UEFA Europa League

Sprung auf Platz zwei



Der VfB ist nun auch in der Europa League wieder in der Spur. Dank des 2:0-Sieges beim FC Kopenhagen verbesserte sich das Team in der Tabelle auf den zweiten Rang, der das Weiterkommen bedeuten würde. Vedad Ibisevic und Martin Harnik trafen vor 24.681 Zuschauern.

Bruno Labbadia schickte im Parken-Stadion vor 2.000 VfB Fans Cristian Molinaro für Arthur Boka und Shinji Okazaki für Raphael Holzhauser von Beginn auf den Platz. Vom Italiener erhoffte er sich "tolle Flanken", und der Japaner sollte vor allem für Unruhe zwischen den beiden Viererketten der Dänen sorgen.

"Tempo und Geduld"

"Tempo und Geduld sind wichtig. Wir werden nur wenige Chancen bekommen, und die müssen wir nutzen", sagte der Trainer kurz vor dem Anpfiff.

Mit Geschwindigkeit ging es dann auch gleich los. Der VfB machte umgehend Druck, und auch der FC Kopenhagen, der im Vergleich zum Hinspiel in der Mercedes-Benz Arena diesmal taktisch mit zwei Stürmern auflief, spielte ordentlich mit. Doch zu Torabschlüssen kamen beide Mannschaften zunächst nicht.

Kaum Tormöglichkeiten

Die erste Chance ergab sich in der 15. Minute für die Dänen: nach einer Unstimmigkeit zwischen Serdar Tasci und Christian Gentner kam Andreas Cornelius an den Ball, zog aus etwa zwölf Metern ab, doch Sven Ulreich parierte. Auf der Gegenseite sprintete wenig später Ibrahima Traoré in den Strafraum, schloss ab, doch der Ball rollte rechts am Tor vorbei (16.).

Insgesamt fehlte noch die Genauigkeit im Spiel, Fehlpässe oder Stockfehler bremsten den Fluss. Zudem standen beide Defensiven recht ordentlich, sodass die Torraumszenen aus Standard- oder Zufallssituationen resultierten, bei den Dänen beispielsweise im Anschluss an lange Einwürfe (27.).

In der 28. Spielminute kam der Ball plötzlich vor die Füße von Vedad Ibisevic, der Bosnier schaltete schnell, zog im Strafraum mit dem linken Fuß ab, traf den Ball aber nicht richtig, und der FCK-Keeper Kim Christensen hielt. Nachdem der Kopenhagener Thomas Delaney den Ball im Mittelfeld vertändelte, konnte Martin Harnik bis in den Sechzehnmeterraum der Heimmannschaft dribbeln, guckte sich die rechte Ecke aus, schob den Ball auch in diese, verfehlte das Ziel jedoch knapp (35.).

Nach einer kurzen Unterbrechung wegen Pyrotechnik, die der Schiedsrichter Craig Thomson, der für den kurzfristig ausgefallenen Euan Norris die Partie leitete, anordnete, ging es weiter. Bis zur Pause passierte in einer mehrheitlich ereignisarmen ersten Hälfte nicht mehr viel, und die Teams verließen beim Spielstand von 0:0 das Feld in Richtung der Kabinen.

VfB erhöht den Druck

"Insgesamt ist das kein strukturiertes Spiel von uns, es ist sehr zerfahren. Wir spielen etwas zu defensiv und müssen die Pässe in den Strafraum optimieren", sagte der Sportdirektor Fredi Bobic in der Pause und ergänzte zu den Feuerwerkskörpern: "Das hat in einem Stadion nichts zu suchen. Es gibt immer wieder eine ganz kleine Gruppe, die die Fans in Verruf bringt. Es tut mir leid, weil viele Fans dabei sind, die wirklich nur unterstützen wollen."

Georg Niedermeier wurde derweil mit zwei Stichen an der Lippe genäht, weil er im ersten Durchgang einen Ellbogen in das Gesicht bekam.

Fußballerisch startete die zweite Hälfte mit einem Eckball für den VfB. Ibrahima Traoré brachte den Ball in die Mitte, Vedad Ibisevic köpfte, Kim Christensen hielt (47.).

Danach wurde Shinji Okazaki mit einem schönen langen Pass von Gotoku Sakai angespielt, setzte sich gegen seinen Bewacher durch, traf mit dem Ball aber nur das Außennetz (55.).

Der VfB erhöhte den Druck, und wenig später schlenzte Christian Gentner den Ball auf das Tor, doch wieder blieb der Jubel aus (61.). Zwei Minuten später köpfte auch Serdar Tasci nach einer Ecke von Ibrahima Traoré am Ziel vorbei. Der Nationalspieler Guineas wurde anschließend gegen Arthur Boka ausgetauscht (64.).

Ibisevic erlöst den VfB

Der Ivorer sah auf der Gegenseite dann die bislang gefährlichste Möglichkeit der Dänen in Hälfte zwei. Nach einem Freistoß kam Thomas Delaney mit dem Kopf an den Ball, der daraufhin ganz knapp am Tor vorbeiflog (65.).

Dann begann es heftig zu regnen, und der VfB rannte wieder an. Weiterhin fehlte aber die Präzision.

Auch Arthur Bokas Weitschuss aus 30 Metern landete nicht im Tor (75.). Doch eine Minute später konnten er und seine Mannschaftskollegen dann endlich jubeln: Der Nationalspieler der Elfenbeinküste hatte hoch in den Strafraum geflankt, Vedad Ibisevic geköpft und getroffen. Jetzt musste der FC Kopenhagen kommen, und es ergaben sich Räume zum Kontern für den VfB.

Einen davon nutzte Shinji Okazaki mit einem Sololauf. Aber den Schuss des Japaners parierte Kim Christensen gut (83.). Der VfB Angreifer verließ wenig später das Feld, Zdravko Kuzmanovic ersetzte ihn (87.). Der Serbe konnte anschließend auf dem Feld die Entscheidung bejubeln, denn Martin Harnik hatte in der Nachspielzeit zum 2:0 getroffen (92.). Mit diesem letztlich verdienten Sieg sicherte sich der VfB den 155. Punkt in der Europa League und löste damit den Hamburger SV als bisherigen deutschen Rekordhalter ab.

Quelle: vfb.de


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