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Wieder Proteste der Fans


Spruchbänder und Rote Karten: Am Samstag sagten die Fans „No“ zu Viagogo

Sie haben gegen Stadionverbote protestiert, gegen das Verbot von Pyrotechnik und zuletzt gegen das Sicherheitspapier der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Seit einigen Wochen üben die Fans des VfB Stuttgart wieder öffentliche Kritik – diesmal an der Zusammenarbeit des Fußball-Bundesligisten mit der Ticketbörse Viagogo. So auch am Samstag vor und während der Partie des VfB gegen Nürnberg mit Spruchbändern und symbolischen Roten Karten.

In den Augen der Anhänger ist das OnlinePortal ein legalisierter Schwarzmarkt. Karteninhaber – oder auch Dauerkartenbesitzer, die an gewissen Spielterminen verhindert sind – können dort ihr Ticket anbieten und bis zu 100 Prozent mehr als den ursprünglich bezahlten Betrag verlangen. Zudem sichert der Vertrag zwischen dem VfB und Viagogo dem Unternehmen ein Kontingent von 1000 Karten pro Heimspiel zu, die samt einer extra Gebühr angeboten werden.

Diese Geschäftsidee steht bei den Fans in der Kritik, der VfB dagegen verweist einerseits auf den Sponsorenvertrag mit dem Schweizer Ticketanbieter, der dem Club etwa 300 000 Euro im Jahr einbringt. Zudem mag man den Ärger nur bedingt verstehen, da gerade in der laufenden Saison kaum ein Spiel auch nur annähernd ausverkauft war – und somit kein Fan gezwungen war, eine Karte aus dem Viagogo-Kontingent zu erwerben. Der Ärger hat aber einen weiteren Grund. Die Fans fühlen sich von Präsident Gerd Mäuser nach wie vor nicht ernst genug genommen, da er ihre geäußerten Bedenken gegen die Zusammenarbeit zwar zur Kenntnis nahm, den Vertrag mit Viagogo dann aber doch unterschrieb. Ein ähnliches Verhalten wird dem Clubchef bei der Abstimmung über das DFL-Sicherheitspapier vorgeworfen. Der Fanausschuss empfahl bei drei von 16 Punkten eine Gegenstimme, Mäuser stimmte dem überarbeiteten Entwurf dann aber in sämtlichen Punkten zu.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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