Bundesliga

Saisonstart mit Tücken für den VfB Stuttgart



Wolfsburg – schon wieder Wolfsburg. „Der VfL hätte ja gleich da bleiben können“, sagt VfB-Manager Fredi Bobic und lacht. Das letzte Spiel der vergangenen Saison, es ist auch das erste der neuen – der VfB empfängt das Team von Felix Magath in der Mercedes-Benz-Arena. Am 5. Mai gab es nach einem 0:2-Rückstand noch einen 3:2-Sieg, die Fans waren begeistert, der VfB sicherte sich so Platz sechs. Jetzt soll gegen die Wölfe der Grundstein für eine erfolgreiche Saison gelegt werden. „Uns war wichtig, dass wir mit einem Heimspiel starten“, sagt Fredi Bobic und verteilt noch einen kleinen Seitenhieb in Richtung des VfL und des finanzstarken Sponsors VW: „Sportlich ist das ein Duell auf Augenhöhe – finanziell nicht.“ Der VfB muss sparen und einen Transferüberschuss von zehn Millionen Euro erwirtschaften – in Wolfsburg sitzt das Geld um einiges lockerer.

Doch auch sportlich könnten die Wölfe am ersten Spieltag (25. oder 26. August) leicht im Vorteil sein. Denn im Vergleich zum VfB wird Wolfsburg ausgeruht in die Saison starten können. Das Team von Trainer Bruno Labbadia wird vor dem Liga-Start schon das Qualifikationshinspiel für die Europa-Liga in den Knochen haben, das am Donnerstag vor dem ersten Spieltag stattfindet. Die alte Weisheit, das alte Vorhaben, zum Liga-Auftakt voll da sein zu müssen, verschiebt sich für den VfB irgendwie nach vorne – zumal am Wochenende vor dem Bundesliga-Auftakt noch die erste DFB-Pokal-Runde mit dem Auswärtsspiel beim Verbandsligisten FV Falkensee-Finkenkrug ansteht. In der Woche davor wiederum steigen obendrein noch Länderspiele, weshalb Trainer Bruno Labbadia da nur mit einem Rumpfteam ­trainieren kann.

Geordneter Trainingsbetrieb wird aufgrund der vielen Termine kaum noch möglich sein

Im Klartext: Schon vor dem ersten Bundesligaspieltag wird der VfB eine englische Woche und Länderspieltermine in den Knochen haben. Ein geordneter Trainingsbetrieb wird aufgrund der vielen Termine kaum noch möglich sein. Bruno Labbadia muss also schon etwas früher fertig sein mit der taktischen Feinabstimmung.

Es ist ein Saisonstart mit Tücken – zumal die Roten schon am zweiten Bundesligaspieltag zum FC Bayern München reisen müssen. Früher gab es da ja noch das ungeschriebene Gesetz, dass es von Vorteil ist, nach einem großen Turnier wie einer EM früh in der Saison auf den Rekordmeister zu treffen. Bayern hat viele Nationalspieler, die nach einem Großereignis Zeit brauchen, um sich wieder im Liga-Alltag zurechtzufinden. Solche Gedanken wischt Fredi Bobic jetzt aber schnell beiseite. „Vor zwei Jahren, nach der WM in Südafrika, mag das noch so gewesen sein – jetzt ist die Pause zwischen der EM und dem ersten Spieltag aber viel länger, das wollten die Bayern auch so“, sagte der VfB-Manager. „Dass wir früh gegen sie spielen, ist sicher kein Vorteil mehr für uns.“

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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