VfB-Einzelkritik zum Spiel

Gentner überzeugt in Bremen, Asano schwach

Der VfB Stuttgart kann auswärts einfach nicht gewinnen, verliert auch bei Werder Bremen mit 0:1. Hier gibt es unsere Einzelkritik.

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Christian Gentner und der VfB Stuttgart setzen bei Werder Bremen nur selten zum Höhenflug an.

Trotz der Rückkehr von drei Verletzten kehrt der VfB Stuttgart auch aus Bremen ohne Punkte heim. Weil er zwar solide verteidigt, beim 0:1 (0:1) aber nach vorne nur wenig zustande bringt.

Dabei hätte die Mannschaft gerade in der Schlussphase der Partie bei Werder Bremen noch mehrfach zum Ausgleich kommen können, blieb letztlich aber zu wenig druckvoll und hatte in den entscheidenden Momenten auch kein Glück im Abschluss.

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Ron-Robert Zieler (Note 3): Ein frostiger Nachmittag für den Torhüter am Bremer Osterdeich – was nicht nur an den Temperaturen lag. Von den Bremern wurde Zieler nicht oft gefordert. Dann tauchte Max Kruse kurz vor der Pause vor ihm auf – und ließ dem Schlussmann beim Flachschuss ins Eck zum 1:0 keine Chance. Glänzte nach der Pause bei einem Weitschuss von Fin Bartels.

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Andreas Beck (4): Der Blondschopf hält stramm seine rechte Seite – doch das Spiel geht viel zu oft an ihm vorbei. Wo sind die spielentscheidenden Impulse eines Bundesliga-Veteranen, der in der Vorsaison noch Champions League mit Besiktas Istanbul gespielt hat? Immerhin: Beck wurde im Verlauf des Spiels besser.

Holger Badstuber (3)Ein Musterbeispiel an Robustheit und Übersicht war der Ex-Münchner im Weserstadion. Badstuber dirigierte seine Vorderleute souverän, wenn da nicht die Szene unmittelbar vor der Pause gewesen. Fin Bartels führte einen Freistoß schnell aus, Badstuber war nicht im Bilde, so dass Kruse das 1:0 gelang. Erarbeitete sich mit einem Schuss und einem Kopfball zwei Chancen zum Ausgleich.

Benjamin Pavard (3): Seine Schuhe waren golden, sein Spiel war es nicht. Dank seiner Technik ist Pavard fast immer Herr der Lage. Doch in Bremen ließ der französische Jung-Nationalspieler zu oft den Mr. Lässig raushängen.

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Timo Baumgartl (3) Die Bremer Doppelzange Bartels/Kruse brachte Baumgartl in einem vor allem im zweiten Durchgang intensiven Kampfspiel ans Limit. Für den jungen Innenverteidiger spricht, dass er tapfer dagegen hielt, zwar ein ums andere Mal wackelte, aber nicht fiel. Gegen ihn spricht, dass er ganz viel mit sich selbst zu tun hatte.

Emiliano Insua (3) Der Linksfuß schüttelte den Kopf, als ihn Trainer Wolf nach 61 Minuten vom Feld nahm. Und tatsächlich: Insua begann stark, setzte sich mit ein paar Flankenläufen in Szene. Nach der Halbzeit war vom Argentinier weniger zu sehen, doch es waren wohl eher taktische Gründe, die zur Auswechslung führten.

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Santiago Ascacibar (3): Der Karten-König kassierte in Bremen bereits seine sechste Verwarnung. Weil er in jeden Zweikampf geht, als wäre es sein letzter. So hielt er einigen Bremer Angriffsschwung von der Stuttgarter Abwehr fern. Das Aufbauspiel überließ er weitgehend seinem Co-Sechser Christian Gentner.

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Christian Gentner (2): Der Chef im Stuttgarter Mittelfeld war an diesem Nachmittag auch Chef der gesamten VfB-Mannschaft. Vorne wie hinten zu finden, fand der Capitano (fast) immer die richtigen Lösungen, ob als Taktgeber, Anspielstation oder Bälleverteiler.

Berkay Özcan (4): Die These, dass junge Spieler besonders Leistungsschwankungen unterliegen, ließ sich an dem türkischen Juniorennationalspieler in Bremen gut belegen. Nach zwei starken Auftritten zuletzt fand Özcan dieses Mal nur wenig Bindung zum Spiel seiner Mannschaft. Nach vorne ohne entscheidende Impulse.

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Josip Brekalo (4): Kommt da noch mehr?, fragt man sich oft, wenn man den jungen Kroaten spielen sieht, der im Stadium guter Ansätze verharrt. So auch in Bremen. Obwohl er immer wieder die Seiten wechselte, kam er kaum mal bis zur Grundlinie durch; also dort hin, wo es gemeinhin gefährlich wird.

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Takuma Asano (5): Vergab nach einer halben Stunde freistehend vor Werder-Torwart Jiri Pavlenka, was eines deutlich macht: Der Jaguar ist, ungeachtet seines ersten Bundesligatores vorige Woche in Hannover, kein Torjäger. Im Zentrum aufgeboten, konnte er auch nicht seine große Stärke, die Geschwindigkeit ausspielen, da die Räume nicht vorhanden waren.

Von der 61. Minute an Simon Terodde (4): Der Stürmer konnte sich nach seiner Einwechslung nicht in Szene setzen. Emsig agierte Terodde zwar, doch seine Ablagen erreichten die Mitspieler zu selten. Ohne eine einzige Torchance konnte der 29-Jährige keine Argumente dafür sammeln, ihn künftig von Beginn an zu bringen.

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Chadrac Akolo (4/68. für Özcan): Dem Kongolosen merkte man die Spielpause nach einer Muskelverletzung deutlich an. Er brachte nach seiner Einwechslung auch nicht mehr viel zustande.

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Anastasios Donis (3/57. für Asano): Nach sechs Wochen Verletzungspause führte sich der Grieche gleich mit einem schönen Dribbling zur Grundlinie ein, seine Hereingabe verpuffte aber wie so viele Stuttgarter Angriffsbemühungen

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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