Bundesliga

Richtig überzeugen kann niemand

Daniel Ginczek hat mit seinem Tor einen Punkt für den VfB Stuttgart gerettet. Doch im Ganzen kann der VfB gegen den Hamburger SV nicht überzeugen. Lesen Sie in unserer Einzelkritik, wie sich die Spieler geschlagen haben.

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Die VfB-Spieler müssen sich mit einem Unentschieden zufrieden geben.

Eine Halbzeit lang spielte nicht der Hamburger SV wie ein Absteiger, sondern der VfB Stuttgart. Die Führung von Lewis Holtby (18. Minute) egalisierte Daniel Ginczek am Samstag vor 58 826 Zuschauern noch vor der Pause für die Gastgeber (44.), die auch im achten Spiel unter Trainer Tayfun Korkut unbesiegt blieben. Nach der Pause lief es zwar besser, richtig überzeugen konnten die Roten trotzdem nicht.

Der VfB agierte zögerlich, mit wenig Tempo und ohne jegliche Automatismen im Spiel nach vorne. Der HSV dagegen, seit 125 Tagen ohne einen Erfolg in der Bundesliga, stand kompakt und übernahm sogar in weiten Teilen die Spielkontrolle.

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Ron-Robert Zieler (Note 3): Der Schlussmann hatte schon souveränere Auftritte im Trikot des VfB. Was sich unter anderem an seinen teils wackeligen Abspielen festmachte. Was zu halten war, hielt Zieler aber.

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Holger Badstuber (4): In der zurückliegenden Länderspielpause hatte der Ex-Münchner die Champions League als persönliches Ziel ausgegeben. So wird das aber nichts! Badstuber stand häufig falsch zum Ball und hatte immer dann Probleme, wenn es mal schnell wurde. Fiel ansonsten nur auf, wenn er am Meckern war. Nach der Pause spielte Badstuber sicherer und besser.

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Benjamin Pavard (4): Ob es an seiner ungewohnten Rolle als Rechtsverteidiger lag? Wohl kaum. Jedenfalls entschuldigte der Positionswechsel nicht Pavards unnötige Vertändelaktion am eigenen Strafraum. Sie ermöglichte den Hamburger die frühe Führung durch Lewis Holtby (18.). Nach der Pause wurde er von Tayfun Korkut wieder in die Abwehrzentrale beordert. Dort zeigte sich Pavard gewohnt zweikampfstark.

Emiliano Insua (3): 45 Minuten dauerte es, bis dem VfB der erste schöne Spielzug – und damit der Treffer zum 1:1 – gelang. Der Linksverteidiger hatte einen langen Ball direkt weitergeleitet und damit zum ersten Mal Tempo ins Spiel der Hausherren gebracht. Spielte ansonsten solide wie immer. Damit hob er sich damit von seinen Abwehrkollegen schon ab.

Santiago Ascacibar (4): Der Argentinier kam in den Zweikämpfen ungewohnt oft zu spät. Dazu leistete sich Ascacibar zu viele einfache Abspielfehler – die Partie lief also lange Zeit an dem Sechser vorbei. Alles in allem wirkt der Dauerläufer vom Rio de la Plata etwas überspielt.

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Marcin Kaminski (4): Bei seinem letzten Kurzeinsatz in Freiburg hatte der Innenverteidiger nach seiner Einwechslung noch jeden Zweikampf gewonnen. Am Samstag passte sich Kaminski in den ersten 45 Minuten dem schwachen Niveau seiner Mitspieler an. Das Abwehrbollwerk des VfB war lange Zeit ein arg windschiefes Gebilde. Nach einer Halbzeit ersetzte Trainer Tayfun Korkut Kaminski durch Offensivmann Chadrac Akolo.

Dennis Aogo (4): Einer der wenigen im Trikot mit dem roten Brustring, dem keine nervösen Stock- und Abspielfehler unterliefen. Werkelte an der Seite von Santiago Ascacibar relativ unauffällig im zentralen Mittelfeld, ohne das Spiel entscheidend in den Griff zu bekommen.

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Christian Gentner (4): Mit seiner ordnenden Hand und der Fähigkeit, durch seine Technik für die spielentscheidenden Szenen zu sorgen, hat der Kapitän in dieser Saison schon viel Positives bewirkt. Gegen den HSV aber spielte auch Gentner lange Zeit ideenlos und gehemmt. Musste nach der Pause als Rechtsverteidiger ran. Machte dort ein ordentliche Spiel.

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Erik Thommy (3): In einer lange Zeit schwachen ersten VfB-Hälfte ging auch der Linksaußen zunächst im Stuttgarter Kollektiv unter. Doch dann schaltete Thommy kurz vor der Pause den Turbo zu. Seinen Schuss in der 44. Minute konnte der HSV-Keeper Julian Pollersbeck nur abklatschen – Ginczek netzte zum 1:1 ein. Setzte sich in der zweiten Hälfte mit zwei Fernschüssen gut in Szene.

Mario Gomez (4): Lange Zeit war der Nationalspieler nur ein Mitläufer und trat vor dem Hamburger Tor nicht entscheidend in Aktion. Gomez fehlte in seinen Aktionen der entscheidende Punch. Blieb im clubinternen Stürmerduell mit Ginczek klar zweiter Sieger.

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Daniel Ginczek (3): Ginczek setzte seinen bulligen Körper ein ums andere Mal geschickt ein, blieb dabei aber lange Zeit glücklos. Anders kurz vor der Pause: Da packte der Stürmer den Abpraller von Pollersbeck gedankenschnell und im Stile eines Torjägers links neben den Pfosten – das war das 1:1 und das fünfte Bundesliga-Saisontor der Stuttgarter Nummer 33.

Chadrac Akolo (4/45. für Kaminski): Bemüht, aber glücklos – so lässt sich der 45-minütige Auftritt des Angreifers aus dem Kongo umschreiben. Ein Bewerbungsschreiben für einen baldigen Startelfeinsatz war das nicht.

Von der 78. Minute an Jacob Bruun Larsen Ersetzte Erik Thommy, kam aber zu spät für eine Bewertung.

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Von der 88. Minute an Orel Mangala Kam für Dennis Aogo in die Partie, aber zu spät für eine Benotung.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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