UEFA Europa League

Tor-Gala in Bukarest



"Magica Steaua" teilten die Zuschauer im mit 55.000 Besuchern gefüllten Nationalstadion mit einer Choreografie beim Einlaufen der beiden Teams mit und unterstrichen damit von Beginn an, welch tolle Kulisse die Spieler erwarten konnten. Schließlich waren noch nie so viele Zuschauer bei einem Gruppenspiel in der Europa League im Stadion.

Doch magisch waren die Rumänen an diesem Abend nicht, vielmehr agierten sie chancenlos gegen einen vom Anpfiff weg sehr stark aufspielenden VfB. Dieser gewann letztlich im vorletzten Gruppenspiel in der Europa League mit 5:1 (4:0) und wahrte somit seine Chancen auf den Spitzenplatz in der Gruppe E.

Bruno Labbadia hatte sich für Sven Ulreich, Gotoku Sakai, Serdar Tasci, Maza, Cristian Molinaro, William Kvist, Zdravko Kuzmanovic, Martin Harnik, Christian Gentner, Shinji Okazaki und Vedad Ibisevic als Startformation entschieden.

Frühe Führung durch Serdar Tasci

Der VfB ließ sich vom Lärm in der Arena nicht einschüchtern und begann druckvoll. Zdravko Kuzmanovic erarbeitete sich kurz nach dem Anpfiff einen Eckball, den er auch selbst ausführte. Im Anschluss an diesen kam Serdar Tasci im Strafraum an den Ball und köpfte diesen wuchtig zur Führung ins Tor (5.).

Nur zwei Minuten später spielte sich der VfB über die rechte Außenbahn frei, Gotoku Sakai flankte nach innen und Vedad Ibisevics Kopfball wurde gerade noch geblockt. Der VfB begann druckvoll und stand in der Defensive sehr gut, sodass die Rumänen in den ersten zehn Minuten kaum in der Hälfte der Gäste auftauchten.

Auch die nächste gefährliche Gelegenheit erspielte sich der VfB: Christian Gentner, der trotz seines Fiebers am Vortag auflaufen konnte, hatte Shinji Okazaki im Strafraum bedient und der Japaner einen Gegenspieler genarrt. Beim Abschluss kam er dann aber nur mit der Fußspitze an den Ball und verfehlte bei seinem Versuch das Steaua-Tor (12.).

Harnik, Sakai und Okazaki erhöhen auf 4:0

Den ersten Torschussversuch der Heimmannschaft unternahm in der 16. Spielminute Christian Tanase, doch er drosch den Ball aus großer Entfernung weit über das Ziel hinweg. Anders machte es Martin Harnik auf der Gegenseite: Nach einem Freistoß von Zdravko Kuzmanovic, den dieser auf das Tor gezogen hatte, war der Ball durch Freund und Feind hindurchgeflogen, der Keeper Ciprian Tatarusanu nicht richtig an diesen herangekommen und so staubte der Österreicher per Kopf zum 2:0 ab (18.). Wenig später schloss Mihai Pintilii per Volleyschuss ab, brachte Sven Ulreich aber nicht in Gefahr (20.). Das tat kurz darauf aber Shinji Okazaki, der nach einem schönen Doppelpass mit Christian Gentner über die linke Seite nach vorne stürmte, den Kopf hochnahm und seinen Landsmann bediente, der von der anderen Seite nach innen zog. Gotoku Sakai nahm den Pass mit vollem Risiko ab und traf herrlich zum 3:0 (23.). Es war sein erster Treffer für den VfB.

Nun wurde es ruhiger in der Arena, außer natürlich im Gästeblock, wo die 600 mitgereisten VfB Fans feierten. Sie mussten in der 27. Minute aber kurz die Luft anhalten, denn Mihai Pintilii kam etwa sieben Meter vor Sven Ulreich zum Schuss, hatte aber Rückenlage und verfehlte das Tor. Doch danach war gleich wieder Jubeln für die VfB Anhänger angesagt, denn Gotoku Sakai hatte nach einem feinen Zuspiel von Christian Gentner das zweite Tor des Japan-Duos mit einer punktegenauen Flanke eingeleitet und Shinji Okazaki per Kopf aus etwa zwölf Metern auf 4:0 erhöht (31.). Was war denn hier los?

Tolle erste Hälfte

Trotz der hohen Führung ließen die Profis von Bruno Labbadia nicht nach, setzten ihre Angriffe fort, waren in der Defensive hellwach und Sven Ulreich hielt, was durchkam. Die tolle Leistung aller VfB Akteure in den ersten 45 Minuten hätte Vedad Ibisevic sogar mit dem fünften Tor noch mehr belohnen können, doch er scheiterte in der Schlussminute mit seinem Schuss an Ciprian Tatarusanu. Das 4:0 war dennoch die höchste Führung des VfB bei einem europäischen Auswärtsspiel in der Vereinsgeschichte.

Nach der Pause blieb Christian Gentner in der Kabine und Tamas Hajnal ersetzte den Vize-Kapitän. Der Ungar fügte sich gleich mal mit einem Torschuss ein, auch wenn er das Ziel verfehlte (48.). Dafür bereitete er sieben Minuten später den zweiten Treffer von Shinji Okazaki mit seinem Stocher-Einsatz vor. Der Japaner drosch den Ball direkt aufs Tor und erzielte so das 5:0. Im Anschluss daran durfte sich Martin Harnik ausruhen und Ibrahima Traoré kam auf den Platz (61.). Der Nationalspieler Guineas wollte sich auch in die Torschützenliste einreihen und zog in der 66. Minute in Richtung Heim-Keeper, doch seinen Schuss hielt Ciprian Tatarusanu.

Das machte auf der Gegenseite dann auch Sven Ulreich (67.), so wie er es an diesem Abend immer tat, wenn er gefordert war.

Ehrentreffer für Bukarest

Auch Zdravko Kuzmanovic scheiterte danach mit seinem Versuch (69.) und kurz darauf machte Gotoku Sakai Platz für Antonio Rüdiger (70.). Die VfB Profis suchten in den Folgeminuten ihren Torjäger Vedad Ibisevic, doch sowohl beim Pass von Shinji Okazaki als auch bei dem von Ibrahima Traoré brachten die Rumänen noch einen Fuß dazwischen, sodass der Bosnier nicht einschieben konnte (75. und 76.).

Kurz darauf durfte es auch Steaua Bukarest mal wieder versuchen, aber Adrian Popa zielte zu hoch (79.). Besser machte es sein Mannschaftskollege Mihai Costea in der 83. Spielminute, als er unhaltbar für Sven Ulreich zum Ehrentreffer einschob. Wenige Minuten vor dem Schlusspfiff hätte Vedad Ibisevic dann doch noch fast sein Tor erzielt, aber der Steaua-Torhüter wehrte den Lupfer des Bosniers gerade noch ab (90.).

Da in der Nachspielzeit auch Sven Ulreich gut gegen Mihai Costea parierte (92.), blieb es beim 5:1 für den VfB und einem zwar nicht magischen aber sehr, sehr tollen Abend in Bukarest. Das Team von Bruno Labbadia wahrte somit seine Chancen auf den Gruppensieg. Da aber die parallele Partie in Molde nicht unentscheiden sondern mit einem Sieg für den FC Kopenhagen endete, muss der VfB auch noch hinter sich in der Tabelle blicken, da derzeit keine Mannschaft aus der Gruppe E für die K.o.-Runde qualifiziert ist. Fest steht nur, dass Molde, der letzte Gruppengegner am Nikolaustag in der Mercedes-Benz Arena, ausgeschieden ist.

Quelle: vfb.de


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