Schindelmeiser über Großkreutz-Rauswurf

VfB-Sportchef bekam Anrufe von besorgten Eltern

Zwei Wochen nach der Entlassung von Kevin Großkreutz hat sich VfB-Sportchef Jan Schindelmeiser in einem Interview zu den Hintergründen der Trennung geäußert. Der Wechsel von Timo Werner zu Leipzig kommt auch zur Sprache.

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Kevin Großkreutz (rechts) und Jan Schindelmeiser am Tag, als die Trennung verkündet wurde.

Turbulente Wochen liegen hinter dem VfB Stuttgart. Nach fünf siegreichen Spielen zum Rückrunden-Auftakt sorgte die Prügel-Affäre um Kevin Großkreutz für mächtig Wirbel.

Nun hat sich VfB-Sportchef Jan Schindelmeiser erstmals näher zu den Hintergründen der Entlassung des 28-Jährigen, der nun wieder mit dem BVB in Verbindung gebracht wird, geäußert.

In einem Interview mit der „Bild“ erzählt Schindelmeiser, dass den Verantwortlichen nichts anderes übrig blieb, als Großkreutz zu feuern. „Es gab Dinge, die uns keinen Spielraum gegeben haben. Und damit meine ich nicht das nächtliche Zusammentreffen mit den Gewalttätern. Am Ende haben wir zusammen mit Kevin und seinem Berater eine gemeinsame Entscheidung getroffen.“

Dass bei den nächtlichen Streifzügen durch Stuttgart auch U17-Spieler dabei waren, zog ebenfalls weite Kreise. Es habe einige Anrufe von Eltern gegeben, so Schindelmeiser. „Die wollten sich aber nicht beschweren, sie waren einfach besorgt. Sie haben mich gefragt: Was ist da los, was passiert da bei euch? Das mussten wir erklären und konnten dies auch. Wichtig war, dass die Menschen gespürt haben, dass wir mit diesem Thema sehr verantwortlich, sehr gewissenhaft umgehen.“

Dass die Großkreutz-Affäre nun negative Folgen für die Jugendarbeit und den Kampf um Talente haben könnte, verneint der Sportvorstand. „Die Eltern fühlten und fühlen ihre Kinder gut bei uns aufgehoben – und das wird auch so bleiben.“

Schindelmeiser über Werner-Wechsel nach Leipzig

Auf den Verkauf des Sturm-Talents Timo Werner angesprochen, erklärt der 53-Jährige, dass dies vor seiner Zeit beim VfB geschah, generell gelte aber: „Es ist schon sehr schwierig, einen Spieler zu halten, der weg und weiter Bundesliga spielen will – und dann bei dem neuen Verein auch noch weitaus mehr verdienen kann. Wenn neben dem Wechselwunsch des Spielers dann auch noch der Verein die Ablöse braucht, um die 2. Liga zu stemmen, kann man zu diesem Transfer wahrscheinlich gar nicht mehr Nein sagen.“

Überrascht sei Schindelmeiser nicht von Werners guten Leistungen bei RB Leipzig. Was ihn allerdings traurig macht, ist die Tatsache, dass „man einen Timo Werner in der vergangenen Saison nicht so einsetzen konnte, dass er beim VfB stärker zur Wirkung kommt.“

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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