Training zwei Tage nichtöffentlich

VfB-Fans müssen draußen bleiben



Am Absperrzaun hängt ein Schild mit dem durchgestrichenen Konterfrei eines Hundes. Tiere haben keinen Zutritt zu den VfB-Trainingsplätzen – die Fans müssen in diesen Tagen auch draußen bleiben. Am Mittwoch und an diesem Donnerstag macht der Club aus Cannstatt die Pforten dicht. Nichtöffentliches Training steht auf dem Plan. Die nächste öffentliche Übungseinheit findet am Freitag statt.

Der Plan verwundert angesichts der Tatsache, dass erst in acht Tagen das nächste Pflichtspiel bei Hertha BSC ansteht (13. September, 20.30 Uhr) und zehn Nationalspieler des VfB auf Reisen sind. Das große Einstudieren scheint also gar nicht möglich – dennoch dürfen die Fans ihren Idolen nicht zuschauen. „Am Dienstag hatten wir 300 Fans beim Training, der neue Coach Thomas Schneider möchte nun mannschaftstaktische Dinge in Ruhe einstudieren“, sagt ein VfB-Sprecher. Immerhin – der Verein macht es auf seiner Internetseite publik, wenn Trainingseinheiten nicht öffentlich sind. Dennoch gibt es immer Anhänger, die davon nichts mitbekommen und eine weite Anreise in Kauf nehmen. Evelyn Maier (20) und ihr Vater Hans-Georg (63), Dauerkartenbesitzer in der Cannstatter Kurve aus Albstadt, wollten die Arbeit des neuen Trainers Thomas Schneider begutachten – nun standen sie vor verschlossenen Türen.

Andere Bundesligavereine sind im Umgang mit ihren Anhängern großzügiger

„Das ist schade“, sagt Evelyn Maier, „aber in der heutigen Zeit ist es wohl so, dass man nicht immer öffentlich trainieren kann – wenn der VfB in Berlin drei Punkte holt, hat Thomas Schneider alles richtig gemacht. Ich hoffe aber, dass wir die Mannschaft künftig wieder öfters zu sehen bekommen.“

Dazu gibt es Anlass zur Hoffnung. „Es muss künftig nicht zwingend so sein, dass wir an mehreren Tagen in der Woche nicht­öffentliche Einheiten abhalten“, sagt der VfB-Sprecher. In der Regel wird der Club aus Cannstatt am Tag vor einem Pflichtspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren – an welchen anderen Tagen der VfB die Fans aussperrt, ist offen.

Andere Bundesligavereine sind im Umgang mit ihren Anhängern großzügiger – der HSV etwa trainiert fast nie nichtöffentlich. Selbst beim Abschlusstraining können Fans zuschauen, nur die Trainingszeit wird dann nicht vorab veröffentlicht. Der SC Freiburg hält es so, dass er maximal zweimal pro Woche die Anhänger aussperrt – das aber auch nur, weil Chefcoach Christian Streich die latente Angst vor Spionen kommender Gegner plagt. Und der FC Schalke, bei dem ein größerer Fan-Andrang als beim VfB herrscht, trainiert in der Regel immer öffentlich – auch am Tag vor einer Bundesligapartie.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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