3. Liga

So droht dem VfB II der Abstieg



Als die traurigen 90 Minuten im Gazistadion auf der Waldau vorüber waren, drosch VfB-Stürmer Christoph Hemlein aus lauter Frust den Spielball über die Tribüne. Auf dem Rasen steckten Trainer Jürgen Kramny und Kapitän Tobias Rathgeb die Köpfe zusammen und analysierten das 0:2 (0:1) gegen den 1. FC Heidenheim. Gehen sie schonungslos mit der dargebotenen Vorstellung um, kann ihre Erkenntnis nur lauten: In dieser Verfassung droht dem VfB Stuttgart II der Abstieg aus der dritten Liga.

So weit wollte Rathgeb noch nicht gehen. „Für solche Szenarien ist es zu früh“, bat der Spielführer um Geduld, funkte dann aber doch SOS: „Es ist viel zu einfach, gegen uns zu verteidigen. Uns fehlt vorne die Galligkeit, da müssen wir viel mehr tun.“ Die Worte von Kramny zielten in die gleiche Richtung: „Wenn man Spieler hat, die sich vorne nicht durchsetzen können, hat man ein Vakuum.“ Offensivkräfte mit Durchschlagskraft wie früher Sebastian Hofmann oder vor allem Sven Schipplock werden beim VfB II schmerzlich vermisst. Zumal die magere Ausbeute gegen Heidenheim keinen Einzelfall darstellt, sondern den Trend bestätigt: In den vergangenen sechs sieglosen Spielen erzielte die Elf nur ein einziges Tor.

Natürlich hat die blutjunge Mannschaft gegen die mit erfahrenen Spielern gespickten Heidenheimer mildernde Umstände verdient. Von den Profis Raphael Holzhauser, Kevin Stöger und Antonio Rüdiger stand bei der fünften (!) Heimniederlage in dieser Saison keiner zur Verfügung. Rani Khedira (Schienbeinverletzung), Soufian Benyamina (Grippe) und Manuel Janzer (Fersenreizung) fehlten ebenso. In Robin Yalcin und Timo Cecen standen zwei Spieler in der Anfangsformation, die noch in der A-Jugend spielen dürfen, in Sven Mende kam nach der Pause ein Dritter hinzu. „Grundsätzlich geht es um die Ausbildung der Spieler“, betonte VfB-II-Routinier Daniel Vier nach dem Derby.

Dass einer aus dem aktuellen Team den Durchbruch ganz nach oben schafft, ist derzeit nicht absehbar. Zwischen den Ansprüchen der Spieler und ihrer Leistung klafft eine gewaltige Lücke. „Die Spieler, die da sind, sind da“, stellte Kramny lapidar fest. Und Kapitän Ratheb gab vor den beiden aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen in Halle (20. Oktober) und Burghausen (27. Oktober) die Devise aus: „Es gibt nur eine Lösung: Wir müssen hinten die Null halten.“ Wenn schon vorne nichts geht . . .

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


Mummi [Linked Image]