Bundesliga

Zwei Spieler stechen heraus

Der VfB Stuttgart holt im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim 1899 drei Punkte. Im Spiel gegen die Elf um Trainer Julian Nagelsmann präsentiert sich die VfB-Elf mit deutlichen Leistungsschwankungen. Unsere Einzelkritik.

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Die Mannschaftskollegen feiern die Gewinner der Partie: Mario Gomez (Mitte) und Christian Gentner (Zweiter von rechts).

Wieder drei Punkte. Der VfB Stuttgart hat mit 2:0 glücklich gegen 1899 Hoffenheim gewonnen. Dabei agierte der Fußball-Bundesligist längere Zeit in Unterzahl, da Santiago Ascacibar die Gelb-Rote Karte. Doch Die VfB-Spieler in der Einzelkritik.

1899 Hoffenheim hat durch die unerwartete Niederlage im Landesderby gegen den VfB Stuttgart seinen Vorsprung im Kampf um die Champions League eingebüßt. Durch das 0:2 (0:1) am Samstag geht die TSG punktgleich mit Bayer Leverkusen in den 34. Spieltag der Fußball-Bundesliga, ist dank der knapp besseren Tordifferenz aber weiterhin auf Rang vier der Tabelle. Mario Gomez schoss den VfB Stuttgart mit seinen beiden ersten Heimtreffern (25./74 Minute) seit der Rückkehr im Winter zwar zum zehnten Heimsieg der Saison, bleibt mit dem VfB vor der letzten Partie beim FC Bayern München aber außerhalb der Europapokalplätze.

Defensiv solide und offensiv effektiv

Die Schwaben zeigten vor 58 312 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena erneut eine defensiv solide und offensiv effektive Vorstellung. Hoffenheim dagegen musste nach zuvor neun Spielen ohne Niederlage einen unangenehmen Dämpfer hinnehmen und nun am letzten Spieltag gegen Borussia Dortmund die erstmalige direkte Qualifikation für die Königsklasse angehen.

Auch eine Gelb-Rote Karte für Stuttgarts Santiago Ascacíbar in der 66. Minute half 1899 nicht. Der Argentinier fehlt dem VfB am 34. Spieltag ebenso wie Dennis Aogo nach seiner fünften Gelben Karte.

Stuttgart begann zwar zum dritten Mal mit der gleichen Startelf, wirkte in der Defensive aber dennoch unsortiert bei den zahlreichen Hoffenheimer Angriffen in den Anfangsminuten. Weder Nadiem Amiri (5./7.) noch Andrej Kramaric (9./12.) konnten im Duell der beiden nach Meister München formstärksten Teams der vergangenen zwölf Spieltage für eine frühe Gästeführung sorgen.

Mehr Spielkontrolle

Stattdessen gelang es dem VfB, sich etwas mehr Spielkontrolle zu erarbeiten - und mit der ersten echten Torgelegenheit selbst zu treffen. Die gefühlvolle Flanke von Kapitän Christian Gentner unterschätzte TSG-Verteidiger Kevin Akpoguma um wenige Zentimeter. Dahinter lauerte Nationalspieler Gomez und vollendete frei vor 1899-Torwart Oliver Baumann überlegt zu seinem ersten Heimtor seit der Rückkehr nach Stuttgart. Insgesamt war es der siebte Saisontreffer für Winterzugang Gomez, der sechste im Trikot des VfB.

In unserer Bildergalerie gibt es die Noten für die VfB-Spieler in unserer Einzelkritik. Dabei ragen zwei Spieler heraus, während andere Spieler klar abfallen.

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Ron-Robert Zieler (Note 2): Viel bekam der Torhüter nicht zu tun, was vor allem daran lag, dass die Hoffenheimer mehrfach neben das Tor schossen. Wenn er gefordert war, erledigte Zieler seinen Job routiniert. Hatte Glück, als Adam Szalai nach 80 Minuten nur den Pfosten traf. Rettete in der Schlussphase glänzend nach einem Kopfball von Robert Zulj.

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Timo Baumgartl (Note 3): Der Böblinger hielt in Abwesenheit des verletzten Andreas Beck tapfer seinen Posten rechts hinten. Doch dem Blondschopf war mehrfach anzumerken, dass dies nicht seine Stammposition ist. Baumgartl marschierte vor allem im ersten Durchgang häufiger mutig die Linie rauf. Allerdings muss der U 21-Nationalspieler an der Präzision seiner Flanken arbeiten.

