Wann geht Mäuser – und wer folgt ihm nach? Dieter Hundt war im Ausland. An diesem Mittwoch sitzt der Aufsichtsratsvorsitzende des VfB Stuttgart wieder hinter seinem Schreibtisch in Uhingen. Dort hat er eine knifflige Aufgabe zu lösen: die P-Frage. Wie kann sich der Aufsichtsrat von Präsident Gerd Mäuser verabschieden, ohne den Club ins Chaos zu stürzen? Alles deutet darauf hin, dass Hundt und seine Mitstreiter in den nächsten Tagen die frühzeitige Trennung von dem ehemaligen Porsche-Manager bekanntgeben, der sich bei Fans, Sponsoren und den eigenen Mitarbeitern nach Kräften unbeliebt machte. Doch wie geht es danach weiter? Was lässt die Vereinssatzung zu? Ist ein Interimspräsident zulässig, wenn er von den Mitgliedern nicht gewählt wurde? Ist es sinnvoll, Mäuser bis zur Mitgliederversammlung am 22. Juli im Amt zu halten? Wie steht es mit seinem Anspruch auf eine Abfindung? Er ist bis 2015 gewählt.
In den vergangenen Tagen steckten die Hausjuristen die Köpfe zusammen. Ende offen. Unklar bleibt auch, wann weißer Rauch aus den Allgaier-Werken aufsteigt und wer neuer Präsident werden soll. Und wer schlägt den oder die Kandidaten der Mitgliederversammlung vor? Braucht es eine konzertierte Aktion aller Gremien unter Einbeziehung der Mitglieder, um ohne Grabenkämpfe einen neuen Chef zu küren? Schon jetzt sind etliche Anträge auf Satzungsänderung in Arbeit – mit ähnlichen Zielen: mehr Transparenz, mehr Demokratie, mehr Mitbestimmung für die Mitglieder.
Südwestbank-Chef Wolfgang Kuhn weiter gehandelt
Klar ist: Ex-Präsident Erwin Staudt wäre bereit, dem VfB zu helfen. Nicht als Interimspräsident, gerne aber als Chef des Aufsichtsrats, wenn Dieter Hundt 2014 nicht mehr antritt. Prominente Wirtschaftsführer aus der Region, die den Verein schon jetzt finanziell unterstützen, stehen nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten an seiner Seite. Als potenzieller Präsident wird weiter Südwestbank-Chef Wolfgang Kuhn gehandelt. Ein ehemaliger VfB-Profi wie etwa Karl Allgöwer oder Hermann Ohlicher soll ihm als Vorstandsmitglied beratend zur Seite stehen.
Quelle: Stuttgarter Nachrichten