2. Liga

Gegnerserie: "Der bodenständige Traditionsclub"

Der SV Sandhausen hat sich in der 2. Bundesliga etabliert. Gegen den VfB sorgten die Sandhäuser vor 21 Jahren für eine Pokal-Überraschung.



www.vfb.de stellt die VfB Gegner der Saison 2016/2017 vor. Im zwölften Teil geht es um den SV Sandhausen:

Das bisher einzige Pflichtspiel-Duell des VfB mit dem SV Sandhausen hatte deutlich Überlänge und endete schmerzlich für die Jungs aus Cannstatt. Im August 1995 reiste die Wasenelf in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals zum Aufsteiger in die Regionalliga (damals dritthöchste Spielklasse) nach Sandhausen. Die Rollenverteilung war also eindeutig: Der VfB der Favorit, das Team aus der knapp 14.500-Einwohner zählenden Gemeinde der Außenseiter.

Zwischen den damals ungleichen Teams entwickelte sich ein klassischer Pokalkampf. Bereits in der achten Minute sah Frank Verlaat wegen eines Foulspiels die rote Karte. Das Team des damaligen Trainers Rolf Fringer ging dennoch im Laufe der Partie zwei Mal in Führung (1:0, 2:1) und schien seiner Favoritenrolle, wenn auch knapp, nachzukommen – bis zur 87. Minute. Nachdem Sandhausens Libero Knut Hahn in der 74. Minute noch einen Elfmeter verschossen hatte, glich die Mannschaft aus dem Rhein-Neckar-Kreis durch Slavisa Staletovic doch noch kurz vor Ende der regulären Spielzeit erneut aus.

Einer torlosen Verlängerung folgte dann ein Elfmeterschießen, das wohl den Protagonisten dieses Tages noch lange in Erinnerung geblieben ist. Erst nach 26 ausgeführten Elfmetern fiel die Entscheidung – zu Gunsten des SV Sandhausen. Der damalige VfB Profi Hendrik Herzog setzte seinen Schuss an den linken Pfosten. Das war die Entscheidung. Kein Elfmeterschießen dauerte in der bisherigen Geschichte des DFB-Pokals länger.

Wechsel auf der Trainerposition

In der kommenden Saison treffen die beiden Clubs wieder aufeinander – bereits jetzt steht fest, dass in diesen Zweitliga-Duellen die Entscheidung jeweils nach 90 Minuten fallen und die Rollenverteilung nicht mehr so deutlich sein wird wie vor 21 Jahren. Der SV Sandhausen hat sich mittlerweile in der 2. Bundesliga etabilert.

Als Meister der 3. Liga stieg Sandhausen 2012 erstmals in diese 1974 gegründete Liga auf. Das Premierenjahr verlief dann aber ernüchternd. Mit sechs Siegen, acht Unentschieden und 20 Niederlagen landete der damalige Aufsteiger auf dem vorletzten Platz. Der sportliche Abstieg war somit besiegelt. Die Sandhäuser profitierten jedoch einerseits vom Lizenzentzug des besser platzierten Ligakonkurrenten MSV Duisburg und andererseits davon, dass sich die SG Dynamo Dresden bereits vor der Entscheidung gegen die Duisburger als 16. der 2. Bundesliga in der Relegation gegen den VfL Osnabrück durchsetzte.

So trat die Elf aus der Hopfengemeinde auch in der darauffolgenden Saison in der 2. Bundesliga an, der sie bis heute angehört. In den vergangenen drei Spielzeiten führte der seit 2013 in Sandhausen tätige Trainer Alois Schwartz die Mannschaft ins gesicherte Mittelfeld. Der Coach war dank seiner guten Arbeit zunehmend bei der Konkurrenz begehrt und wechselte schließlich in diesem Sommer zum 1. FC Nürnberg. Als Nachfolger ist nun Kenan Kocak (zuvor SV Waldhof Mannheim) angetreten, um mit dem selbsternannten „bodenständigen Traditionsclub“ erneut eine gute Rolle in der 2. Bundesliga zu spielen. Zu was das Team aus Sandhausen in der Lage ist, hat der VfB bereits 1995 erfahren und wird es daher sicherlich nicht unterschätzen.

Quelle: vfb.de


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