gegen den HSV so gar nicht das Spiel des jungen Türken. Nach der frühen gelb-roten Karte rückte er von links außen ins defensive Mittelfeld, konnte den von einer Verlegenheit in die nächste stolpernden VfB aber auch nicht stabilisieren. Nach 67 Minuten war Schluss für ihn.

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Daniel Ginczek (4): Hatte seine stärkste Szene schon nach drei Minuten, als er HSV-Verteidiger Kyriakos Papadopoulos schön aussteigen ließ, dann aber am stark reagierenden Torhüter Christian Mathenia scheiterte. Gewann danach zu wenige Zweikämpfe, genau genommen so gut wie keinen. Behielt dafür beim Handelfmeter (55.) zum 1:1 kühlen Kopf und verwandelte sicher.

Simon Terodde (4): Glaubte Hannes Wolf tatsächlich noch an die Wende, als er seinen Torjäger 15 Minuten vor dem Ende aufs Feld schickte? Bisher stach der Joker ja jedes Mal, dieses Mal waren die Punkte für den VfB aber längst die Elbe runter.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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