Einzelkritik zum Spiel VfB gegen Augsburg

Gomez effizient, Badstuber ein Turm

Mario Gomez glänzt als Torschütze – und die Abwehr um den starken Benjamin Pavard hält den Laden hinten dicht. Der VfB feiert den ersten Auswärtssieg der Saison – und wir haben die Einzelkritik der Spieler.

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VfB-Kapitän Christian Gentner nach dem Sieg gegen Augsburg.

Eene, meene, miste – es rappelt in der Puppenkiste! Der VfB Stuttgart feiert beim 1:0 (1:0)-Erfolg in Augsburg den ersten Auswärtssieg der Saison. Mario Gomez beweist abermals seinen Torriecher und erzielt in der 26. Minute im Anschluss an einen Freistoß von Erik Thommy das 1:0 für den Aufsteiger. Der VfB holt den zweiten Dreier hintereinander – und setzt sich damit ein wenig von den Abstiegsrängen ab.

In unserer Einzelkritik bewerten wir die Leistung der Spieler des VfB Stuttgart. Auf eine Bewertung von Berkay Özcan und Marcin Kaminski wird verzichtet, da diese erst zum Spielende eingewechselt wurden.

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Ron-Robert Zieler (Note 3): Anders als einige seiner Vorgänger genießt der aktuelle VfB-Torhüter das Privileg, hinter einer speziell in Augsburg sicheren Abwehr zu spielen. Übermäßig gefordert wurde Ron-Robert Zieler daher nicht. Die zwei, drei Schüsschen des FCA waren eine sichere Beute des Weltmeisters

Timo Baumgartl (2): Der Blondschopf ist ein klarer Profiteur der Systemumstellung. In der Viererkette fühlt sich Baumgartl sichtbar wohler und zeigt ansteigende Form. Der U21-Nationalspieler ist unter anderem mutiger im Spielaufbau.

Benjamin Pavard (2): Die Generation Jürgen Kohler hatte ihre Erfolgszeit. Doch wer sehen will, wie ein Innenverteidiger moderner Prägung spielt, der schaue zu bei Benjamin Pavard. Mit Übersicht, Technik und der nötigen Robustheit hat der Franzose Holger Bastuber als Abwehrchef abgelöst..

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Andreas Beck (4): Der Rechtsverteidiger spielte zu viele Bälle nach Santa-Nirgendwo. Dabei wäre ein starker Andreas Beck so wichtig im 4-4-2-System des Tayfun Korkut, da es auf seiner Position keine gelernte Backup-Lösung im VfB-Kader gibt. Immerhin: Hinten stand Beck weitgehend stabil.

Emiliano Insua (4): Der Argentinier erledigt Grundlegendes routiniert. Aber wo blieben Insuas Momente mit Leidenschaft, Esprit und Spielwitz? Von einem Spieler, der mit einer WM-Nominierung liebäugelt, darf man unter anderem mehr Flanken erwarten. Insua vergibt in der Nachspielzeit die Riesenchance zum 2:0.

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Santiago Ascacibar (2): Beherzt wie immer warf sich der Argentinier im defensiven Mittelfeld in die Zweikämpfe. Anders als in der Hinrunde lässt er sich aber nicht mehr so leicht zu Gelben Karten verleiten. Mit Holger Badstuber als neuen Nebenmann auf der Sechs agierte Aascacibar offenensiver, ohne die großen Impulse nach vorne zu setzen.

Holger Badstuber (2): Der Münchner stellte sich bei seinem Comeback in der Startelf engagiert in den Dienst der Mannschaft. Die Sechserposition ist gewiss nicht Badstubers Stammrevier. Doch mit seiner Erfahrung wusste der 28-Jährige auch hier zu überzeugen. In der Schlussphase war Badstuber der Turm in der Schlacht.

Christian Gentner (2): Unter Tayfun Korkut agiert der Kapitän deutlich offensiver. Was seinem Spiel insgesamt entgegenkommt. In Augsburg war Gentner im Mittelfeld für die rechte Seite zuständig. Für das Spiel nach vorne nimmt er als Anspielstation und Ballverteiler eine Schlüsselstelle ein.

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Erik Thommy (3): In der Hinrunde noch in Diensten der Augsburger, war Erik Thommy bei seiner Rückkehr entsprechend motiviert. Teils übermotiviert, wenn er im Dribbling glaubte es mit zwei oder drei Gegenspielern auf einmal aufnehmen zu müssen. Unterm Strich aber eine Belebung für das Stuttgarter Offensivspiel. Auch seine Standards haben Hand und Fuß.

Daniel Ginczek (3): Der erneut als zweite Sturmspitze aufgebotene Ginczek kam anders als Gomez kaum zu Abschlüssen. Auch weil er weniger zentral agierte. Die eine oder andere brauchbare Vorlage war aber dabei. So wie in der 65. Minute, als er Gomez die 2:0-Führung auf dem Silbertablett servierte, dieser aber vergab.

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Mario Gomez (3): Drehung – Schuss – Tor! Mario Gomez fackelte beim 1:0 nicht lange, eben so, wie er sich schon vor über zehn Jahren in die Herzen der VfB-Fans gespielt hatte. Beim Augsburger Anhang war er an diesem Nachmittag der Buhmann, weil er häufig am Boden lag. Nach den Beleidigungen aus der Kurve war ihm sein Tor sicher Genugtuung.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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