90 Minuten Klartext

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „VfB im Dialog“ standen die VfB Vorstände Fans und Mitgliedern Rede und Antwort – die wichtigsten Statements zum Nachlesen.



Aus dem Publikum, durch den Moderator und aus den sozialen Netzwerken – am Donnerstag, 22. September, wurden die VfB Vorstände Stefan Heim, Jochen Röttgermann und Jan Schindelmeiser von vielen Seiten mit interessanten Fragen konfrontiert. Unbeantwortet sollte während des 90-Minuten-Talks im Rondell der Mercedes-Benz Arena keine einzige bleiben. Neben den ca. 50 Gästen vor Ort verfolgten mehr als 4.000 Menschen den Live-Stream auf Facebook, YouTube oder VfB TV. Die wichtigsten Statements zum Nachlesen:

Stefan Heim, Vorstand Finanzen, Verwaltung und Operations, über …

… die wirtschaftlichen Konsequenzen des Abstiegs:

„Der VfB erzielt aus seinem Kerngeschäft ohne Transfererlöse einen Jahresumsatz von ungefähr 100 Mio. Euro. In der zweiten Liga sind das nur noch 60 Mio. Euro – vierzig Prozent weniger. Das ist unsere Herausforderung. Um diesen Umsatzrückgang zu decken, muss man Transfererlöse erzielen. Aber es ging nicht nur darum, Lücken zu schließen. Das wichtigste war, in den Sport zu investieren, um wieder aufsteigen zu können.“

… Kostenreduzierungen:

„Wir haben jeden Stein im Verein umgedreht und zum Beispiel eine Liste mit knapp 100 Dienstleistern erstellt. Wir sind auf alle zugegangen und haben sie gebeten, dass auch sie ihren Beitrag zum Wiederaufstieg leisten. Mit überragendem Erfolg: Wir haben allein hier einen zweistelligen Millionenbetrag an Betriebskosten sparen können.“

… die geplanten Satzungsänderungen:

„Wir haben mit der ‚Vereins-Entwicklung VfB‘ einen einmaligen Prozess gemeinsam mit unseren Mitgliedern geschaffen. Die Handlungsempfehlungen der Mitglieder haben wir aufgenommen und nun in eine Satzung mit anderen sinnvollen Ergänzungen eingearbeitet, die bei einigen Mitgliedern kritisch gesehen werden. Unser gemeinsames Ziel ist es, einen basisdemokratischeren Verein mit Vereinsbeirat, Stimmrecht ab 16, Dialogveranstaltungen und Briefwahl zu schaffen.“

… Anträge zur Mitgliederversammlung:

„Uns liegt ein fristgerecht eingegangener Antrag eines Mitglieds vor, das beantragt, die Satzungsänderungen aufzuteilen. In die Änderungen, die von den Mitgliedern während der Vereins-Entwicklung erarbeitet wurden und in allen anderen. Diesen Antrag prüfen wir nun und versenden gegebenenfalls eine entsprechend ergänzte Tagesordnung. Fakt ist: Am 9. Oktober entscheiden allein die Mitglieder darüber.“


Jochen Röttgermann, Vorstand Marketing und Vertrieb, über …

… die Leistung der Partner und Fans:

„Für uns war es eine wichtige Komponente, die Erlöse stabil zu halten. Wir sind sehr früh auf unsere Partner zugegangen, um entsprechende Gespräche zu führen. Dort haben wir ein überragendes Feedback erhalten. Ein ganz besonderer Dank gilt auch den Fans: Was wir an Unterstützung erfahren haben, war wirklich überragend. Auch heute noch bekomme ich Gänsehaut, wenn ich ans letzte Auswärtsspiel mit gefühlt 20.000 VfB Fans auf dem „Betze“ zurückdenke.“

… den Präsidentschaftskandidaten Wolfgang Dietrich:

„Wir brauchen aus unserer Sicht eine Persönlichkeit mit einem hervorragenden Netzwerk, gleichzeitig aber auch einen erfahrenen und erfolgreichen Unternehmer. Jemanden, der die Führung von Organisationen beherrscht, Kante zeigen kann und sich auch in der Fußballbranche bestens auskennt. Wenn man diese Anforderungen übereinander legt, bleiben nur wenige Kandidaten übrig. Wir stehen voll hinter der Kandidatur von Wolfgang Dietrich und merken auf Veranstaltungen, dass dies auch für zahlreiche Mitglieder gilt.“

… das Online-Ticketing:

„Das wurde bereits im letzten Jahr angesprochen, da wir aufgrund einer Datenmigration erhebliche Probleme hatten, die uns sehr leidtun. In der Zwischenzeit konnten wir uns deutlich verbessern – wir sind zwar noch nicht sehr gut, haben aber eine ordentliche Performance, die das Tagesgeschäft gut abdeckt. Wir arbeiten hart daran, uns in Zukunft weiter zu verbessern.“

… eine mögliche Ausgliederung:

„Eine Ausgliederung ist bei der kommenden Mitgliederversammlung am 9. Oktober kein Thema. Aber wir sind uns im Vorstand einig, dass die Ausgliederung auch weiterhin die beste Möglichkeit ist, um die Wettbewerbsfähigkeit des VfB zu sichern und auszubauen.“


Jan Schindelmeiser, Vorstand Sport, über …

… seine Tätigkeit im Profifußball während der vergangenen Jahre:

„Bei meinen Tätigkeiten ging es um die Personalberatung im Spitzensport mit dem Schwerpunkt Fußball. Sprich: Menschen zu finden, die Führungspositionen in Top-Klubs übernehmen können. Darüber hinaus arbeitete ich unter anderem mit Trainern im Bereich Coaching und an der Beratung von Sponsoren, die beabsichtigen in den Profifußball zu gehen.“

… seine Entscheidung für den VfB:

„Es ist der Reiz, der sich aus der Situation ergibt. Der VfB hat eigentlich alles, was er braucht, um in Zukunft erfolgreich zu sein. Ich bin gefragt worden, diesen Club zusammen im Team neu zu gestalten. Das ist für mich eine unglaubliche Herausforderung. Ein weiterer wesentlicher Aspekt waren meine beiden Vorstandskollegen Stefan Heim und Jochen Röttgermann – ohne die beiden wäre ich heute nicht hier.“

… den ersten Kontakt zum VfB:

„Der Aufsichtsrat sprach mich an. Der Initiator war der Aufsichtsratsvorsitzende Martin Schäfer – er hat mich in seiner Funktion überzeugt, aber vor allen Dingen auch als Mensch. Schon nach dem ersten Gespräch hatte ich das Gefühl, dass wir vertrauensvoll zusammenarbeiten können.“

… die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat:

„Ich habe die Kritik in der Vergangenheit auch gehört und gelesen, aber kann es überhaupt nicht nachvollziehen. Die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat ist exzellent, sie mischen sich in keinster Weise in unser operatives Geschäft ein.“

Quelle: vfb.de


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