2. Liga
Der VfB Stuttgart spielt seine Klasse aus
Der VfB Stuttgart ist wieder in der Spur. Drei Punkte gegen den Karlsruher SC sind doppelt schön – und bringen den VfB Stuttgart auch in der Tabelle entscheidend voran.
Die Spieler des VfB Stuttgart feiern den Sieg gegen Karlsruhe.
Die Bäume im Karlsruher Wildpark präsentierten sich in den schönsten Herbstfarben, während über dem Stadion kein Wölkchen zu entdecken war. Die Kulisse passte also zu einemsportlich gelungenen Fußball-Nachmittag für den Cheftrainer Hannes Wolfund all diejenigen, denen die Rückkehr der Stuttgarter in die erste Liga am Herzen liegt. Braunschweig, Berlin und Heidenheim – drei Clubs aus der unmittelbaren Konkurrenz des VfB an der Tabellenspitze des Bundesliga-Unterhauses haben verloren. Für die Cannstatter darf dagegen nach dem 56. Baden-Württemberg-Derby ein Dreier notiert werden.
Damit rückt der Club drei Punkte hinter Spitzenreiter Braunschweig auf Platz zwei vor. Schließlich hatten die Torschützen Takuma Asano (10.), Simon Terodde (46.) und Alexandru Maxim (86.) bei einem Gegentreffer durch Moritz Stoppelkamp (51.) für einen wackeligen, aber verdienten 3:1 (1:0)-Sieg beim Karlsruher SC gesorgt.
„Wir wussten, dass es ein intensives Spiel wird und wir sind daher froh, allem Stand gehalten zu haben“, resümierte Hannes Wolf, dessen Elf vor dem Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld immer besser harmoniert. Zehn Punkte aus fünf Spielen lautet die Bilanz unter Wolf, der aber trotz Platz zwei sagt: „Ich hänge mir jetzt nicht die Tabelle übers Bett.“
In seiner Startformation hatte der Trainer („Die Tür ist für jeden offen“) überraschend einen Spieler präsentiert, der von vielen bereits in die Schublade „Fehleinkauf“ gesteckt worden war. Der Pole Marcin Kaminski debütierte aber nicht auf seiner angestammten Position als Innenverteidiger. Der Defensivmann gab vielmehr im 4-1-4-1-System des VfB den Staubsauger vor der Abwehr und machte seine Sache ordentlich.
Die Offensivabteilung macht Ernst
Gerade mal zehn Minuten waren gespielt, als die KSC-Profis schon die Köpfe hängen ließen. Die technisch beschlagene Offensivabteilung aus Stuttgart hatte Ernst gemacht. Beim Direktpasspiel der Roten ging es einfach zu schnell für die Verteidigung der Hausherren: Takuma Asano schloss gekonnt ab zur 1:0-Führung. Asano durfte sich sein erstes Pflichtspieltor gut schreiben, und der VfB hatte einen glänzenden Start hingelegt.
Das gab zunächst Sicherheit für Gäste, deren Hintermannschaft aber stets für einen Schnitzer gut ist. Der KSC allerdings kam vor der Pause lediglich zu einem gefährlichen Distanzschuss. Nach dem Wechsel erwies sich der VfB dann erneut als hellwach – und erhöhte umgehend auf 2:0 (46.). Nach einer Flanke von Emiliano Insua köpfte der eingewechselte Simon Terodde wuchtig ein.
Es hätte für den VfB also eine gemütliche zweite Hälfte geben können – hätte wenig später nicht Emiliano Insua eine unglückliche Figur abgegeben. Nach einer Flanke bekam der Argentinier den Ball an die Hand. Der Schiedsrichter Sascha Stegemann zeigte sofort auf den Punkt, ehe Moritz Stoppelkamp den Strafstoß verwandelte (51.). Plötzlich war auch vonseiten der KSC-Fans wieder Stimmung in der Bude.
Der VfB war nun leicht verunsichert, was auch Sportvorstand Jan Schindelmeiser hinterher bemängelte. „Uns gelingt es noch nicht, über 90 Minuten die Spannung und Konzentration hochzuhalten.“ Dennoch kam der KSC nach dem Anschlusstreffer zum 1:2 zu keiner nennenswerten Torgelegenheit mehr, wofür Trainer Tomas Oral folgende Erklärung hatte: „Von der individuellen Klasse besteht einfach ein großer Unterschied zwischen beiden Clubs.“
Der VfB war dem 3:1 schließlich näher als der KSC dem Ausgleich. Zunächst traf Christian Gentner die Latte, dann erlöste Alexandru Maxim die VfB-Fans mit dem 3:1. „Ein Derbysieg gibt zwar auch nur drei Punkte – aber es war schon ein besonderes Spiel“, resümierte Terodde: „Es ist super, dass wir den Fans und der ganzen Stadt eine Freude bereiten konnten.“
Quelle: Stuttgarter Zeitung