Bundesliga

"Das Negative ist drin"

Der HSV spürt vor seinem ersten Heimspiel in dieser Saison bereits ein wenig Druck. Schließlich hat die jüngste Vergangenheit Spuren hinterlassen, wie Bruno Labbadia sagt.



Wo Druck herrscht, weicht die Spannung irgendwann automatisch. Nur so kehrt der originäre Zustand wieder zurück. Ein mit Wasser gefüllter Luftballon platzt entweder bei einer gewissen Menge an Flüssigkeit, oder aber die Spannung baut sich durch zielgerichtetes Ablassen des Wassers durch die Öffnung ab.

Abreibungskampf erwartet

Übertragen auf den Fußball zerfällt eine Mannschaft unter Druck in ihre Einzelteile, oder aber sie setzt den auf ihr lastendenden Druck durch eine geschlossene und starke Mannschaftsleistung zielgerichtet und damit für sich sogar gewinnbringend ein. Insofern birgt die Tatsache, dass der Hamburger SV nach zwei Pflichtspielen (2:3 n.V. im DFB-Pokal gegen Jena, 0:5 in der Bundesliga gegen den FC Bayern) vor dem ersten Saisonheimspiel zumindest schon ein wenig unter Druck steht, auch eine Gefahr. Ein angeschlagener HSV kann schnell zusätzliche Kräfte mobilisieren – aber nur, wenn der VfB ihn lässt.

Dies zu vermeiden, ist die Aufgabe der Jungs aus Cannstatt, wenn sie am Samstag von 18:30 Uhr an zum Bundesligatopsiel an der Elbe gastieren. „Dominanz, Aggressivität, Inspiration, Wille, Leidenschaft“ – diese Eigenschaften fordert der VfB Cheftrainer Alexander Zorniger von seiner Mannschaft. Sein Gegenüber Bruno Labbadia wäre mit solch einer Spielweise seines Teams ebenfalls zufrieden. Er erwartet einen Abreibungskampf am Samstagabend.

Diesen hat der Traditionsclub aus dem Norden Deutschlands bereits in den beiden vergangenen Spielzeiten geführt – und sich jeweils in der Relegation vor dem Abstieg gerettet. Kräftezehrend waren die zurückliegenden Jahre, und sie haben Spuren hinterlassen, wie der Chefcoach sagt: „Das Negative ist drin. Das Einzige, was wir machen können, ist, dass wir uns dagegenstemmen. Alles was in der Vergangenheit passiert ist, holt uns immer wieder ein, solange wir nicht auf eine normale Basis kommen – und dafür brauchen wir Zeit, viel Kraft und das Quäntchen Glück.“

Besonders motiviert

Dieses Quäntchen sollen Ivica Olic und Co. gewiss nicht am Samstag haben. Aber nach dem bislang unglücklich verlaufenen Saisonstart sind die Hamburger sicherlich nicht nur wegen ihres ersten Auftritts vor heimischer Kulisse besonders motiviert. Darüber hinaus sieht Bruno Labbadia „Ansätze, wo wir weiterkommen“. Neben dem Trainer könnten die Jungs aus Cannstatt indes auf andere ehemalige VfBler treffen, denn beispielsweise mit Gotoku Sakai und Sven Schipplock stehen weitere Akteure mit weiß-roter Vergangenheit im HSV-Kader. Somit ist auch die eine oder andere freundschaftliche Begrüßung denkbar. Die Spannung des Händedrucks wird aber freilich schon vor dem Anpfiff abgeklungen sein.

Quelle: vfb.de


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