2. Liga

Gegnerserie: Erfolgreicher Umbau

Der FC Erzgebirge Aue ist nach nur einem Jahr in der 3. Liga zurück in der zweithöchsten Spielklasse.



www.vfb.de stellt bis zum Saisonbeginn der 2. Bundesliga am 5. August in loser Reihenfolge die VfB Gegner der kommenden Saison 2016/2017 vor. Im sechsten Teil der Serie geht es um den FC Erzgebirge Aue:

Im Sommer 2015 blieb beim FC Erzgebirge Aue im übertragenen Sinne kein Stein auf dem anderen: mit neuem Trainer, neuem Sportchef und einer bis auf wenige Ausnahme neu formierten Mannschaft starteten die Veilchen in die Saison 2015/2016. Nach dem Zweitliga-Abstieg des Vereins aus der 17.000-Einwohner-Gemeinde war es also ein Neuanfang mit vielen Unbekannten. Der Club, der bis Ende 1992 als FC Wismut Aue antrat, fand sich nach fünf Jahren in der 3. Liga wieder. „Wir müssen uns schnell finden, werden aber etwas brauchen“, sagte der damals frisch engagierte Coach Pavel Dotchev vor dem Beginn der Runde gegenüber dem Kicker.

Der 50-Jährige scharte eine junge Mannschaft um sich, in der die Routiniers wie Torhüter Martin Männel sowie der ehemalige VfB Mittelfeldspieler Christian Tiffert und der Stürmer Nicky Adler Fixpunkte waren. Bis der Findungsprozess vollständig abgeschlossen war, sollte es allerdings bis fast zum Ende der Hinrunde dauern. Nach 14 Spieltagen lag der „Kumpelverein“, wie sich die Auer angesichts der Bergbauhistorie des Erzgebirges nennen, mit fast ausgeglichener Bilanz (fünf Siege, fünf Unentschieden, vier Niederlagen) im Tabellenmittelfeld. Dann setzte Aue aber mit einer Serie von 15 ungeschlagenen Begegnungen zu einem Angriff auf die Aufstiegsplätze an und schaffte als Zweitplatzierter letztlich die schnelle Rückkehr in die 2. Bundesliga.

Der Club war nach einem Jahr wieder zurück, dem seit Anfang der 90er Jahre die Zwillingsbrüder Uwe (1992-2009) und Helge Leonhardt (seit 2014) als Präsident und Geldgeber ihren Stempel aufdrücken. Seinen Anteil daran hatte auf dem Platz unter anderem Pascal Köpke. Der Stürmer, der im Winter vom Karlsruher SC ausgeliehen und mittlerweile fest verpflichtet wurde, verstärkte das Team mit seiner Treffsicherheit. Der 20-Jährige erzielte in 14 Begegnungen zehn Treffer – und zeichnete damit für fast ein Viertel der erzielten Auer Tore verantwortlich.

Stadionumbau in vollem Gange

Der große Trumpf des Teams von Pavel Dotchev war indes die Defensive. Den für einen Aufsteiger eher mäßigen 42 geschossenen Toren, standen gerade einmal 21 Gegentore entgegen – nur vier davon mussten sie im heimischen Erzgebirgsstadion hinnehmen. Vor den eigenen Fans verließen die Veilchen elf Mal den Platz als Sieger und trennten sich acht Mal unentschieden. Die Reise nach Aue war für viele Ligakonkurrenten somit ernüchternd. Pavel Dotchev und seine Mannen machten das Erzgebirgsstadion zu einer Festung. Diese Heimspielstätte wies bis zum Saisonende durch die lila eingefärbte Tartanbahn und ihrer Lage mitten im Wald so manche Besonderheit auf. In den Wald rund um das Stadion verirrte sich bei gut besuchten Partien auch so mancher Fan, der dann aufgrund des höheren Standpunkts einen Blick über das Stadiondach auf den Rasen erhaschen konnte.

Nun bleibt im Erzgebirgsstadion aber in diesem Sommer im wahrsten Sinne des Wortes kein Stein auf dem anderen. Der im Winter mit den Abrissarbeiten begonnene Umbau geht in der spielfreien Zeit voran. Mittlerweile ragt die Westtribüne mit den Stehrängen bereits in die Höhe. Bis Ende 2017 soll das modernisierte Stadion 16.500 Besuchern Platz bieten. Bis es soweit ist, läuft der Umbau während des laufenden Spielbetriebs. Derweil baut auch Pavel Dotchev an seinem Kader für die kommende Spielzeit in der 2. Bundesliga. Dabei muss der Cheftrainer aber nicht jeden Stein umdrehen, das Fundament einer gefestigten Mannschaft hat er in der vergangenen Saison bereits gelegt.



Quelle: vfb.de


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