Historie

Eine schmerzvolle und trotzdem tolle Zeit

Vor 40 Jahren ist der VfB schon einmal in die Bundesliga aufgestiegen. Wir blicken mit einem der damaligen Protagonisten auf die Saison 1976/1977 zurück. Heute: Klaus-Dieter Jank



In der Saison 1976/1977 ist dem VfB schon einmal der Aufstieg in die Bundesliga gelungen. Gemeinsam mit den Protagonisten von damals erinnern wir uns an die Spielzeit vor 40 Jahren und stellen in dieser Saison bei jedem Heimspiel einen der Aufstiegshelden vor. Zwischen Weihnachten und Neujahr veröffentlichen wir auf www.vfb.de die Geschichten, die im bisherigen Saisonverlauf zu den Heimspielen in der stadion aktuell erschienen sind.

Im Grunde war die Aufstiegssaison für Klaus-Dieter Jank ja eine der schmerzvollsten in seiner Karriere. Monatelang plagte sich der damals 24-Jährige mit Beschwerden im Bauchbereich herum. Tagein, tagaus immer derselbe Schmerz. Er reduzierte das Training, er setzte zwischendurch gar für vier Spiele aus, doch die Beschwerden blieben. Der Grund: Klaus-Dieter Jank hatte zwei Löcher im Leistenbereich, weswegen er nach der Saison auch operiert wurde.

Allerdings erst nach der Saison. Denn eine weitere wochenlange Auszeit während der Saison war für ihn nicht infrage gekommen. Nicht in dieser Spielzeit, in der es für ihn doch so gut lief. In der er und der Verein mit dem Brustring Erfolg hatten und die tägliche Arbeit so viel Spaß machte. Kurzum: in der er sich mit dem VfB, dem großen Klub seiner Heimat, gerade wieder versöhnte. Denn ein Jahr zuvor war die Zeit beim VfB für Klaus- Dieter Jank alles andere als erfreulich gewesen. So unerfreulich sogar, dass er sich, nachdem er zu Saisonbeginn noch vier Spiele im Team von Trainer István Sztáni bestritten hatte, wegen Differenzen mit dem Coach für den Rest der Saison an Preußen Münster hatte ausleihen lassen. Doch dann übernahm beim VfB Jürgen Sundermann den Trainerposten – und holte Klaus-Dieter Jank zur Saison 1976/1977 zurück.

"Die schönste Zeit meiner Karriere"

„Ich weiß nicht, ob ich zum VfB zurückgekehrt wäre, wenn Jürgen Sundermann nicht Trainer geworden wäre“, erinnert sich Klaus-Dieter Jank, „aber ihm ist es gelungen, von Anfang an bei allen Spielern eine Begeisterung und einen riesigen Zusammenhalt zu entfachen. Die drei Jahre mit Jürgen Sundermann als Trainer war die schönste Zeit meiner Karriere.“ Und dabei auch noch eine richtig erfolgreiche. Erst der Aufstieg, in den folgenden Spielzeiten in der Bundesliga dann die Plätze vier und zwei. Und so gerät Klaus-Dieter Jank, der in der Aufstiegssaison 34 Spiele absolvierte und sechs Tore erzielte, auch 40 Jahre danach noch immer ins Schwärmen, wenn er sich an diese Spielzeit erinnert.

Er schwärmt von den Stürmern Hermann Ohlicher und Ottmar Hitzfeld, „die in heiklen Situationen ein Spiel entscheiden konnten“ und gemeinsam mit Abwehrroutinier Dragan Holcer die insgesamt junge Mannschaft als erfahrenes Trio anführten. Er schwärmt von Spielen wie jenem Heimspiel am achten Spieltag gegen Waldhof Mannheim, in dem der VfB bis zur 80. Minute noch 1:3 zurücklag, dann 4:3 gewann und daraus ein riesiges Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben zog. Und er erzählt stolz davon, wie auch er beim 2:2 gegen Aufstiegsfavorit Kickers Offenbach ein Tor erzielte. Die Aufstiegssaison war für Klaus- Dieter Jank die schmerzvollste seiner Karriere – und trotzdem „eine echt tolle Zeit“.

Das ist Klaus-Dieter Jank

Geburtsdatum: 23. November 1952
Geburtsort: Waiblingen
Vereine als Spieler: Spvgg Rommelshausen, Sportfreunde Esslingen, VfB Stuttgart, Preußen Münster, Werder Bremen, Stuttgarter Kickers, South China Athletic Association (Hongkong), Stade Laval (Frankreich)
Bundesligaspiele/-tore: 44/4
Bundesligaspiele/-tore für den VfB: 44/4
2. Bundesligaspiele/-tore: 100/10
2. Bundesligaspiele/-tore für den VfB: 38/6
Größte Erfolge: Meister 2. Bundesliga 1977 (mit dem VfB) und 1981 (mit Werder Bremen)

Quelle: vfb.de


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