2. Liga

Die vier Kardinalfragen beim VfB Stuttgart

Für die Profis des VfB Stuttgart hat die Saisonvorbereitung begonnen – so viel steht fest. Andere Fragen sind dagegen noch offen.



Auf los geht’s los. In dieser Woche kehrt der VfB Stuttgart aus der Sommerpause zurück – mit Laktattests für die Spieler am Montag und Dienstag sowie mit der ersten Übungseinheit unter dem neuen Coach Jos Luhukay am Mittwoch. Der Fahrplan für die kommenden Wochen steht größtenteils, Es tut sich also wieder so einiges auf dem Wasen. Einige Fragen sind aber auch noch offen.


Was passiert beim Trainingsauftakt am Mittwoch?

Um 18 Uhr erfolgt mit dem öffentlichen Training im Schlienzstadion der Startschuss für die am 5. August beginnende Runde in der zweiten Liga. Vorgestellt werden unter anderem die neuen Auswärtstrikots. Allzu viele Spieler werden aber nicht auf dem Platz sein. Beispielsweise fehlen Martin Harnik, Daniel Schwaab und Georg Niedermeier, deren Verträge nicht verlängert wurden. Florian Klein ist mit Österreich noch bei der EM. Eine Woche länger Urlaub haben Emiliano Insua, Przemyslaw Tyton und Filip Kostic. Verletzt sind Daniel Ginczek, Kevin Großkreutz und Serey Dié. Dafür sind die drei Neuzugänge Simon Terodde (Bochum), Jean Zimmer (Kaiserslautern) und Marcin Kaminski (Posen) mit dabei.


Welche Transfers stehen noch an?

Der VfB braucht Geld aus Spielerverkäufen, weil in der zweiten Liga wichtige Einnahmequellen wie die Fernsehgelder deutlich weniger sprudeln als in der Bundesliga. Nachdem Daniel Didavi ablösefrei nach Wolfsburg gegangen ist, hat sich bis jetzt nur für Timo Werner ein zahlungskräftiger Abnehmer gefunden. RB Leipzig überweist zehn Millionen Euro. Abgegeben werden sollen weiter Przemyslaw Tyton, Toni Sunjic und Filip Kostic, für die nach Vereinsangaben allerdings noch keine Angebote eingegangen sind. Am schnellsten könnte sich das bei Kostic ändern, der Kontakte zum spanischen Erstligisten FC Valencia besitzt und dort schon einen ersten Medizincheck absolviert haben soll. Im Raum steht eine Ablöse von mindestens zwölf Millionen Euro. Im Gegenzug sucht der Verein noch einen Innenverteidiger (Toni Leistner von Union Berlin?), einen Mittelfeldspieler und eventuell auch einen Stürmer.


Wann kommt der neue Sportchef?

Auch rund fünf Wochen nach der Entlassung von Robin Dutt weiß der VfB noch nicht, wer den sportlichen Kurs vorgibt. Diese Geschichte zieht sich vor allem deshalb so lange hin, weil es im Mai keinen Plan B gab und weil durch den Abstieg in die zweite Liga zudem auch die Attraktivität des Clubs gelitten hat. Demnach ist viel Überzeugungsarbeit notwendig, um mögliche Kandidaten für das Projekt Wiederaufstieg zu begeistern. Dennoch verlautet aus dem inneren Zirkel, dass eine große Lösung präsentiert wird, über die sich die Fans wundern. Im Stuttgarter Umfeld ist dabei sogar schon der Name des Nationalmannschaftsmanagers Oliver Bierhoff gefallen, trotz den guten Kontakten von Bierhoff zum VfB-Sponsor Mercedes-Benz dürfte das aber illusorisch sein. Weiter im Rennen sind daher nach wie vor Jochen Sauer (RB Salzburg) und Stefan Reuter (FC Augsburg). Klar ist, dass der neue Mann zu Thomas Hitzlsperger und Marc Kienle passen muss, die kürzlich für das Management verpflichtet worden sind. Unter Zeitdruck will sich der VfB aber weiter nicht setzen lassen, weil die Mannschaft ohnehin in weiten Teilen steht. So heißt es beim Club, dass auch in dieser Woche mit keiner Entscheidung über den neuen Sportvorstand zu rechnen sei.


Wie geht es im Unterbau weiter?

Obwohl die Maßnahmen noch nicht verkündet wurden, sind Weichen auch unterhalb der Zweitligamannschaft des VfB gestellt. So betreut der in der vergangenen Spielzeit bei der U 19 nicht sehr erfolgreiche Sebastian Gunkel künftig die in die Regionalliga abgestiegene zweite Mannschaft der Roten. Ursprünglich war dieser Job für Holger Bachthaler (FV Illertissen) vorgesehen, aber mangels Kasse wurde das verworfen. Für Gunkel übernimmt der zuletzt als Assistent bei den Profis beschäftige Kai Oswald die U 19. Noch nicht definiert ist dagegen die neue Aufgabe des Ex-Nationalspielers Andreas Hinkel – und ungewiss ist auch, was aus den drei Kaderplanern Peer Jaekel und Norman Bertsch wird, die Dutt neben Walter Thomae noch kurz vor seiner Entlassung verpflichten durfte.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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