Bundesliga

"Wir werden nicht von unserem Plan abrücken"



Nach dem Auftritt beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München geht der VfB Cheftrainer Bruno Labbadia sehr kritisch mit der Niederlage um.

Im Profifußball sind manchmal Millimeter entscheidend, besonders im Passspiel in der Offensive, wenn der Gegner die Räume eng macht, kleinste Fehler einen Ballverlust bedeuten. Bruno Labbadia stimmt seine Mannschaft seit seiner Amtszeit beim VfB darauf ein, denn er fordert von seinen Profis, die Kontrolle zu halten, beim Ballbesitz zu agieren.

"In der Spielanlage und bei Ballbesitz haben wir uns enorm verbessert, bis auf das Spiel am Sonntag", sagte der VfB Cheftrainer nach dem ersten Training in dieser Woche und ergänzte: "Man vergisst aber, was für ein intensiver Prozess das ist." Weil er von dieser Strategie überzeugt ist, die Mannschaft besonders in der Rückrunde der vergangenen Saison sowie auch in der Vorbereitung und in den vier Pflichtspielen bis zum Auftritt bei Bayern München das Geforderte und Einstudierte gut umsetzte, fängt der 46-Jährige jetzt nicht an zu zweifeln.

"Wir werden nicht von unserem Plan abrücken, weil wir ein schlechtes Spiel gezeigt haben", sagte der ehemalige Profispieler.

Die Ballverluste zerstören die Ordnung

Aber solche "Fahrlässigkeiten" wie in München habe er nicht erwartet, zumal der Glaube des Teams an sich selbst in den ersten 25 Minuten spürbar war.

"Danach haben wir unseren Plan nicht mehr umgesetzt, nicht weil wir es nicht können, sondern wegen den vielen Fehlern", sagte Bruno Labbadia, der ein Freund von "Ordnung" ist, die "solche Ballverluste aber unmöglich machen".

Die Aufarbeitung ist unterdessen doppelt schwierig: die Fehler waren einerseits keine organisatorischen, sondern einfache, individuelle, die daher schwer anzugehen sind. Andererseits flogen zwölf Profis bereits am Folgetag der Partie beim deutschen Rekordmeister zu ihren Nationalteams in die Welt hinaus.

"Das ist schade, weil man so ein Spiel natürlich schnell analysieren und abhaken will", sagte der VfB Cheftrainer. Die Idee ist daher, das Geschehene mit den Betroffenen, die anwesend sind, einzeln zu besprechen.

Am Limit arbeiten

Denn, da ist sich Bruno Labbadia sicher: "Der FC Bayern ist zwar eine Nummer zu groß, aber ohne unsere Fehler hätten wir vielleicht mithalten können." So war der Auftritt in München nach vier guten Pflichtspielen und einem ordentlichen Beginn jedoch "eine Stunde katastrophal". Der ehemalige Stürmer habe aber bereits "schwere Momente" beim VfB durchlebt, aus denen das Team rausgekommen sei – und das werde auch jetzt wieder gelingen.

"Wir gehen mit der Niederlage sehr kritisch um", sagte Bruno Labbadia weiter, "und wir wissen auch, wie wir weitermachen müssen: immer am Limit arbeiten – und das können wir auch." Eine hohe Intensität soll daher die aktuelle Trainingswoche haben, mit zwei Übungseinheiten pro Tag und einer darauffolgenden Erholungsphase am freien Wochenende. Derweil absolvierte Tim Hoogland wegen seiner Knieprobleme an diesem Dienstag noch Einzeltraining, arbeitete Zdravko Kuzmanovic nach seinem Muskelfaserriss mit Einheiten in der Reha-Welt an seinem Comeback, war Daniel Didavi weiter im Aufbautraining und Cacau wegen seines Infekts noch nicht dabei.

In der kommenden Woche wird der Trainingsrhythmus dann wieder normal sein, um auf die Düsseldorf-Partie hinzuarbeiten. Die Nationalspieler werden dazu stoßen, Shinji Okazaki, Gotoku Sakai und Maza aber erst in der Abschlusseinheit am Freitag. Dass sie und die anderen Auswahlspieler des VfB seit dem DFB-Pokal und noch bis in den Dezember hinein fast nur englische Wochen durchleben, erfreut Bruno Labbadia natürlich nicht.

"Besonders die Tage bis zum nächsten Bundesliga-Spiel hätten einigen gut getan", sagte der VfB Trainer, meinte damit Profis wie Gotoku Sakai, die im Nationaldress vielleicht gar nicht zum Einsatz kommen und dann nur die etwas reduzierten Trainingseinheiten mit den Landesauswahlen absolvieren. Denn da fehle dann die Intensität – und damit auch der eventuell entscheidende Millimeter beim Passspiel.

Quelle: vfb.de


Mummi [Linked Image]