Holger Badstuber (Note 4): Es holperte ein wenig im Spiel des Holger Badstuber. Mal verschätzte sich der 29-Jährige bei einem aufspringenden Ball, dann sah er im Sprintduell gegen Hoffenheims Mark Uth schlecht aus. Immerhin hielt Badstuber im Abwehrverbund seine Seite des Zentrums dicht. Wurde in der Halbzeit durch Marcin Kaminski ersetzt.

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Benjamin Pavard (Note 2): Man sollte den Franzosen in seiner Heimat „Le Kaiser“ taufen. Denn wie einst Franz Beckenbauer liebt es Benjamin Pavard, den Ball auch mit dem Außenrist zu spielen. Warum? Weil er es kann. Insgesamt war der Lockenkopf gegen Hoffe voll auf der Höhe – und darf sich in dieser Form von Nationaltrainer Didier Deschamps ein WM-Ticket abholen.

Emiliano Insua (Note 3): Der Argentinier hatte beim Einlaufen seine Tochter in der Hand – und war von der Anwesenheit seiner Familie im Stadion zunächst beflügelt. Insua hielt seine Seite solide dicht und setzte in der Offensive den ein oder anderen Akzent. Falls er das Vertragsangebot des VfB ausschlägt, war es das letzte Heimspiel des Linksfußes im VfB-Dress.

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Dennis Aogo (Note 3): Ein solides Spiel des Mittelfeldspielers, mehr aber nicht. Hatte zu Beginn Schwierigkeiten, das Zentrum dicht zu halten. Steigerte sich und sorgte dann für mehr Ordnung. Offensive Aktionen gehen von dem 31-Jährigen aber kaum aus. In der Schlussphase hieß es auch nur noch, keine Lücke bieten.

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Santiago Ascacibar (Note 3): Der Sechser holte sich früh in der Partie seine elfte gelbe Karte ab – was ihn im weiteren Spielverlauf ein wenig an Bedingungslosigkeit im Zweikampf kostete. Doch es bleibt trotzdem dabei: Mit seiner natürlichen Aggressivität und seinem Auge für die Situation ist der Löcherstopfer Ascacibar für den VfB Gold wert. Sah nach wiederholtem Foulspiel am eingewechselten Robert Zulj in der 66. Minute allerdings Gelb-Rot.

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Christian Gentner (Note 2): Der Kapitän ist in blendender Verfassung. Lauf- und spielstark. Christian Gentner lieferte auch die Vorarbeit zur Führung. Und er sich nicht schade dafür, dem Gegner mal weh zu tun. Mit solchen Aktionen trieb er die Mitspieler immer wieder an. Rückte nach dem Platzverweis von Santiago Ascacibar in die Mitte.

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Mario Gomez (Note 2): Im letzten Heimspiel der Saison ist es passiert. Mario Gomez hat nach seiner Rückkehr sein erstes Tor in der Mercedes-Benz-Arena erzielt. Routiniert hat er dabei seine Chance genutzt (25.). Danach gab s einigen Leerlauf in seinem Spiel – bis zur 74. Minute. Dann traf der Stürmer wieder. Ziemlich abgezockt sogar.

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Erik Thommy (Note 3): Der 23-Jährige agierte fleißig. Allerdings fehlt seinem Spiel im Moment der besondere Kick. Weder seine Standards noch seine Dribblings bringen große Gefahr. Zeigte sich fair, als er dem Schiedsrichter Felix Zwayer mittteilte, dass ein Schuss von ihm nicht zum Eckball abgefälscht wurde. Wichtig war sein Pass auf Mario Gomez, der zum 2:0 führte.

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Daniel Ginczek (Note 3): Der Stürmer zeigte gegenüber den Wochen zuvor wieder eine bessere Leistung. Er hatte gute Aktionen und lief viel. Auch weil sein Partner Mario Gomez etwas weniger tat. Das kostet Daniel Ginczek natürlich Kraft und Konzentration. Musste in der letzten halben Stunde für Anastasios Donis Platz machen.

Von der 46. Minute an Marcin Kaminski (Note 3): Der Pole zeigte, warum der VfB kürzlich seinen Vertrag verlängert hat. Zur zweiten Halbzeit für Badstuber eingewechselt, fügte sich Kaminski gleich nahtlos in die VfB-Defensive ein. Stark im Zweikampf wurde schnell klar, warum der Linksfuß in der WM-Elf Polens von einem Platz in der Anfangsformation träumen darf.

Anastasios Donis (Note 3): Wurde als Konterspieler für Daniel Ginczek eingewechselt und war dann vor allem defensiv gefordert. Ging die Aufgabe aber beherzt an.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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