Pressestimmen zum VfB Stuttgart

Der VfB als „Schießbude der Liga“

„Morsch und mürbe“, „Stuttgart in Dutt und Asche“, „Schießbude der Liga“: Der VfB kommt nach der Niederlage gegen Mainz in der Presse nicht gut weg. Wir haben einige Pressestimmen zur trostlosen Lage beim Noch-Bundesligisten zusammengestellt.


Bei den Fans des VfB herrscht Endzeitstimmung.

Die 26. Meisterschaft des FC Bayern, das wundersame Comeback von Eintracht Frankfurt, André Schuberts Zukunft als Gladbach-Coach – die großen Schlagzeilen dominieren nach dem 33. Bundesliga-Spieltag andere.

Doch auch der am Boden liegende VfB Stuttgart kommt nach der 1:3-Niederlage gegen den FSV Mainz und dem gleichbedeutenden Fast-Abstieg in der nationalen Presselandschaft nicht zu kurz. „Morsch und mürbe“, „Stuttgart in Dutt und Asche“, „Schießbude der Liga“: wir haben einige Pressestimmen zusammengestellt.


Süddeutsche Zeitung: „Stuttgart 41“

„Stuttgart 41“ titelt die Süddeutsche Zeitung und spielt damit auf die Jahre in der Bundesliga seit dem bislang einzigen Abstieg des VfB in der Saison 1974/75 an. „Eine historische Dimension“, findet das Münchner Blatt und meint eine Erklärung in dem seit Jahren währenden Existenzkampf gefunden zu haben: „Viele Spieler wirken inzwischen morsch und mürbe, sie haben sich aufgezehrt und aufgebraucht in den jahrelangen Anstrengungen gegen den Abstieg. Irgendwann ist der Geist müde von den vielen, immer neuen Parolen. In der vorigen Saison ist der VfB noch lustvoll aus dem Keller gestürmt, aber in dieser Saison reicht die mentale Energie offenbar nicht mehr für ganze Spiele.“

Ein weiterer Grund: „Vielleicht kann man von einem Team, das eine Saison weitgehend ohne Trainer spielt, auch keinen Klassenerhalt verlangen. Dem deutlich zu radikalen Alexander Zorniger folgte der bemühte, aber wenig variantenreiche Kramny, eine Konstellation, die natürlich Fragen an den Sportchef Robin Dutt aufwirft.“


FAZ: „Weiter mit Kramny durch die Agonie“

„Weiter mit Kramny durch die Agonie“, zieht die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) den Niedergang am Trainer auf. „Der ,Retter’ Kramny droht nun mit dem Tabellen-Siebzehnten unterzugehen - oder muss man sagen: Er darf mit dem Team untergehen?“ In Wolfsburg wird er schließlich noch einmal auf der Bank sitzen.

Schlecht kommt auch der Vorstand um Präsident Bernd Wahler weg: „So unpassend die feierliche Präsentation des neuen Trikots für die kommende Saison vor dem existenziell wichtigen Spiel war, so unangemessen schwadronierte Bernd Wahler nachher über Sicherheitsbedenken in den kommenden Tagen.“

Fazit der FAZ: „In der sportlichen Krise bietet die Clubführung ein schwaches Bild ganz ohne strategischen Weitblick.“


Kicker: „Stuttgart liegt in Dutt und Asche“

„Stuttgart liegt in Dutt und Asche“, schreibt der „Kicker“ und ist sich sicher: „Dutt und Wahler vor dem Aus“.

Ein Jahr nach der aufsehenerregenden Pressekonferenz des Sportchefs und dessen Abrechnung mit seinem Vorgänger Fredi Bobic sei alles noch viel schlimmer geworden. „Dutt steht vor den Scherben seines Wirkens. Seine harte Kritik von damals fällt ihm heute schmerzhaft auf die Füße. Bei allem Respekt vor den gutgemeinten Umstrukturierungsmaßnahmen im operativen Geschäft – sportlich ist die Saison so oder so ein Desaster.“

Dass auch noch die zweite Mannschaft aus der dritten Liga absteigen wird, setze dem Sportchef „die Dornenkrone auf“.


Frankfurter Rundschau: „Schießbude der Liga“

Auch die „Frankfurter Rundschau“ hat den Tabellen-17. bereits aufgegeben: „Nach der Nicht-Leistung erscheint es unvorstellbar, dass die Schießbude der Liga am nächsten Samstag in Wolfsburg noch in der Lage sein sollte zu gewinnen“.

„Stuttgart, neun Jahre danach“, lautet die Überschrift zu dem Artikel, der sich mit dem Niedergang seit der Meisterschaft 2007 befasst. Die Kollegen von der FR können es kaum glauben: „ Es ist viel zu Bruch gegangen an diesem sonnigen Nachmittag in Stuttgart, dort, wo vor neun Jahren ein Autokorso mit Meisterspielern nur im Schritttempo vorankam. Abwärts ging es in diesem Frühjahr viel, viel schneller.“


Sport 1: Mangelnde Sportkompetenz der Führungsriege

Die Redaktion von „Sport 1“ holt zum Rundumschlag aus und zählt die fehlende Kontinuität auf der Trainerbank, Probleme im Nachwuchsbereich und mangelnde Sportkompetenz in den Führungsgremien als Gründe für den Absturz auf. „Wahler, Dutt und Kramny können das nötige Erstligaformat kaum nachweisen. Sollte der VfB am kommenden Wochenende absteigen, wird wohl keiner der drei in Zukunft am Wasen beschäftigt sein.“


Bild: „Stuttgart-Untergang“

Die „Bild“-Zeitung schreibt vom „Stuttgart-Untergang“ und erzählt genüsslich, wie sich Robin Dutt von den Fans erniedrigen ließ. „Ein Fan bläst dem Sportchef genüsslich Zigarettenrauch ins Gesicht. Dutt wird angeblafft: ,Was soll ich mit dir diskutieren?!“

Immerhin hält das Boulevardblatt die kleine Hoffnung auf den Klassenverbleib noch am Leben und glaubt in diesem Fall sogar an die Weiterbeschäftigung des Trainers: „Nur die Rettung kann Kramny noch retten.“

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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