"Bild"-Flüchtlingshilfe

VfB Stuttgart verzichtet auf „Bild“-Boykott

Der VfB Stuttgart will sich der Verweigerungshaltung anderer Vereine nicht anschließen – und am Sonntag gegen den FC Schalke mit Werbung der „Bild“-Zeitung auflaufen.


Stein des Anstoßes: Das Hermes-Logo am linken Trikotärmel.

Der VfB Stuttgart wird sich nicht dem Boykott anderer Vereine an der „Wir-helfen-Aktion“ der „Bild“-Zeitung für Flüchtlinge anschließen und mit dem Logo des Springer-Blattes am Sonntag gegen den FC Schalke 04 (15.30 Uhr/Sky) auf dem Ärmel auflaufen.

„Wir hätten gerne auf unsere Aktion ,Fußball verbindet‘ aufmerksam gemacht“, erklärte ein Vereinssprecher am Freitag. „Aber das war leider nicht möglich. Wir haben uns dann entschlossen, das ,Wir helfen‘-Logo zu tragen, weil wir der Ansicht sind, dass die Thematik wichtiger ist als diese Logo-Diskussion.“ VfB-Trainer Alexander Zorniger bekräftigte, dass er es genauso sieht.

Zum Hintergrund: Die Boulevardzeitung hatte gemeinsam mit Ligasponsor Hermes die Aktion zugunsten der „Bild“-Flüchtlingshilfe initiiert. Am Wochenende sollten deshalb die Clubs der ersten und zweiten Liga statt des Emblems des Paketdienstes mit dem Logo der Goodwill-Aktion auflaufen. Nachdem Zweitligist FC St.Pauli als Erster von der Aktion Abstand nahm, um sich nicht von der umstrittenen Zeitung vereinnahmen zu lassen, entwickelte sich ein Kleinkrieg zwischen dem Club und Chefredakteur Kai Diekmann, der den Hamburgern unterstellte, kein Herz für Flüchtlinge zu haben. Daraufhin beschlossen sechs weitere Zweitligisten – der VfL Bochum, SC Freiburg, Union Berlin, der 1. FC Nürnberg, der 1. FC Kaiserslautern sowie der MSV Duisburg –, nur mit dem vertraglich fixierten Hermes-Logo anzutreten. Viele Fans – darunter auch welche des VfB – forderten ihre Clubs auf, diesen Beispielen zu folgen. Vergeblich.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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