Bundesliga

Ein starker Santiago Ascacibar reicht nicht

Der VfB hat sich der Dominanz des FC Bayern beugen müssen – und verlor vor 58.650 Fans gegen die Münchner mit 0:3 (0:1). Santiago Ascacibar verdiente sich bei den Stuttgartern die Bestnote. Hier die Spieler in der Einzelkritik.

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Wie sich die einzelnen VfB-Spieler geschlagen haben, lesen Sie in unserer Bildergalerie.

Eine ausverkaufte Mercedes-Benz-Arena mit 58.650 Besuchern und eine tolle Stimmungskulisse haben am Ende nicht gereicht: Der VfB steht in der Bundesliga nach zwei Spieltagen mit null Punkten und null Toren da, weil es gegen den FC Bayern beim 0:3 die erwartete Niederlage setzte. Eine halbe Stunde lang hielt die von Trainer Tayfun Korkut defensiv eingestellte Mannschaft gut mit. Dann aber münzten die Münchner ihre spielerische Überlegenheit in Tore von Leon Goretzka (37.), Robert Lewandoski (62.) und Thomas Müller (76.) um.

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Ron-Robert Zieler (Note 3) Die Nummer eins des VfB zeigte sich gleichermaßen stark in der Strafraum-Beherrschung wie auf der Linie. Auch einige Glanzparden waren für Zieler diesmal drin. Glück hatte der ehemalige Nationaltorwart bei einem Pfostenschuss von David Alaba. Schuldlos an den Gegentoren. Am Ende aber zählen Punkte.

Pablo Maffeo (Note 3) Der junge Spanier begann mit wesentlich mehr Elan als zuletzt – und sorgte dafür, dass von der starken Münchner Seite mit Franck Ribéry und Alaba zunächst wenig kam. Auch mit zunehmender Spielzeit konnte Maffeo gegen die immer überlegenere Startruppe von der Isar zumindest zuweilen für Entlastung sorgen, weil sein Einsatz stimmte.

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Timo Baumgartl (Note 3) Die Abstimmung mit dem Nebenmann Pavard passte nur eine halbe Stunde lang. Robert Lewandowski kam dadurch zunächst nicht zur Geltung. Beim 1:0 durch Goretzka (37.) ging es aber auch für Baumgartl zu schnell. Beim 2:0 durch Lewandowski (62.) bekam der Blondschopf den Ball durch die Beine.

Benjamin Pavard (Note 3) Dank seiner Technik behielt der Weltmeister den Kopf meist oben, stand lange sicher und organisierte nach Kräften die Abwehr. Allerdings wusste sich Pavard bei Ballgewinn meist auch nur mit Befreiungsschlägen zu helfen. Im Spielaufbau ist also noch Luft nach oben. Musste sich letztlich der Münchner Übermacht beugen.

Emiliano Insua (Note 4) Zu Beginn machte der Linksverteidiger immerhin Bayerns Arjen Robben das Leben schwer. Allerdings fand Insua zu seinem Vordermann Christian Gentner keine Bindung. So kam nach vorne keine Entlastung. Wieder höchstens Mitläufer.

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Santiago Ascacibar (Note 2) Der kleine Argentinier war der Beste im VfB-Trikot. Gewohnt aggressiv in den Zweikämpfen, schaltete sich Ascacibar immer wieder in die Angriffe der Stuttgarter ein. Klar ist: Der Mittelfeldspieler, der mit Adduktorenproblemen Teile der Vorbereitung verpasste, kommt immer besser in Schwung. Denn das ballsichere Spiel Ascacibars wird immer ausgereifter.

Dennis Aogo (4): Rückte nach der Niederlage von Mainz neu in die Mannschaft und lieferte als alleiniger Abräumer vor der Abwehr eine solide Vorstellung ab. Keine Ausschläge nach unten, keine nach oben. Solide reichte aber nicht gegen einen derart überlegenen Gegner.

Gonzalo Castro (5): Das ungewohnte 4-1-4-1-System brachte auch für Gonzalo Castro eine neue Rolle. Statt wie zuletzt als klassischer Sechser im defensiven Mittelfeld agierte der Neuzugang mehr an der Schnittstelle zum Angriff. Dass der VfB nur selten zu Umschaltaktionen kam beziehungsweise diese meist im Ansatz verpufften, lag auch an ihm. Kein gutes Spiel des früheren Dortmunders.

Christian Gentner (4): Laufen, laufen, laufen, das war die Aufgabe des Kapitäns. Laufen und Löcher stopfen. Eigene Akzente konnte der 33-Jährige angesichts der bayrischen Dominanz kaum setzen. Musste nach 64 Minuten für Daniel Didavi Platz machen.

Mario Gomez (5): Übersah in der Anfangsphase Anastasios Donis in aussichtsreicher Position und vergab dadurch die Chance zur VfB-Führung. War fortan bei Jerome Boateng und Mats Hummels abgemeldet.

Anastasios Donis (3): Ein gewonnenes Tackling gegen Franck Ribéry nach einem eher unwichtigen Ball ließ die Leute jubeln. Weil sie merkten, dass sich der Grieche an diesem Abend für nichts zu schade war. Anders gesagt: Donis war nach seiner Ausbootung von Mainz „on fire“ und sorgte für die wenigen Impulse nach vorne. Bei seiner Auswechslung nach 60 Minuten hagelte es gellende Pfiffe, die wohl Tayfun Korkut galten. Donis würdigte den Trainer keines Blickes.

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Erik Thommy (60. für Donis/5): Kaum eingewechselt, war das Spiel durch das Tor von Robert Lewandowski (62.) auch schon entschieden. Wuselte in der letzten halben Stunde auf der linken Seite über den Platz, hatte aber schon Schwierigkeiten, überhaupt in die Zweikämpfe zu kommen.

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Daniel Didavi (64. für Gentner/5): Die Fans sehnten auch noch 64 Minuten immer noch den ersten Torschuss des VfB herbei. Auch Daniel Didavi vermochte die Hoffnung mit seiner Einwechslung nicht zu erfüllen. Er war sogar meilenweit davon entfernt und trabte dem Geschehen nur hinterher.

Chadrak Akolo (77. für Castro): Der Kongolese kam zu spät für eine Bewertung.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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