Bundesliga

Die Meriten des Misserfolgs



Trotz der Niederlage gegen den amtierenden Deutschen Meister kann der VfB viel Positives aus der Partie mitnehmen.

Auf das hochemotionale Erlebnis in der Mercedes-Benz Arena folgt die österliche Ruhe. Die Mannschaft von Bruno Labbadia traf sich an diesem Sonntag um 10.00 Uhr zum Auslaufen beziehungsweise zum Training für die nicht eingesetzten Spieler.

Beides bei Weitem nicht annähernd so intensiv wie die 1:2-Niederlage am Vortag gegen den aktuellen Deutschen Meister, der diesen Titel daher noch mindestens eine Woche tragen darf. Die Enttäuschung über den unverdienten Misserfolg war noch nicht gewichen, dennoch bleibt viel Positives aus den etwas mehr als 90 Minuten vom 27. Bundesliga-Spiel hängen.

Da wäre zum einen die Leistung der VfB Profis, aus der letztlich die Enttäuschung resultiert. Denn nur wer gut spielt, kann darüber enttäuscht sein, sich nicht belohnt zu haben. "Wir haben einen großen Kampf gegen eine gute Mannschaft gezeigt, doch leider ist es insgesamt etwas unglücklich gelaufen", sagte Vedad Ibisevic und war mit seiner Meinung nicht allein.

Julian Schieber: "Unentschieden wäre gerecht gewesen"

Schließlich hielt der VfB mit einem Champions-League-Viertelfinalisten mit und spielte teilweise sogar besser als die Borussia. Lob stinkt allerdings bekanntlich, wenn es der Adressat selbst ausspricht, daher soll an dieser Stelle der Dortmunder Julian Schieber zitiert werden: "Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen, der VfB hat das sehr gut gemacht."

Der BVB-Stürmer relativierte darüber hinaus, die teilweise einseitige Darstellung der Partie nach dem Abpfiff, in welcher der Mannschaft von Bruno Labbadia Überhärte attestiert wurde. "Es war ein unheimlich intensives Spiel mit Fouls auf beiden Seiten", sagte der Gast nämlich und Bruno Labbadia betonte: "Da muss ich meine Mannschaft auf alle Fälle schützen, das stimmt nicht."

Leider fielen derweil ein paar knifflige Schiedsrichter-Entscheidungen aber zu Ungunsten des VfB aus, weshalb auch der Referee am Ostersamstag ab und an im Mittelpunkt stand. Georg Niedermeier empfand seinen Platzverweis als strittig, resümierte nach dem Duschen aber schon wieder relativ gelassen: "Die Schiedsrichter versuchen genauso wie wir ein gutes Spiel zu machen. Mal gelingt das, mal eben nicht."

Dem VfB gelang das diesmal trotz der Niederlage, das lag auch an der tollen Unterstützung der Fans in der mit 60.000 Zuschauern ausverkaufen Mercedes-Benz Arena - und daraus resultiert der nächste positive Aspekt der Begegnung, in der zudem ersichtlich wurde, welch tollen Coup das Management in der Wintertransferperiode mit Alexandru Maxim landete: alle Besucher wurden bestens unterhalten, es machte großen Spaß im Stadion zu sein und an diesem Fußballerlebnis teilnehmen zu können.

Tolle Unterstützung der Fans

Der Applaus nach dem Abpfiff zeigte, dass die aufopferungsvolle Leistung der Mannschaft von Bruno Labbadia den Fans guttat, wobei diese Anerkennung wiederum dem Team guttat und Kraft für die kommenden Aufgaben wie das DFB-Pokal-Halbfinale gibt. "Es war wichtig, dass die Zuschauer gesehen haben, dass wir alles gegeben haben", sagte Christian Gentner und fügte an: "Die Unterstützung war top. Die Fans haben erkannt, dass wir alles aus uns rausgeholt haben und zum Schluss in Unterzahl einfach nicht mehr drin war."

Hier reiht sich der dritte positive Aspekt ein, denn aus diesem Spiel mit dieser "guten Mannschaftsleistung" kann der VfB "auf jeden Fall etwas mitnehmen", wie es Vedad Ibisevic ausdrückte. "Wenn wir wieder so aggressiv zu Werke gehen, dann bin ich auch für das Spiel in Hannover zuversichtlich", sagte indes Christian Gentner.

Diese Zuversicht sollte im Optimalfall in Zählbarem münden, denn auch den Beteiligten ist klar: "Wir haben uns zwar gut verkauft, das hilft aber leider nicht, weil wir am Ende mit null Punkten dastehen", wie der Vizekapitän resümierte. Dennoch bleibt auch in der Ruhe des Ostersonntags, an dem Raphael Holzhauser und Kevin Stöger beim VfB II im Einsatz sein werden, die Erkenntnis bestehen, dass dem VfB mit ähnlich leidenschaftlichen Leistungen in der Zukunft nicht bange sein muss.

Quelle: vfb.de


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