Bundesliga
Stuttgarts OB Kuhn warnt vor Imageverlust bei VfB-AbstiegDer VfB Stuttgart – das sportliche Aushängeschild von Stadt und Region – schwebt in akuter Abstiegsgefahr. Der Schlussspurt in der Fußball-Bundesliga ist wichtig, denn zweitklassiger Sport in einer erstklassigen Wirtschaftsregion ist ein Problem – in vielerlei Hinsicht.
Enttäuscht: VfB-Profi Martin Harnik nach der 2:6-Pleite in Bremen
Dem VfB Stuttgart droht nach der 2:6-Niederlage beim SV Werder Bremen der Bundesliga-Abstieg. Und nicht nur Oberbürgermeister Fritz Kuhn drückt die Daumen für den Klassenverbleib. Führende Vertreter aus Stadt und Region fürchten die Schwächung eines wertvollen Werbeträgers. „Es wäre herb, wenn der VfB nicht mehr in der Bundesliga spielen würde“, sagte Kuhn, „er ist ein Imageträger der Stadt. Es sind aber noch sechs Punkte zu holen.“
Heimspiele kurbeln den Tourismus an
Stuttgarts Touristikchef Armin Dellnitz sieht den Markenbotschafter der Stadt bei einem Abstieg geschwächt. „Bei den Heimspielen ist die Stadt voll. Es kommen viele Übernachtungs- und Tagesgäste, die nicht nur eine besondere Atmosphäre schaffen, sondern auch Geld ausgeben.“ Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart, fürchtet Nachteile bei der Gewinnung von Fachkräften für die Wirtschaft.
Der Steuerzahler bliebe vom Abstieg des Fußball-Bundesligisten zumindest in den ersten ein, zwei Jahren unberührt. Die vom VfB und der Stadt Stuttgart geführte Stadiongesellschaft könnte die für den 60 Millionen Euro teuren Umbau der Mercedes-Benz-Arena gewährten städtischen Kredite zunächst stemmen. Sollte ein rascher Wiederaufstieg nicht gelingen, müsste über die Höhe der Tilgungsraten neu verhandelt werden. Bisher überweist der VfB jährlich 5,2 Millionen Euro an die Stadt.
Der Abstieg würde ein dickes Loch in den VfB-Etat reißen
Der VfB zahlt jährlich Steuern in Höhe von rund 50 Millionen Euro. Ein Abstieg würde im VfB-Etat (rund 100 Millionen Euro) ein Loch von mindestens 35 Millionen Euro reißen. Der Lizenzspieleretat müsste von jetzt 43 Millionen auf maximal 25 Millionen Euro heruntergefahren werden.
Quelle: Stuttgarter Nachrichten